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Fern der Familie lebt die junge Moira in einem Internat, ständig in der Angst, wie ihre Mutter und ihr älterer Bruder Conrad dem Fluch der Familie zu erliegen und verrückt zu werden. Doch dann erhält sie eine Nachricht von Conrad, der sie auffordert, ein magisches Handbuch zu suchen, das ihr Vater einst geschaffen hat und sie alle retten kann. Zusammen mit zwei Verbündeten macht sich Moira auf die gefährliche Reise, an deren Ende sie mehr über ihre Familie und deren Andersartigkeit erfährt: Entspringt sie doch der Verbindung zwischen einer Angehörigen eines uralten Elfenvolkes und dem eines Magierordens. Und ihr steht eine gewaltige Aufgabe bevor: das Land von seinen derzeitigen Herrschern zu befreien und ihr eigenes Volk an die Macht zu führen.

 

The Iron Thorn Fluesternde Magie 

Originaltitel: The Iron Thorn
Autor: Caitlin Kittredge
Übersetzer: Katharina Steeg
Verlag: cbj
Erschienen: 09/2014
ISBN: 978-3-570-13830-4
Seitenzahl: 571 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Moira lebt seit Jahren mit dem Wissen, dass sie an ihrem 16. Geburtstag dem Wahnsinn verfallen wird. Wie schon ihre Mutter und ihr Bruder trägt auch sie das Nekrovirus in sich, und so ist es nur noch eine Frage von wenigen Wochen, ehe es auch bei ihr soweit ist. Um bis dahin nicht verrückt zu werden, lebt sie so gut es geht in der Akademie und lernt dort was sie nur lernen kann. Ihr Steckenpferd sind Maschinen. Egal ob klein oder groß, bedeutend oder unbedeutend, die Welt dieser Teile fasziniert sie einfach. Als Moira eines Tages einen Hilferuf ihres Bruders erhält und sich auf den Weg nach Hause macht, erfährt sie Stück für Stück, warum ihre Begeisterung für Maschinen existiert und sie erlebt eine Magie, die sie eigentlich nicht erleben dürfte. Doch es warten noch ganz andere Überraschungen auf sie, und so lässt sie sich auf ein gefährliches Abenteuer ein, um sich und ihre Familie vor dem Untergang zu bewahren.

Abstrus, oft sehr verworren und reichlich bizarr hat Caitlin Kittredge The Iron Thorn – Flüsternde Magie zu Papier gebracht.


Stil und Sprache
Mit einem einfachen schnörkellosen Schreib- und Wortstil hat die Autorin mit The Iron Thorn – Flüsternde Magie einen merkwürdigen Roman abgeliefert, der eine sehr lange Aufwärmphase hat und mich, offen gestanden, nicht wirklich begeisterte. Die Handlung spielt  in einem Jahr 1955, wo Dampfmaschinen, Droschken, Mieder (die Teile, in die sich die Frauen früher eingeschnürt haben) und noch so manch anderes Seltsame zum Einsatz kommt und die Ereignisse prägt.

Aus der Ich-Perspektive von Moira erlebt der Leser, wie sich die Protagonistin tagtäglich in einer Welt der männlichen Unterdrückung immer wieder aufs Neue behaupten muss, wie ihr so manches verwehrt ist - einfach nur, weil sie als Mädchen geboren wurde -, und wie sie immer und immer wieder mit ihren seltsamen Träumen und den daraus resultierenden Ängsten zu leben und umzugehen weiß. Keine Frage, Caitlin Kittredge hat eine abwechslungsreiche Art, die Dinge zu erzählen, und ihre Wortwahl ist normal und nur an einigen Stellen ungewöhnlich, doch ihre Fantasie ist dafür umso schräger. Da erwacht zum Beispiel ein Schauplatz zum Leben, der wohl seinesgleichen suchen dürfte und die Protagonistin entdeckt eine Gabe an sich, die noch um einiges ungewöhnlicher ist. Doch am Ende war es nur noch ein bizarres Aneinanderreihen von absonderlichen Figuren und makabren Geschehnissen, die weit davon entfernt waren, eine sympathische Einheit zu bilden.


Figuren
Die Autorin schwelgt stellenweise regelrecht in der Kiste der nebulösen Gestalten. Ihre Beschreibungen der einzelnen Charaktere sind dabei nicht weniger seltsam. Gut, es wird einem beim Lesen schnell klar, dass auch diese Figuren alle ihre Gefühle haben, egal ob es sich dabei um einen Ghoul handelt oder Moira selbst. Doch das komische Gefühl blieb, egal was in der Geschichte auch passierte.

Moira ist eine Halbwaise, die von der Stadt eine Art Stipendium erhält und auf die örtliche Akademie geht. Zwar darf sie alles, was mit ihrer Leidenschaft für Maschinen zu tun hat, lernen, doch einen entsprechenden angesehenen Beruf wird sie in diesem Bereich nie ergreifen können, ist sie doch als Mädchen von vielem ausgeschlossen. Denn Moira lebt in einer Zeit, in der die Welt von den Männern beherrscht und regiert wird, und wo den Frauen so gut wie nichts zugetraut wird – außer dass diese den für sie gewählten Mann heiraten und Kinder bekommen. Und doch spürt sie, dass sie anders ist. So anders, dass sie eines Tages bereit ist, die Zwänge und Ketten der bürgerlichen Moral zu sprengen und aus ihrem Akademiegefängnis auszubrechen.

Dean ist ähnlich wie Moira und doch auch wieder nicht. Aufgewachsen in der rauen Welt außerhalb der Stadtgrenze, hat er von jeher die Gabe, verlorene Dinge aufzuspüren. Damit  verdient er sich seinen Lebensunterhalt und entzieht sich so immer wieder der Kontrolle der Protektoren. Er braucht die Freiheit und lebt entsprechend. Als er Moira kennenlernt, steht für ihn schnell fest, dass sie nicht nur seine Auftraggeberin ist, sondern noch weitaus mehr. Und so setzt er alles daran, ihr zu helfen, sie zu unterstützen und sie in so manch gefährlicher Situation zu begleiten. Seine Rivalität mit einem anderen Begleiter von Moira ist dabei eine angenehm prickelnde Sache.


Aufmachung des Buches
Das schwarzgebundene Buch ist sowohl vom Schutzumschlag, als auch vom Buch selbst, aufwändig gestaltet. Der Buchrücken zeigt den Buchtitel in eingestanzten weißen Buchstaben sowie zwei dornige Ranken. Der Umschlag zeigt ein Motiv, dass nicht nur farblich, sondern auch optisch absolut ins Auge sticht: ein junges Mädchen mit einer herrlichen roten Lockenpracht, Sommersprossen und eindringlichen Augen blickt den Betrachter herausfordernd an. Schwarz, Rot und Weiß sind die alles beherrschenden Farben, was eine umwerfende Kombination ergibt. Der Buchtitel ist in glänzenden, leicht erhobenen graumelierten Buchstaben zu sehen. Ganz schwach kann man im Hintergrund dornige Ranken erkennen. Auf der Rückseite steht eine kurze Angabe, wovon der Romaninhalt handelt, umgeben von roten Dornenranken.


Fazit
Alles in allem betrachtet, ist The Iron Thorn – Flüsternde Magie zwar unterhaltsam, doch über den gewöhnlichen Durchschnitt reicht es nicht hinaus. Ein fantastisches Cover allein macht halt doch keinen tollen Roman. Schade, aber von diesem Titel hatte ich mir wirklich mehr erwartet.


3 Sterne


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