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Lass die Vergangenheit ruhen …

Vor den Augen ihres kleinen Sohnes wird Lauries Ehemann ermordet. Seitdem lebt sie in ständiger Angst. Immerhin lockt beruflich ein großer neuer Auftrag: Laurie soll eine TV-Serie über ungelöste Verbrechen produzieren. Sie taucht tief in einen spektakulären Mordfall aus der Vergangenheit ein. Doch auch im Hier und Jetzt droht ihr und ihrem Sohn mörderische Gefahr.

 

In der Stunde deines Todes 

Originaltitel: I´ve Got You Under My Skin
Autor: Mary Higgins Clark
Übersetzer: Karl-Heinz Ebnet
Verlag: Heyne
Erschienen: 09/2014
ISBN: 978-3453-26934-7
Seitenzahl: 397 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Ein Unbekannter mit blauen Augen erschießt vor den Augen von Lauries Sohn Timmy dessen Vater Greg. Ein Mord, der auch Jahre später, noch unaufgeklärt ist und die Angst zum ständigen Begleiter im Leben ihrer verbliebenen Familie gemacht hat. Und genau diese ist auch der Grund, warum Laurie ihrem Boss das Konzept einer Show schmackhaft macht, in dem ein ebenfalls nicht gelöster Mordfall neu nachgestellt werden soll. Rund zwanzig Jahre zuvor wurde eine fröhliche Abschlussgala von vier jungen Mädchen zum Alptraum und zerstörte vielversprechende Pläne und Träume. Die neue Show soll die bis heute verdächtigen Frauen wieder an dem Ort des Geschehens zusammenbringen, und hoffentlich Licht ins Dunkel bringen. Ein riskantes Spiel, nicht nur für Laurie. Auch für den Witwer ist es ein Spiel mit dem Tod.

Psychisch raffiniert und in dezentem Schreibstil, ohne langweilig zu sein, ist In der Stunde deines Todes von Mary Higgins Clark auf Papier gebracht worden.


Stil und Sprache
In der Stunde deines Todes ist in sanftem Tonfall verfasst, auch wenn es in dem einen oder anderen Dialog schon mal sehr direkt zugeht. Im Grunde werden in diesem Thriller zwei ungeklärte Mordfälle geschildert und aufgeklärt. Der eine liegt rund 20 Jahre zurück und wird durch Gedanken, Szenen und Dialoge in der laufenden Handlung im Hier und Jetzt praktisch rekonstruiert. Der andere ist erst fünf Jahre her und bildet die Hintergrundgeschichte. Nach und nach erfährt der Leser Details aus den Ereignissen von damals und Stück für Stück wird ein tolles Puzzle daraus, an dessen Ende die Wahrheit steht.

Im personalen Erzählstil in der dritten Person geschrieben, werden unterschwellige Ängste und lange unterdrückte Gefühle zu einem Katz-und-Maus-Spiel zwischen den einzelnen Figuren verwoben, die sich nach und nach an die Oberfläche schieben und binnen weniger Zeilen am Ende dann die Auflösung bringen. Eine Auflösung, die zumindest teilweise, für den aufmerksamen Leser von Beginn an erahnt wird. Insgesamt ist es ein überraschungsloser Thriller, der zwar relativ packend geschrieben ist und eine herrliche Stimmung hat -  doch zu einem echten Pageturner reicht es leider nicht.


Figuren
Charaktermäßig bietet Mary Higgins Clark hier keine Überraschungen oder gar absolut Neues. Die Hauptcharaktere sind gut situiert, haben einen stabilen Charakter und gute moralische Werte.

Wie auch in ihren anderen Thrillern ist die Protagonistin eine selbstbewusste, finanziell gesicherte junge Frau um die dreißig. Laurie ist, trotz zweier TV-Flops, eine erfolgreiche Produzentin und führt ein geregeltes Leben. Nur dass dieses Leben seit Jahren mit der ständigen Angst, dem Mörder ihres Mannes zu begegnen, belastet ist. Das kostet Kraft, zermürbt und bestimmt den Alltag von ihr, ihrem Sohn und ihrem Vater Leo, einem pensionierten Polizisten. Ohne seine tägliche Hilfe würde sie nicht weiter wissen.

Alex Buckley ist ein schneidiger Anwalt, mit einem messerscharfen Verstand und einer unglaublichen Beobachtungsgabe. Er sieht Dinge, die anderen gar nicht auffallen. So merkt er auch, dass bei den Dreharbeiten zu Lauries neuer Show nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Und sein Talent, den Menschen Dinge zu entlocken, die diese eigentlich gar nicht preisgeben wollen, ist oscarverdächtig.


Aufmachung des Buches
Das schwarz gebundene Buch ist schlicht gehalten, dafür aber mit einem etwas aufwändig gestalteten Schutzumschlag versehen. Der fühlt sich etwas rau an, ist matt und besteht hauptsächlich aus den Farben Schwarz, Grau, Weiß und Rot. Vergleicht man ihn mit dem des Vorgängerbuches, entsteht der Eindruck, als ob hier das gleiche Hintergrunddesign genommen und nur das Covermotiv ausgetauscht wurde. Einige zusammengedrahtete Stücke Stacheldraht – versehen mit roten Spitzen – bilden den Rahmen für das optische Kernstück: den rot gefüllten Kreis, der den in weißen Großbuchstaben gedruckten Buchtitel enthält. Der Name der Autorin ist in großen roten Buchstaben direkt darüber abgebildet. Was der Stacheldraht mit dem Thrillerinhalt gemein haben soll, ist mir ein Rätsel. Die Rückseite gibt in wenigen Worten einen Eindruck, wovon der Thriller handelt. Eine Gestaltung, die im Ganzen betrachtet, nicht schlecht aussieht.


Fazit
Ein raffinierter Plot, der auch perfekt angelegt und umgesetzt ist. Trotzdem hatte ich irgendwann das Gefühl, das alles schon mal gelesen zu haben. Irgendwie ist Mary Higgins Clark der Pfiff verlorengegangen. Die Brillanz ihrer Werke der letzten Jahre erreicht dieser Thriller leider nicht.


3 5 Sterne


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