Seit Leo Kara weiß, dass sein Vater niemand anderes als der Strippenzieher der Geheimorganisation Mundus Novus ist, steht er unter Schock. Dann entpuppt sich auch noch seine vermeintliche Tante als russische Agentin, und er kommt nur knapp mit dem Leben davon. Seine Partnerin Kati Soisalo dagegen steht kurz davor, endlich ihre Tochter aus der Gewalt der Entführer zu befreien. Doch es geht nicht mehr nur um Leos und Katis Zukunft. Denn Kara kennt das Ziel von Mundus Novus – und weiß, dass es um die Zukunft der ganzen Welt geht.
Originaltitel: Valkoinen kääpiö |
Die Grundidee der Handlung
Leo Karas Erinnerungen sind zurück und mit ihnen neue Erkenntnisse, die er am liebsten direkt wieder vergessen würde. Da dies nicht möglich ist, muss er sich seinen Dämonen stellen, die realer sind und ihm näher stehen als erhofft. Doch ihm bleibt nichts anderes übrig, wenn er den perfiden Plan der Organisation Mundus Novus vereiteln will ...
Hat man gedacht, dass mit den Geheimnissen, die in „Rot“ aufgedeckt wurden, bereits alles bekannt ist, so hat man sich mehr als nur getäuscht. „Tot“ bietet noch einmal atemlose Spannung und Überraschungen soweit das Auge reicht.
Stil und Sprache
Wie gehabt wird aus der beobachtenden Perspektive berichtet, was nach wie vor Sinn ergibt, da es diverse Baustellen gibt, denen der Autor sich noch widmen muss und es sich dabei nicht immer um dieselben Protagonisten handelt. Somit erhält der Leser natürlich wieder einen Gesamtüberblick, bei dem sich streiten lässt, ob er nun von Vorteil ist oder eher verwirrend wirkt. Sicherlich erhält man zeitweise mehr Hintergrundinformationen als die Hauptpersonen, könnte das Puzzle somit möglicherweise schneller zusammensetzen, doch es kann genauso sein, dass der Autor den Leser bewusst auf eine falsche Fährte locken will. Dementsprechend vorsichtig sollte man sein, wenn es darum geht, der Lösung näher zu kommen.
Die Spannung, die sich bereits in den ersten drei Bänden aufgebaut hat, schlägt in diesem finalen Teil von Anfang an gnadenlos zu. Ausruhen oder gar Luft holen sind hier nicht drin. Einzig ein, zwei kurze Passagen verleiten dazu, sich kurzzeitig zu entspannen. Hier scheint es, als müsse der Autor noch schnell einige Informationen anbringen, um den Band zu einem würdigen Abschluss zu bringen, wodurch sich langwierigere Sequenzen ergeben. Zum Ausgleich wird dafür allerdings an Überraschungen nicht gespart. Man darf sich bis zum Schluss nicht zu sicher sein, das System bereits verstanden zu haben – man wird eines besseren belehrt werden.
Figuren
Mit dem Hintergrund, dass es sich bei „Tot“ um den Abschlussband der Reihe um Leo Kara handelt, ist es durchaus nachvollziehbar, dass die Darstellung der handelnden Personen sehr gering ausfällt. Einzig charakterliche Veränderungen oder neue Erkenntnisse was Personen angeht, die nicht die sind für die sie sich ausgaben, werden näher erläutert. Um jedoch ein Gefühl für die Persönlichkeiten zu bekommen, ist es zwingend notwendig die Reihe von Beginn an zu verfolgen, denn nur so ergibt sich ein rundes Gesamtbild. Das heißt nicht, dass auf die Figuren überhaupt nicht eingegangen wird. Auf umfangreiche Beschreibungen wird zwar verzichtet, wer jedoch von Anfang an dabei ist, wird aber weiterhin wissenswertes zu diversen Protagonisten erfahren.
Aufmachung des Buches
Wie schon in bei den Vorgängerbänden wird auch hier auf den ersten Blick deutlich, dass es sich um eine Reihe handelt. Der weiße Hintergrund blendet schon fast, wegsehen kann man trotzdem nicht. Im oberen Bereich ist dieses Mal eine Rasierklinge abgedruckt, auf welcher sich Bluttropfen befinden, auch im näheren Umkreis sind welche zu sehen. Schlicht und trotzdem Neugier weckend, damit bestechen alle Cover dieser Reihe.
Fazit
Bei „Tot“ handelt es sich wirklich um einen fulminanten Abschluss der Reihe rund um Leo Kara und Mundus Novus. Allerdings kann man nicht mittendrin einsteigen und im Nachhinein die Vorgänger lesen, die vorgegebene Reihenfolge muss unbedingt eingehalten werden. Nicht nur für „Tot“, sondern für alle vier Bände gibt es eine klare Leseempfehlung!
Hinweise
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