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VAMPIR WIDER WILLEN

Eines Nachts wird die Studentin Merit überfallen, beinahe getötet und schließlich gegen ihren Willen in eine Vampirin gewandelt. Sie muss nun lernen, nach den Regeln der Vampirwelt zu leben: keine Sonne, spitzen Pflöcken aus dem Weg gehen, Blut trinken – und sich dem mächtigen Vampir Ethan Sullivan unterwerfen. Doch darauf hat Merit überhaupt keine Lust, auch wenn der attraktive Unsterbliche ihre Gefühle gehörig in Aufruhr versetzt ...

 

Frisch gebissen 

Originaltitel: Some Girls Bite
Autor: Chloe Neill
Übersetzer: Marcel Bülles
Verlag: Egmont Lyx
Erschienen: Februar 2011
ISBN: 978-3-8025-8362-9
Seitenzahl: 432 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Als Merit endlich zu sich kommt, sind drei Tage nach dem Angriff und der Wandlung zur Vampirin vergangen, womit ihr ganzes bisheriges Leben komplett auf den Kopf gestellt wird. Ihre erklärten Ziele, Unabhängigkeit und zukünftige Professorin an der Uni, wurden weggewischt, dafür soll sie dem Meister des mächtigen Vampirclans Cadogan, dem charismatischen und äußerst attraktiven Ethan Sullivan, die Treue schwören. Doch Merit hatte schon immer ihre Probleme mit Autoritäten, hat sie sich doch zeitlebens dem Diktat ihres reichen Vaters widersetzt und kommt mehr schlecht als recht über die Runden. Also muss sie sich entscheiden, Ethan als Lehnsherrn anzuerkennen und ihm bedingungslos gehorchen, oder wieder mal verstoßen zu werden. Dann geschieht ein weiterer Angriff, eine junge Frau wird von einem Vampir bestialisch getötet, und sie gleicht auffallend Merit ...

Mittlerweile habe ich so einige Vampirserien gelesen und bin immer wieder erstaunt, welche neuen Ideen zu perfekter Unterhaltung ausgearbeitet werden. Die Handlung ist spannend, die Akteure interessant, die Dialoge mitunter witzig, wodurch ein erfrischender, spritziger Roman entstanden ist.


Stil und Sprache
Merit selbst erzählt die Handlung in Ich-Form aus ihrer Sicht. Sie ist eine sehr vielschichtige Person, in die man sich sofort hineinversetzen kann. Da Merit sich bisher nicht mit Vampiren auseinandergesetzt hat, wird der Leser gemeinsam mit ihr in die magische Welt hineingezogen, die seit Jahrhunderten unbekannt unter den Menschen existiert.

Erst vor wenigen Monaten wurde die Existenz von Vampiren der Welt präsentiert. Vieles ist daher neu oder unbekannt, wird laufend während den Ereignissen überzeugend eingebracht und ist gut durchdacht. Der Einstieg in die Geschichte fällt daher leicht, obwohl vier Vampirhäuser und andere magische Wesen als Haupt- und zahlreiche Nebenfiguren eingefügt sind. Die Dialoge sind manchmal hitzig, mal sarkastisch oder einfach nur zum Schreien lustig. Erotische Szenen fehlen hingegen in diesem Band fast gänzlich, was mit knisternder Anziehungskraft und einer sich anbahnende Dreiecksbeziehung mehr als wettgemacht wird.

Die Spannung und Neugier ist von Beginn weg da. Wer hat Merit angegriffen und wer steckt hinter dem Komplott? Wird sich Merit fügen und sich dem Diktat des Clans unterwerfen? Gewinnt ihr Verstand oder wird sie von der magischen Anziehungskraft überwältigt? Zahlreiche überraschende Wendungen lassen Merit ihre Überzeugungen immer wieder überdenken. Handfeste Auseinandersetzungen sind zwar wenige vorhanden, die vorgängig erwähnten Ereignisse hingegen fesseln den Leser bereits ans Buch. Auch der Showdown am Schluss ist eher bescheiden, was die Action betrifft, die Auswirkungen werden aber in der Zukunft gravierend sein.


Figuren
Da Merit ihre Sicht der Dinge selbst erzählt, kommt man ihrer Figur sehr nahe. Sie ist eine äußerst vielschichtige Figur, kämpft gegen gängige Überzeugungen an und überdenkt ihr Leben immer wieder von neuem. Schon als Kind hat sie sich gegen ihre reichen, dominanten Eltern aufgelehnt und verzichtet lieber auf die Unterstützung ihres Vaters, denn der Preis, den sie dafür bezahlen müsste, ist ihr zu hoch. Merit wurde gegen ihren Willen zum Vampir gewandelt. Auch wenn sie weiß, dass Ethan ihr damit das Leben gerettet hat, ist sie teilweise stur und fügt sich keinem Diktat. Dazu kommt, dass sie anscheinend außergewöhnliche Fähigkeiten besitzt und nach nur wenigen Tagen stärker ist, als andere Vampire nach Jahren. Ihre Figur hat mir ausgezeichnet gefallen und ihre sarkastischen Sprüche haben mich öfters lachen lassen. Sie wirkt authentisch und sehr sympathisch.

Ihre beste Freundin und Mitbewohnerin Mallory passt zu Merit wie die Faust aufs Auge und ist ebenfalls mit vielen Facetten ausgearbeitet. Auch Ethan Sullivan, der Meistervampir des Hauses Cadogan, ist sehr gut getroffen, wie auch andere, teils überhebliche Vampire mit erhöhtem Ego. Dabei besitzen die Herren der verschiedenen Schöpfungen neben ihren Führungsqualitäten, stahlharten Kämpfernaturen auch erstaunlichen Charme. Es sind zahlreiche Nebenfiguren vorhanden, Menschen, Vampire, Hexenmeister und Formwandler, und allen sind die entsprechenden Eigenschaften auf den Leib geschrieben, sodass sie gut in der Erinnerung haften bleiben.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch mit Klappbroschur ist für einen Vampirroman eher bescheiden. Nur der rote Schriftzug „Chicagoland Vampires" mit einer roten Rose daneben, sticht aus dem Bild hervor und ist mit einer Lackschicht versehen. Die geschwungenen Ornamente findet man auch auf den Innenseiten der Klappen und auf der Rückseite, die ansonsten in einem dunklen Grau gehalten ist.


Fazit
Ein erfrischender Auftakt einer neuen Serie, die mit Spannung, Intrigen aber auch Witz und Gefühl zu überzeugen weiß.


4 5 Sterne


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