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Auch wenn Inkia nie das große Glück erleben können wird, ist sie doch zufrieden, denn zum ersten Mal seit dreihundert Jahren kann sie ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit und Unabhängigkeit führen. Und das soll ihr niemand mehr nehmen.
Obwohl Gor als Anführer der Jäger der Dessla von Geburt an im Mittelpunkt der Geschehnisse und umringt von seinesgleichen war, ist er ein einsamer Mann. Denn die, die er einst liebte, hat er verloren. Als ihm jedoch die Liebe seines Lebens nach dreihundert Jahren wieder begegnet ist alles anders, und es scheint, als hätte sich das Schicksal und die ganze Welt gegen ihn verschworen. Hin und her gerissen zwischen Pflichtgefühl und Leidenschaft, findet er sich in einem Kampf wieder, auf den er nicht vorbereitet ist. Den Kampf gegen sich selbst.

 

Jaeger der Dessla 1 

Autor: Alexa Lor
Verlag: Sieben Verlag
Erschienen: September 2014
ISBN: 978-3-864434-22-8
Seitenzahl: 328 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Den Grundgedanken des Buches gibt der Klappentext kurz und knapp wieder. Wir leben in einer Welt, in der es neben den Menschen „Permanents" (Langlebige) und „Immortals"(Unsterbliche) gibt. Zu letzteren gehören die Angerol, die als Richter über all jene richten, die nicht menschlich sind, sowie die Dessla, die die Kriminellen jagen und für die Angerol einfangen. Vor gut 300 Jahren sind Gor und Inkia als zwei Kinder im Haushalt zusammen aufgewachsen und haben sich verliebt. Gor, der zum Jäger bestimmt war und Inkia, die nur zum niederen Dienstpersonal gehörte, hätten nie ein Zukunft zusammen haben können, außer Inkia würde seine Luwan, eine Art Leibeigene, die zwar nie seine Frau sein würde, aber zumindest könnte Inkia so in Gors Nähe sein. Kurz nach der Zeremonie gab es einen Zwischenfall, der die beiden unglücklich auseinander riss und erst 300 Jahre später sahen sie sich wieder. Wie wird es den beiden nun ergehen? Gor mit einer neuen Partnerin an seiner Seite und Inkia als freie Frau, nachdem vor etwa 30 Jahren die Leibeigenschaft abgeschafft wurde. Daneben muss sich Gor als Anführer der Jäger der Dessla auch noch mit der Bedrohung und Gefahr durch die Lykomorphe (=Werwölfe) beschäftigen. Es bleibt spannend!


Stil und Sprache
Das Buch ist wechselseitig aus Sicht der beiden Protagonisten Gor und Inkia in der dritten Person verfasst. Da es einige Zeit dauert, bis die beiden tatsächlich aufeinander treffen, lernen wir sie unabhängig voneinander kennen und daher sind auch die beiden Perspektiven so lange klar getrennt. Später fließt es immer mehr zusammen. Zu Beginn lernt man die beiden rückblickend um 1700 kennen, sie haben gerade das Ritual vollzogen, das Inkia zu Gors Luwan macht, da nimmt das Schicksal seinen Lauf und Dorfbewohner Slim streut das Gerücht, Gor bzw. Inkia hätte einen Anschlag auf Gors Elternhaus durch die Lykomorphen nicht überlebt. So lebte jeder der beiden sein Leben ohne den anderen, im Wissen er/sie sei tot. Erst über 300 Jahre später treffen die beiden wieder aufeinander, die Gefühle kochen natürlich hoch! Und dann muss Gor auch noch einen flüchtigen Lykomorph einfangen, der sehr gefährlich ist.

Bis die romantische Seite des Buches in Gang kommt, vergeht ein wenig Zeit. Die braucht man aber durchaus, um sie in der ganz eigenen Welt rund um die Dessla, Angerol und Lykomophen der Autorin zu Recht zu finden. So ausgeklügelt diese sein mag, es ist anfangs tatsächlich ein wenig anstrengend, durchzublicken. Allein die ganz eigenen Begrifflichkeiten wie Luwan, Inkobal (=der Herr einer Luwan), etc. Ist man aber erstmal gut reingekommen, macht das Buch richtig Freude, weil das Konzept zwar nicht völlig neu ist, aber dennoch sein ganz eigenes Flair hat. Und in Deutschland spielt (großer Pluspunkt!). Abgesehen von den befremdlich wirkenden Wortkreationen ist die Sprache angenehm leicht und das Buch lässt sich flüssig lesen. Es mag ein wenig Anlauf brauchen, bis Spannung aufkommt, dafür zieht sie sich bis zum Schluss durch.


Figuren
Im Zentrum des Buches stehen vor allem Gor und Inkia. Gor ist schon früh dazu bestimmt der Anführer der Jäger der Dessla zu werden. Als solcher muss er natürlich auch für Nachkommen sorgen. Inkia kommt hierfür als Partnerin nicht in Frage, da sie als Teil der niederen Dienerschaft nicht würdig ist. Also wird für Gor eine Tasha (=Partnerin eines Desslaners) bestimmt, Mera. Doch sein Herz gehört weiterhin Inkia, die „nur" als seine Luwan im Haus verbleiben kann, ansonsten hätte sie in einen anderen Haushalt gemusst. Über 300 Jahre später, nach der Trennung von Mera, hat Gor eine neue Tasha, Lyssa, gefunden, die aber mehr seine beste Freundin, denn seine Frau ist. Als er Inkia im Krankenhaus trifft, ist er wie vom Blitz getroffen, die Gefühle sind wieder da. Ob es Inkia auch so geht?
Nach dem Überfall auf Gors Elternhaus dachte Inkia, er wäre tot und ist somit in Slims Haushalt gelandet. Da sie sich allerdings weigerte, das Bett mit Slim zu teilen, wurde sie schlimm misshandelt. All das hat sie aber nur noch umso stärker gemacht. Nach der Abschaffung der Leibeigenschaft ist sie endlich frei und genießt das Leben. Auch wenn sie nur als einfache Putzfrau in einem Krankenhaus arbeitet, ist sie zufrieden mit ihrem Leben. Wie wird sie auf das unerwartete Wiedersehen mit Gor reagieren? Und wird es ein Happy End für die beiden geben? Es bleibt spannend!

Die beiden Protagonisten sind wirklich sehr gelungen und wirken absolut glaubwürdig, in dem wie sie denken und handeln. Daneben gibt es natürlich auch zahlreiche Nebenfiguren, wie Gors Jägerkollegen, einige Angerol, sowie Gors Tasha Lyssa, sowie seine Ex Mera. Auch sie sind gut ausgearbeitet und tragen zum Fortgang der Geschichte bei.


Aufmachung des Buches
Wir man es vom Sieben Verlag gewohnt ist, kommt das Buch in einem etwas größeren Format als gewöhnlich daher, liegt aber gut in der Hand. Auf dem Cover erkennen wir ein Paar, wobei die Frau sich eng an den Mann anschmiegt. Eine sehr romantische und innige Szene. Beide haben blaue Haare, so wie es für die Charaktere im Buch durchaus üblich ist. Die blaue Farbe wird von den Menschen allerdings nicht erkannt. Insgesamt eine zum Inhalt passende, stimmige und ansprechende Gestaltung! Zum besseren Verständnis der speziellen Begriffe findet sich am Ende des Buch eine kleines Glossar.


Fazit
Der Einstieg in die ganz eigene Welt der Dessla hat mir gut gefallen und mich neugierig auf mehr gemacht. Eine klare Leseempfehlung!


4 Sterne


Hinweise
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