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Der Dämonenkönig Noah ist auf der Suche nach seiner Seelengefährtin – und die Zeit drängt: Findet er sie nicht bald, droht er dem Wahnsinn zu verfallen. Seine Träume weisen ihm den Weg, aber noch bevor Noah seine Geliebte findet, wird diese ermordet. Der Dämon bricht mit den Gesetzen von Raum und Zeit, um sie zu retten. Doch kann er das Schicksal überlisten?

 

Noah Frank 

Autor: Jacquelyn Frank
Übersetzer: Beate Bauer
Verlag: Egmont Lyx
Erschienen: Juni 2011
ISBN: 978-3-8025-8404-6
Seitenzahl: 528 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Seit Monaten wird Noah von Träumen heimgesucht von und mit einer Frau, die seine Seelengefährtin und irgendwo da draußen ist. Leider zögert nicht nur Noah lange, diese Tatsache zu akzeptieren, sondern auch Kestra weigert sich einzusehen, dass es sich um mehr als nur Träume handelt. Doch als Noah sich endlich an die Druidin Corrine wendet, deren Fähigkeit das Finden und Zusammenführen von Dämonen mit ihren Gefährtinnen ist, ist es bereits zu spät. Er muss in einer Vision mitansehen, wie Kestra getötet wurde und verliert dabei fast den Verstand. Noah bricht sämtliche Konventionen, überwindet Raum und Zeit und entführt Kestra in sein Schloss. Dort muss sich Noah nicht nur seinen entsetzten Familienmitgliedern und Freunden stellen, sondern auch einer überaus empörten, eigensinnigen Frau ...

Nach dem Band der eher gefühlskalten Vampire ist der Fokus diesmal vermehrt auf die Gefühlsebene verschoben worden. Dieser Aspekt ist auch vortrefflich gelungen und überzeugt von der ersten bis zur letzten Seite. Gelitten hat darunter jedoch etwas die Spannung.


Stil und Sprache
Der 5. Band mit dem König der Dämonen im Mittelpunkt hat bedeutend mehr Seiten, als seine Vorgängerbände. Und dies ist auffallend und angenehm zu spüren. So ist zum Beispiel ein Märchen der Dämonen kapitelweise in Kursivschrift eingebunden, das für die Handlung selbst nur wenige Aspekte liefert, dafür aber die Neugier anregt, weil schon bald klar wird, dass es sich hierbei um eine reale Geschichte aus längst vergangener Zeit handelt. Auch Träume sind zu Beginn recht häufig und ausführlich beschrieben, die ebenso wie die telepathischen Gespräche mit Kursivschrift hervorgehoben wurden.

Die Spannung, die in den letzten beiden Bänden spürbar zugenommen hat, tritt in diesem Band lange Zeit in den Hintergrund. Im ersten Teil der Handlung stehen die Gefühle von Noah und Kestra im Zentrum, die am meisten die Neugier wecken. Schade fand ich, dass nicht aufgelöst wurde, wieso Kestra in die verhängnisvolle Lage, die zu ihrem Tod geführt hatte, geraten ist und wer die Drahtzieher des Mordes waren. Zwar geht von den abtrünnigen Vampiren, die mordend die Fähigkeiten verschiedener Spezies mit dem Blut übernehmen, immer mal wieder Gefahr aus, doch die Kämpfe sind meist nur am Rande eingefügt mit ungewohnt wenigen Details, sodass sie dadurch beim Lesen schnell beiseite geschoben werden und fast in Vergessenheit geraten, bis sie sich gegen Ende mit einem finalen Showdown in den Mittelpunkt drängen.

