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Die Geister hingen über ihren Gräbern in der Luft und stießen ein kollektives Geheul aus, als sie in einen schimmernden Strudel gerissen wurden, der sich mitten in der Luft gebildet hatte. Mit einem letzten, durchdringenden Kreischen verschwanden sie, und gleich darauf auch der Lichtschimmer. Auf dem Friedhof war es unnatürlich still, und wir waren wieder allein im Dunkeln.

Die D'Artigo-Schwestern, allen voran Hexe Camille, stehen vor einer neuen Bedrohung: Die Friedhöfe der Stadt werden von einer mysteriösen Kraft angegriffen. Sie saugt die Seelen der Toten ein und missbraucht sie als Quelle der Macht. Die Spur führt Camille zu ihrem ärgsten Feind, dem Fürst der Geister. Und plötzlich muss sich Camille der bisher größten Herausforderung ihres Lebens stellen.

 

Hexenjagd 

Originaltitel: Haunted Moon
Autor: Yasmine Galenorn
Übersetzer: Katharina Volk
Verlag: Droemer Knaur
Erschienen: August 2014
ISBN: 978-3-426-51489-4
Seitenzahl: 416 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Merkwürdige Vorkommnisse auf verschiedenen Friedhöfen der Stadt lassen die Alarmglocken laut klingeln. Zuerst greifen Zombies, Knochenwandler und Geister kurzerhand jeden an, der sich dem Areal nähert und tötet so nicht nur Zivilisten, dann verschwinden die Geister plötzlich in einer Art Strudel. Kurze Zeit später werden seltsame riesige Gebilde entdeckt, die wie Eier aussehen und magische Geschöpfe anlocken, sie in das Innere ziehen, wo sie aufgesogen werden. So kämpfen Camille, Delilah und Menolly nicht nur gegen zahlreiche Gegner, sondern müssen auch noch Hexen, Feen und magische Wesen retten, die dem Sog der Eier verfallen sind. Derweil absolviert Camille weiterhin ihre Ausbildung zur Mondpriesterin, die eine unumstößliche Entscheidung von ihr verlangt ...

Obwohl in diesem Band noch immer der mächtige Geistdämon im Hintergrund die Fäden zieht, sind wieder mehr spannende Kämpfe und überraschende Wendungen eingebaut, sodass der eher blasse Vorgängerband in den Hintergrund tritt.


Stil und Sprache
„Hexenjagd" ist wieder von Beginn weg spannend. Die ereignislose Zeit zwischen dem letzten Band wird nur kurz erwähnt, bevor das nächste Chaos über die Schwestern hereinbricht. Der Fokus ist dabei auf zwei Hauptstränge gerichtet, die den Großteil der Handlung ausmachen: Die Angriffe der Zombies, Knochenwandler und Co. und die Ausbildung zur Priesterin des dunklen Mondes. Wie gewohnt führt uns Camille in Ich-Form selbst durch den Band.

Sehr viel Spannung wird aufgebaut, zahlreiche Kämpfe mit Verletzten und Toten ziehen sich wie ein roter Faden durch die Handlung, sodass ein kleiner Showdown dem nächsten folgt, bis zum finalen Kampf, dessen Ausgang lange ungewiss bleibt. Ebenso oft enthalten sind erotische Szenen, die in diesem Band für meinen Geschmack erstmals zu viel Raum einnehmen und mit zu vielen Details aufwarten. Nackte Tatsachen, detaillierte Sexpraktiken – meist mit allen drei Ehemännern zusammen – sind bei jeder sich bietenden Gelegenheit eingebaut, was manchmal ein bisschen des Guten zu viel für mich war.

Dafür hatte die Gefahr mehr Struktur. Es kommen fast keine neuen Mitspieler dazu und auch bereits bekannte Figuren treten vereinzelt etwas in den Hintergrund. Dies legt den Fokus mehr auf die Hauptcharaktere und deren Kämpfe, die dadurch mehr Gewicht und Tiefe erhalten. Sie sind spannend und überzeugend, teils dramatisch mit hohem Tempo ausgearbeitet und lassen den Leser das Buch kaum mehr aus der Hand legen.


Figuren
Mittlerweile sind Camille und ihre drei Ehemänner ein eingespieltes Team. Wenn Camille da ist, kümmern sich alle drei um ihre Sicherheit, ihr Wohl und ihre Wünsche. Nur in ihrer Abwesenheit geraten sich vereinzelt Trillian und Smoky in die Haare. Camille wirkt dadurch äußerst stark, was ein wenig auf die Kosten der Männer in ihrem Leben geht. Zwar sind sie im Kampf gefährlich, kompromisslos und stark, doch wenn es um Camilles Wohl geht, ordnen sie sich für meinen Geschmack zu stark ihren Wünschen unter, mutieren mitunter fast zu Pantoffelhelden, obwohl sie die stärksten und mächtigsten Krieger ihrer Art sind. Dies hat mich vor allem im privaten Umgang und bei der Bettakrobatik etwas gestört. Die Ausnahme dabei bildet Morio, der mit Camille weiterhin an der Todesmagie arbeitet und eine größere Rolle Inne hat, als die beiden anderen Ehemänner.

Durch den starken Fokus auf Camille und ihre Männer treten die anderen Figuren etwas in den Hintergrund, ohne blass zu wirken. Sie sind immer da, kämpfen unermüdlich und ohne Rücksicht auf Verluste, entwickeln sich aber bis auf wenige Ausnahmen selbst nicht weiter, wie es bisher in den meisten Bänden der Fall war.


Aufmachung des Buches
Wieder ein sehr schönes Cover ziert das Taschenbuch mit Klappbroschur, unverkennbar Camille in der Mitte des Bildes. Etwas verschwommen, aber doch gut zu sehen, ist hinter ihr der Kopf eines Fuchses. Um die beiden sind verschiedene Ringe mit mystischen Symbolen abgebildet, teils stärker, teils nur ganz schwach. Wie gewohnt sind die weißen Ornamente und der Schriftzug des Titels in einem leichten Relief aufgedruckt. Auch die Rückseite ist wie üblich gestaltet mit dem Teil des Covermotivs und dem Schriftzug in der oberen Hälfte, daneben und darunter die Texte zum Inhalt des Bandes.


Fazit
Obwohl die Schwestern und ihre Verbündeten noch immer gegen den gleichen mächtigen Fürsten der Geister kämpfen müssen, sind die Kämpfe und damit die Spannung wieder viel besser gelungen, als dies im letzten Band der Fall war. Einzig die zahlreichen erotischen Szenen, die teilweise übermässig offen beschrieben sind, lenken manchmal zu stark von der eigentlichen Handlung ab.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 8: Katzenjagd
Band 9: Vampirblut
Band 10: Hexensturm
Band 11: Katzenmond
Band 12: Vampirnacht

Anthologie: Schwestern des Blutes

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