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Frankreich im 12. Jahrhundert. Alienor ist jung, wunderschön, und sie ist die Erbin des reichen Herzogtums Aquitanien. Als ihr geliebter Vater unerwartet stirbt, ist ihre Kindheit plötzlich vorbei. Sie wird mit Louis, dem noch sehr jungen Prinzen von Frankreich, verheiratet, doch dann verändert ein weiterer Tod ihrer beider Leben für immer. Sie werden zu König und Königin gekrönt, viel früher, als sie jemals damit gerechnet hätten. Alienor muss sich daran gewöhnen, nun die Herrscherin des großen, lebhaften französischen Hofes zu sein – doch sie ist erst 13 Jahre alt …

 

Das Lied der Koenigin 

Originaltitel: The Summer Queen
Autor: Elizabeth Chadwick
Übersetzer: Nina Bader
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 18. August 2014
ISBN: 978-3442383535
Seitenzahl: 640 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Elisabeth Chadwick ist im Bereich des historischen Romans die unbestrittene „Spezialistin“ für die englische Geschichte des 12. Jahrhunderts. „Das Lied der Königin“ ist der erste Teil ihrer Trilogie über Alienor (Eleonore) von Aquitanien, die 15 Jahre lang Königin von Frankreich war, ehe sie durch die Heirat mit Henry von Anjou Königin von England wurde und mit ihm die Dynastie der Plantagenet begründete. 

Mit großer historischer Genauigkeit beschreibt die Autorin interessant und spannend die ersten 30 Jahre von Alienors langem und abenteuerlichem Leben.


Stil und Sprache
Die Bücher von Elizabeth Chadwick spielen - bis auf wenige Ausnahmen – im England der ersten drei Plantagenet-Könige und ihrer unmittelbaren Vorgänger. Von daher begegnet man als treuer Leser zwangsläufig immer wieder den gleichen Personen oder auch bereits bekannten Ereignissen. Das tut aber der Spannung keinen Abbruch, denn die Autorin versteht es ausgezeichnet, diese Epoche aus ständig wechselnden Blickwinkeln und aus Sicht der verschiedensten Personen stets neu zu beleuchten, sodass man sich immer besser in die beschriebene Zeit hinein versetzen kann.
Nachdem Alienor von Aquitanien in Chadwicks Büchern bisher als Henrys II. Königin zwar des Öfteren erwähnt wurde, aber eher eine Randfigur war, rückt sie nun als Hauptperson in den Mittelpunkt. Die Geschichte ihrer Ehe mit Louis VII. von Frankreich und die Probleme, die zu ihrer Scheidung führten, sind verbürgt. Die Autorin hält sich nah an diese bekannten Fakten und fügt die fiktiven Elemente – die privaten Gefühle, Dialoge und Zerwürfnisse zwischen den beiden – sehr stimmig und glaubwürdig in den tatsächlichen historischen Hintergrund ein.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig, die Sprache der geschilderten Zeit angepasst und wieder einmal gelingt es Elizabeth Chadwick mühelos, ihr Publikum in ihren Bann zu ziehen.


Figuren
Alle wichtigen Personen dieses Buches sind historisch und ihr Leben und ihre Taten teilweise sehr gut dokumentiert. Alienor von Aquitanien (1122/24-1204) ist eine der bekanntesten Frauen des Mittelalters. Den meisten Lesern wird sie als Mutter von Richard „Löwenherz“ und Johann „ohne Land“ ein Begriff sein, aber sie allein darauf zu „reduzieren“ wird ihr nicht gerecht. Elizabeth Chadwick schildert in diesem ersten Band die Jugend und den familiären Hintergrund, sowie die Heirat der erst 13jährigen mit dem 4 Jahre älteren französischen Kronprinzen Louis. Noch während der Hochzeitsfeierlichkeiten kommt die Botschaft vom Tod des Königs und sie müssen viel zu früh die Nachfolge übernehmen, ohne dass ihnen Zeit bleibt, sich richtig kennen zu lernen. Louis war als zweiter Sohn für eine geistliche Laufbahn bestimmt und im Kloster aufgewachsen, ein Leben, das ihm zusagte. Als sein älterer Bruder plötzlich starb, wurde er zum Thronfolger, aber er blieb zeitlebens sehr fromm und lebte beinahe wie ein Mönch, was auch Auswirkungen auf das Verhältnis zu seiner Frau hatte. Die „Szenen ihrer Ehe“ stehen praktisch im Mittelpunkt der Handlung und daher ist der tiefe Einblick - den die Autorin ihr Publikum in die Privatsphäre des Paares tun lässt - zwangsläufig fiktiv, aber sie stellt die Ereignisse sehr einfühlsam und nachvollziehbar dar und weckt damit im Leser Interesse und Anteilnahme und das Gefühl, dass es sich so ähnlich abgespielt haben könnte.

Henry von Anjou – der spätere Henry II. von England – ist zunächst eine Nebenfigur und tritt erst kurz vor Schluss des Buches an Alienors Seite, daher wird er im nächsten Band eine größere Rolle spielen. Aber sowohl er, wie auch die weiteren Personen – historisch oder fiktiv - sind sehr lebendig und authentisch gezeichnet und fügen sich glaubwürdig in das tatsächliche Geschehen ein.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuches zeigt eine junge Frau mit Krone und Schleier im Säulengang einer gotischen Kathedrale. Ihr prächtiges, pelzverziertes Kleid mit weiten Ärmeln entspricht der Mode des Hochmittelalters und passt somit gut zum Inhalt des Buches. Auf den beiden Innendeckeln befinden sich zwei Karten – vorn die Route des zweiten Kreuzuges, hinten die Herrschaftsgebiete der französischen und englischen Könige im 12. Jahrhundert. Die 53 Kapitel sind mit Datum und Ortsangaben versehen und umfassen den Zeitraum von 1137 bis 1153. Anmerkungen der Autorin zur Geschichte, eine Danksagung, sowie drei Stammbäume der Familien von Alienor, Henry II. und Louis VII. vervollständigen die gute Ausstattung des Buches.


Fazit
Wieder ein sehr schöner Roman von Elizabeth Chadwick – spannend, berührend und authentisch – man darf gespannt auf die Fortsetzung sein.


4 5 Sterne


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