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Justin und Libby Denby führen ein Leben wie aus dem Hochglanzmagazin: Sie sind wohlhabend, gut aussehend, wohnen mit ihrer reizenden Tochter Ashlyn in einem wunderschönen Haus in bester Bostoner Lage. Die perfekte Familie. Doch dann kommt der Abend, an dem die Denbys in die Katastrophe stürzen: Sie werden entführt und verschleppt, in ein altes Gefängnis im Norden New Hampshires. Ihre Entführer sind maskiert, die Motive völlig unklar. Geht es tatsächlich um Geld? Oder vielmehr darum, eine alte Rechnung zu begleichen? Detective Tessa Leoni tappt lange im Dunklen. Sehr spät erst merkt sie: Auch hinter der schönsten Fassade lauern Abgründe ...

 

Blut ist dicker als Wasser 

Originaltitel: Touch & Go
Autor: Lisa Gardner
Übersetzer: Michael Windgassen
Verlag: rowohlt
Erschienen: 09/2014
ISBN: 978-3449268052
Seitenzahl: 544 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Eine ganze Familie wird entführt und niemand hat etwas bemerkt. Mit einem solchen Knalleffekt startet Lisa Gardner in eine komplexe Thrillerhandlung, die – wie schon im Rückentext angedeutet - nicht nur spannend ist, sondern auch einige Abgründe zutage fördert. Tessa Leoni, im letzten Band noch mittendrin in ihrer eigenen Geschichte (Wer stirbt, entscheidest du) und keineswegs immer auf Seiten des Gesetzes, hat den Polizeidienst bei den State Troopers quittiert und arbeitet nun als Privatdetektivin, engagiert von der Firma, die Justin Denby gehört. Zunächst parallel zu Detective D.D. Warren, dann gemeinsam mit ihrer ehemaligen Gegnerin und dem FBI ermittelt sie im Entführungsfall. Dieser stellt sich schnell als sehr kompliziert heraus und so müssen die beiden Frauen alles geben, um die Familie zu retten.

Lisa Gardner gehört zu den Autoren, die ihre Protagonisten gern mal in Parallelserien auftreten lassen und so macht Blut ist dicker als Wasser ein bisschen den Eindruck, als solle hier ein Spin-Off der D.D. Warren-Serie entstehen, was mir grundsätzlich gut gefallen würde, zumal ich mich mit letzterer nie wirklich anfreunden konnte.


Stil und Sprache
Lisa Gardner lässt passend zur komplexen Story gleich drei Handlungsstränge entstehen, alles beginnt mit Libby Denby, die in der Ich-Form ihren Teil der Geschichte erzählt, dann ist natürlich Tessa Leoni mitten drin, erzählt aber in der dritten Person, ebenso wie die Täter, die ebenfalls kurze Erzählanteile haben. So entsteht ein guter Spannungsaufbau, denn neben den gerade zu Beginn etwas mühsamen Ermittlungen bekommt man als Leser auch unmittelbar die Qual der Entführungsopfer mit. Wer oder was hinter allem steckt, ahnt man zwar als geübter Gardner-Leser irgendwann, dennoch ist der Weg zur Auflösung noch mit ein paar überraschenden Wendungen versehen und es bleibt spannend bis zum Schluss.

Stilistisch hebt sich die Autorin kaum von vielen anderen ihres Genres ab, flüssig und ohne Schnörkel erzählt sie ihre Geschichte, schweift zwar manchmal kurz von der eigentlichen Handlung ab und erläutert Hintergründe zu der ein oder anderen Figur, das stört aber nur selten und trägt stattdessen meistens dazu bei, noch tiefer in die Geschichte einzutauchen.


Figuren
Lisa Gardner setzt auf bekannte Figuren, allen voran D.D. Warren, die zwar augenscheinlich die Protagonistin sein sollte, es aber nie wirklich ist. Fast alle anderen Beteiligten, in diesem Fall Tessa Leoni und Wyatt Foster, laufen ihr den Rang ab und sie bleibt stets etwas blass. Das liegt sicher auch an ihrer spröden Art, stört mich aber überhaupt nicht, denn auch dieses Mal steht sie alles andere als im Mittelpunkt.

Ob aus Tessa Leoni und Wyatt Foster noch etwas wird? Zumindest fühlen sie sich deutlich zueinander hingezogen und diese Zuneigung zieht sich durch die gesamte Ermittlung, ohne überzeichnet zu wirken. So macht dieses Buch auch wegen der Figuren Spaß, denn auch die anderen Beteiligten haben mehr als ein Geheimnis zu verbergen und sind klug und authentisch ausgedacht und dargestellt. Aufgrund der Erzählform kommt man als Leser besonders Libby Denby nahe, einer augenscheinlich schwachen, am Ende aber dennoch sehr starken Frau. Alles in allem freue ich mich auf mehr von Tessa Leoni (und Wyatt Foster?).


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch erinnert in seiner Aufmachung an die bisherigen Bände der Reihe und zeigt auf dem Cover den Blick aus einem Fluchttunnel auf eine fliehende Frau im roten Mantel. Innen gibt es 44 nummerierte Kapitel und ansonsten keine Besonderheiten.


Fazit
Lisa Gardner gelingt es immer wieder, ihre Leser mit spannend konstruierten und wendungsreichen Thrillern zu überraschen. Wer abgründige Geschichten und knallharte Action mag, ist hier richtig.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Lauf, wenn du kannst
Band 2: Kühles Grab
Band 3: Ohne jede Spur
Band 4: Die Frucht des Bösen
Band 5: Wer stirbt, entscheidest du

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