Smaller Default Larger

Reflexe auf Maximum. Gehirn auf Reserve.

Gero von Sarnau hat mal wieder mehr Probleme als Haare auf dem Handrücken. Sein Gelegenheitsjob als Fahrer eines alten Juweliers entwickelt sich zu einer halsbrecherischen Schatzjagd, bei der ihm nicht nur eine Bande von Neonazis in die Quere kommt, sondern auch der amerikanische Geheimdienst. Ganz zu schweigen von der draufgängerischen Amy, die Gero schnell den Kopf verdreht.
Bei alledem muss der Berliner Werwolf auch noch seinen Cousin Ansgar in Schach halten, der unverhofft aus Norwegen angereist ist. Die Nähe des Blutsbruders facht allerdings auch Geros eigene Instinkte an. Schon bald zieht sich eine blutige Spur durch die Stadt ...

 

Blutige Jagd 

Autor: Rainer Stenzenberger
Verlag: Berlin Edition im Bebra Verlag
Erschienen:  Februar 2014
ISBN: 978-3814802039
Seitenzahl: 256 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Der Klappentext ist sehr ausführlich und sagt eigentlich schon alles. Gero ist – wie immer – chronisch pleite und da lockt das Angebot den Fahrer für einen alten Juwelier zu spielen. Dass es dabei nicht mit rechten Dingen zugehen kann, ist eigentlich schon fast klar. In was für dunkle Machenschaften Gero allerdings hineingerät, darauf ist selbst er nicht gefasst. Zusätzlich zu diesen „Problemen" muss sich Gero mit Cousin Ansgar herumschlagen und lässt sich von der smarten Amy gehörig durcheinander bringen! Auf in ein neues Abenteuer mit Gero, alten Bekannten und mehr!


Stil und Sprache
Der Autor hat sich den besonderen Schreibstil, mit dem er schon in den beiden Vorgängern gepunktet hat, beibehalten. Vom Aufbau her ist das Buch, wie gewohnt, in Kapitel mit Überschriften á la „Tag 1, 18.30 Uhr" eingeteilt. Auch die markanten Wechsel der Perspektive von Geros Menschen-Ich zu seinem wölfischen ER stechen durch Kursivschrift und die fragmentierte Ausdrucksweise hervor, z.B. „Strecke mich! Recke mich! Durst. Will Blut!" (Seite 19). Dadurch wird noch einmal ganz besonders die Reduzierung der Instinkte des Wolfes auf Wesentliche unterstrichen. Sonst ist das gesamte Buch aus Sicht von Gero in der ersten Person verfasst. Zu Beginn trifft er auf dem Deutsch-Amerikanischen Volksfest auf Amy und ihren Bruder Buck. Das schöne Cowgirl hat es ihm sofort angetan, sodass er sie unbedingt finden will. Sein Weg führt ihn in die amerikanische Botschaft, wo Buck arbeitet. Dieser will Amy Geros Nummer geben, aber nur wenn Gero im Gegenzug beim Juwelier als Fahrer anheuert. Und so nimmt das Abenteuer seinen Lauf. Es wird gefährlich und halsbrecherisch, je näher man den Geheimnissen auf die Spur kommt.
Klar ist der Stil dunkel und derbe, allerdings scheint es, als wäre das Buch insgesamt diesmal noch brutaler und blutiger geworden. Auch ist die Idee mit den Nazis und der Schatzjagd teils ein wenig an den Haaren herbeigezogen, zudem ist sie nach gut der Hälfte auch schon wieder vorbei. Der rote Faden, der sich von Beginn zu zeigen scheint, droht gegen Ende ein wenig abzureißen. Trotzdem ist auch Geros drittes Abenteuer durchaus lesenswert.


Figuren
Klar ist Werwolf Gero von Sarnau die zentrale Figur des Buches. Chronisch pleite, wie eh und je und immer knietief in Problemen steckend, nutzt er jede Chance, um an Geld zu kommen. Nach außen hin mag er den harten Kerl markieren, aber auch ein Werwolf hat Gefühle. Doch sollte er sein Herz wirklich an Cowgirl Amy verschenken? Geros Cousin Ansgar ist Wolf mit Leib und Seele und schreckt auch nicht vor Mord zurück... Sollte er länger in Berlin bleiben, könnte das zu ernsten Problemen führen, wenn dauernd Leichen auftauchen, die unverkennbar Opfer von Tierangriffen wurden. Gerade seine draufgängerische Ader stachelt Geros Wolfs-Ich noch mehr an. Wird er sich gegen den schlechten Einfluss wehren können?
Neben den zentralen Charakteren tauchen auch alte Bekannten wie Pierre, genannt „der Dude" auf, oder neue wie Barkeeperin Sean. Nicht zu vergessen natürlich auch Affe Noodles, der für einige Lacher sorgt! Alle Figuren – Gero natürlich insbesondere – sind sehr gelungen und wirken glaubwürdig mit ihren Ecken und Kanten.


Aufmachung des Buches
Das Taschebuch erscheint ein wenig größer als gewöhnlich, liegt aber gut in der Hand. Der Titel „Berlin Werwolf" ist in einem satten Gelbton gehalten, der auf dem sonst dunklen Cover hervorsticht. Ansonsten kann man einen Blick auf Berlin erhaschen, wovon ein kleines Stück durch eine (Werwolf-)Klaue ausgerissen ist. Passend zum Wolfthema leuchtet am oberen Rand ein voller Mond. Eine klare Reihenzugehörigkeit ist erkennbar, wenngleich gestalterisch sicher mehr Abwechslung denkbar gewesen wäre.


Fazit
Geros drittes Abenteuer konnte mich leider nicht so sehr wie die beiden Vorgänger mitreißen. Vielleicht lag es an der nicht ganz ausgereiften Story, denn die Figuren, Gero insbesondere, haben mir sehr gefallen! Insgesamt ist es trotzdem ein gutes Buch, dass ich vor allem Lesern ans Herz legen kann, die keine Lust auf „Kuschel-Wölfe" haben!


3 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

Backlist:
Band 1: Blutsbrüder
Band 2: Rache

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo