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Romantisch, sinnlich, spannend: die packende Fortsetzung der Erfolgsreihe aus den USA! Sara McMillan fühlt sich zwischen ihrem neuen Leben und ihrer Vergangenheit hin und her gerissen. In den Armen des attraktiven Künstlers Chris Merit sucht sie nach Antworten. Doch sein dunkles Verlangen stellt ihre Liebe auf eine harte Probe.

 

Deep Secrets Enthuellung 

Originaltitel: Inside Out Trilogy - Being me
Autor: Lisa Renee Jones
Übersetzer: Michaela Link
Verlag: Egmont Lyx
Erschienen: 12.12.2013
ISBN: 978-3802592638
Seitenzahl: 384 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Für Sara McMillan hat sich der Alltag in der renommierten „Allure Gallery“ langsam eingependelt und auch ihr strenger Vorgesetzter Mark ist sehr zufrieden mit ihr, ist sie doch seine Allzweckwaffe, wenn es um den erfolgreichen Verkauf von teuren Gemälden geht. Das Geheimnis um die verschwundene Rebecca bedrückt sie dennoch zutiefst und lediglich in den Momenten der Zweisamkeit mit dem Maler Chris gelingt es ihr, abzuschalten. Als sie nach einem vermeintlichen Stromausfall in der angemieteten Halle, wo die erotischen Tagebücher lagern, von einem dunkel gekleideten Mann verfolgt wird, beschließt ihr Herzblatt, dass es sicherer wäre, wenn sie bei ihm einzieht. Der Liebesbeweis nach der kurzen Zeit schmeichelt und verstört Sara gleichermaßen, hat sie doch immer Chris‘ dunkles Geheimnis im Hinterkopf und die Angst vor dem Verlust der Unabhängigkeit.

Auch in diesem Roman lebt die Handlung einerseits von dem Untertauchen der schönen Rebecca, was erstaunlicherweise sogar am Schluss aufgeklärt wird, sowie Saras Lehrerkollegin, die sich noch nicht einmal aus ihren angeblichen Flitterwochen meldete. Andererseits nehmen auch die Liebesszenen, gespickt mit purer Lust, wieder viel Raum ein, sodass die Mischung gut zu unterhalten weiß, aber nicht alles ausschließlich um die schönste Nebensache der Welt kreist.


Stil und Sprache
Auf den Schreibstil von Lisa Renee Jones habe ich mich bei der Auswahl der Lektüre besonders gefreut, weil sie im Gegensatz zu vielen ihrer Kolleginnen mehr Wert auf eine „gemäßigtere“ nicht zu plumpe Wortwahl legt. Sie versteht es, ohne die Dinge genau beim Namen zu nennen, sie trotzdem durchscheinen zu lassen. Diese subtilere Form der Erotik trifft meinen Geschmack eindeutig mehr, als die üblichen „Porno-Worte“ im Zeilentakt. Die Autorin benutzt in passenden Momenten auch gerne treffliche Metaphern, die beim Lesen regelrecht ins Auge springen und gute Stimmungsmacher sind, z.B. „Hitze strömt von diesem Punkt aus und rast mir wie ein Waldbrand durch die Glieder.“ (S. 188)
Jetzt, beim zweiten Teil der „Deep Secrets“-Reihe, wird aber auch deutlich, dass Wiederholungen beim Beschreiben des Liebesspiels nicht ausbleiben. In manchen Szenen, besonders den spontanen „Quickies“, war dies stärker zu bemerken als in anderen, aber vielleicht wagen sich die beiden in ihrem nächsten Abenteuer auf fremdes Terrain, sodass hier mehr Variationen möglich werden.

Obwohl die Spannung durch die beiden verschlossenen Männer, Mark und Chris, durchweg präsent war, gab es doch einen nicht zu verleugnenden Dämpfer in der Handlung, indem die Autorin ihrer Kunstexpertin einen riesigen Rucksack an Zweifeln mit auf den Weg gab. Ein gesundes Maß an Vorsicht gegenüber neuen Bekanntschaften ist grundsätzlich nie verkehrt, aber bei Chris‘ und seiner aufopferungsvollen Art war es irgendwann nur noch nervig, wenn Sara sich zum gefühlt xten Mal zierte und gerne ihrem inneren Konflikt Gehör verlieh: „Ich weiß nicht, was ich mit diesem Wust von Gefühlen machen soll, die meine Brust zu sprengen drohen.“ (S. 54). Im beinahe krimiähnlichen Finale, bei dem sogar Schusswaffen zum Einsatz kamen, und nah an der Grenze zum überspitzten Drama war, sollte sie nun endlich aufgewacht sein und im dritten Teil ihr Glück in vollen Zügen genießen.


Figuren
Alle Figuren sind alte Bekannte, sodass wir ihre Entwicklungen hautnah verfolgen können. Mark war in diesem Roman erstaunlich zahm und fast schon zu ergeben in Bezug auf seine Mitarbeiterin, die sich dieser neuen Seite an dem dominanten Clubbesitzer unterbewusst hingezogen fühlt und den Arbeitsflirt genießt, aber peinlich genau darauf achtet, ihn nicht zu weit zu treiben. Dessen On/Off-Beziehung mit Rebecca wird durchleuchtet und gibt ein besseres Bild von dem Mann hinter der Boss-Fassade, sodass die anfängliche Antipathie langsam wich. Der deutlichste Wendepunkt bei seinem Charakter ist wohl die Hilfestellung, die er Sara bei Chris‘ Nervenzusammenbruch anbietet, obwohl diese in der Szene wahrscheinlich auf die Geste lieber verzichtet und weiterhin im Dunkeln getappt hätte.
Der Maler mit dem prallgefüllten Konto verweichlicht unter dem Einfluss der ängstlichen Sara auch zusehends, was ihn zwar im ersten Augenblick attraktiver macht, da es seine Zuneigung untermauert, allerdings auch seine raue Männlichkeit gewissermaßen anknackst. Als logische Folge der Unterdrückung seiner leidenschaftlichen Lebensweise, folgt dann auch ein Vulkanausbruch, der zutiefst erschreckt.

Ich finde es schade, dass beide Alphatiere eine Wandlung vom ungezähmten Wolf zum folgsamen Schaf machen, zumal Saras Dankbarkeit sich in Grenzen hält und sie dagegen nun die starke Persönlichkeit mimt – ein Trugschluss, der schon beim Auftakt schief ging. Ein wenig sehe ich die Gefahr, dass die Herren zu uninteressanten Statistenrollen verkommen und die Protagonistin wie eine unentschlossene Zicke danebensteht, was aber hoffentlich nicht eintreten wird. Schließlich hat Sara auch viele positive Eigenschaften, beispielsweise ihren Biss und den Gerechtigkeitssinn bei der beschwerlichen Suche nach Frauen in Not, womit sie schon mehr zu bieten hat, als unzählige andere Handelnde in vergleichbaren Büchern.

Neu dabei auf dem Tummelplatz der Reichen und Schönen ist Saras Ex-Verlobter Michael, der zwar nur in einer Nebenrolle auftritt, aber für gehörig Wirbel sorgt.


Aufmachung des Buches
Das Cover von „Enthüllung“ ist eine Spur freizügiger als es noch bei „Berührung“ der Fall war, was vermutlich auch der wachsenden Nähe der beiden Protagonisten gebührt. Die Tatsache, dass die Frau sich allerdings noch etwas verschämt bzw. verkrampft bedeckt, zeugt davon, dass der letzte Schritt zum vollen Vertrauen noch nicht gemacht ist, was mit dem Leseeindruck auch übereinstimmt.


Fazit
Die Begeisterung nach dem ersten Teil ist leider ein bisschen durch das häufige Gefühlswirrwarr gedämpft worden. Hoffentlich werden sich Sara und Chris im Folgeband wieder erwachsender verhalten und sich bzw. uns Lesern nicht mit unnötigen Grübeleien das Leben schwer machen.


4 Sterne


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Backlist:
Band 1: Berührung

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