Noah und Kestra sind zwei starke Protagonisten, die den Leser mit dem Auf und Ab der Gefühle, dem Hin und Her einer Beziehung und den vielen Facetten der Gefühle völlig in ihren Bann ziehen. Die Handlung wird abwechslungsweise aus ihren Perspektiven in der dritten Person präsentiert und die Vergangenheit, deren Auswirkungen und auch die Konsequenzen der Prägung werden schonungslos offen gelegt. Viele Aspekte wurden detailliert eingefügt, überraschende Erkenntnisse und unerwartete Wendungen sind ebenso enthalten, wie die gewohnte handfeste Erotik, die mit heißen Gefühlen, nackten Tatsachen und prickelnden Szenen gut spürbar ist.

Im letzten Teil der Handlung tritt die Gefahr in den Vordergrund. Angriffe der Vampire führen zu kurzen, dramatischen Szenen, die die Spannung in die Höhe treiben und überzeugen. Die Entwicklung der Serie als Ganzes tritt in diesem Band in den Hintergrund, zwar ist auch dieser Teil nicht wirklich in sich abgeschlossen, hat aber bisher am wenigsten Bezüge zu früheren Ereignissen oder Ansätze für die Zukunft.


Figuren
Noah, der besonnene, ruhige König der Dämonen zeigt hier sein wahres Wesen. Seine Emotionen brodeln oft unter der Oberfläche und nur wer in sehr gut kennt, hat dies bisher bemerkt. In diesem Band blickt der Leser dank Kestra hinter seine Fassade bis tief in sein innerstes Wesen. Große Überraschungen sind dabei keine zu Tage gekommen, aber sie zeigen ein vielschichtiges, stimmiges Bild eines Mannes mit viel Ehre, Pflicht- und Verantwortungsbewusstsein, der dabei von zahlreichen Gefühlen geleitet wird.

Kestra hat mir ausgezeichnet gefallen. Zwar fand ich es sehr schade, dass nicht mehr über ihre jüngste Vergangenheit offenbart wurde und man nicht weiß, wer sie ermordet hat. Traumatische Ereignisse in ihrer Jugend sind jedoch ausführlich eingebaut, die ihre Reaktionen, Ängste und Gefühle perfekt begründen und erklären. Kestra ist eine würdige Partnerin für den Dämonenkönig und ihre Fähigkeiten treten schnell und stark zu Tage. Auf dem Weg dazu zeigt sie sowohl Schwächen als auch innere Stärke, was sie sehr authentisch und sympathisch macht.

Der Samhain-Mond steht unmittelbar vor der Tür und es sind neben den Protagonisten zahlreiche Nebenfiguren mächtigen Zwängen oder Gefühlen unterworfen und reagieren nicht immer logisch und überlegt. Dadurch zeigen die Nebencharaktere auch neue Facetten, zudem sind seit Beginn etliche Jahre vergangen und einige Paare haben Nachwuchs. Die abtrünnige Dämonin Ruth tritt in diesem Band überhaupt nicht in Erscheinung. Bei den Gegnern handelt es sich ausnahmslos um finstere Vampire, die durch das Blut von Schattenwandlern Macht und Fähigkeiten gewinnen wollen. Durch die neuen, unbekannten Feinde, die man nicht einschätzen kann und die nur wenig in Erscheinung treten, leidet die Spannung etwas.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuches reiht sich nahtlos in die Serie ein und zeigt alle bisherigen Merkmale. Die Farben sind eher dunkel. Für den König der Dämonen hätte ich mir irgendwie eine Besonderheit gewünscht. Außer, dass der Band markant mehr Seiten zu bieten hat, unterscheidet er sich überhaupt nicht von den bisherigen Bänden.


Fazit
Erfreulich viele Seiten, gefüllt mit zahlreichen Gefühlen, vielen neugierig machenden Gegebenheiten, aber wenig handfester Spannung. Die Serie an sich entwickelt sich kaum weiter und die größte Widersacherin Ruth glänzt mit Abwesenheit. Trotzdem kann der Band überzeugen und bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung!


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Jacob
Band 2: Gideon
Band 3: Elijah
Band 4: Damien

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