Die letzten Vampire kämpfen um das Schicksal der Welt.
Sie sind eine der geheimnisvollsten Bruderschaften, die je gegründet wurde: die Gemeinschaft der Black Dagger, und sie schweben in tödlicher Gefahr: Denn die Black Dagger sind die letzten Vampire auf Erden, und nach jahrhundertelanger Jagd sind ihnen ihre Feinde gefährlich nahe gekommen. Doch Wrath, der ruhelose, attraktive Anführer der Black Dagger, weiß sich mit allen Mitteln zu wehren.
Autor: J.R. Ward |
Die Grundidee der Handlung
Zsadist, das düsterste und geheimnisvollste Mitglied der Bruderschaft der Black Dagger, hat in der Aristokratin Bella eine Frau gefunden, die durch seine finstere Maske hindurch blickt und den Mann liebt, der er wirklich ist. Doch die Vergangenheit lastet schwer auf dem Vampir, der von sich selbst glaubt, ihrer Gefühle nicht wert zu sein. Trotzdem bindet er sich während ihrer Triebigkeit an Bella und will sie von nun an um jeden Preis beschützen. Aber auch ein Mitglied der Gesellschaft der Lesser ist von der schönen Bella besessen – und als dieser sie tot glaubt, setzt er alles daran, Zsadist zu vernichten.
Stil und Sprache
Der Leser taucht direkt in die laufende Geschichte ein. Das liegt daran, dass für den deutschsprachigen Raum die Originalausgabe „Lover awakened“ geteilt wurde. „Dunkles Erwachen“ ist nun der 2. Teil und beginnt da, wo „Mondspur“ aufgehört hat. Wer diesen vorherigen Band nicht gelesen hat, wird mit dem Verstehen der Geschichte seine Schwierigkeiten haben.
Die Geschichte um Zsadist und Bella wird fortgeführt. Dabei wird die Spannung auf zwei Spannungsbögen verteilt, die beide stetig ansteigen. Da ist zum Einen die sich entwickelnde Beziehung zwischen Zsadist und Bella, die in Bellas Triebigkeit einen ihrer Höhepunkte findet, und zum Anderen die Suche nach dem Lesser, der Bella entführt hat. Beide Geschehnisse werden wunderbar miteinander verknüpft und durch Wechsel zwischen den Szenen fällt die Spannung nicht ab.
Die Sprache der Autorin ist direkt und schnörkellos, aber doch in vielen Dingen sehr ausführlich. Gerade die Szenen, die von Bellas Triebigkeit handeln, gehen sehr ins Detail, ohne jemals billig oder geschmacklos zu sein. Überhaupt halte ich dieses Thema für einen grandiosen Einfall der Autorin. Ich konnte mir die übrigen Krieger direkt vorstellen, wie sie versuchen, diese Zeit möglichst schadlos zu überstehen.
In einem Rückblick wird erläutert, wie Phury seinen Bruder Zsadist aus der Gefangenschaft befreite und welches Opfer er für die Freiheit gebracht hat. Dieser Rückblick ist wieder kursiv gedruckt und hebt sich somit aus dem einheitlichen Textbild deutlich hervor.
Die losen Enden aus „Mondspur“ werden hier nun verknüpft und alle offenen Fragen geklärt. Zudem gibt es schon den einen oder anderen Hinweis, in welche Richtung sich einzelne Figuren weiter bewegen. Das macht natürlich Lust auf die Folgebände.
Gerade in diesem Band kommt auch der Humor nicht zu kurz. Einige Szenen sind so humorvoll beschrieben, die Wortwahl ist so treffend, dass ich mir ein leichtes Grinsen nicht verkneifen konnte.
Figuren
Über die Krieger der Bruderschaft der Black Dagger im allgemeinen ist schon alles gesagt. Sie sind Vampire, Angehörige der Kriegerklasse, gnadenlos und tödlich gegenüber ihren Feinden, auf ewig gebunden an ihre Frauen und sie würden töten, um sie zu beschützen.
Im vorliegenden Band geht es nun vorrangig um Zsadist und Bella. Die Figur des Zsadist kommt nicht mehr so düster und ablehnend daher, wie noch im vorherigen Band. Die Autorin lässt ihn langsam aber sicher eine Wandlung durchmachen. Er lernt, anderen - insbesondere Bella - zu vertrauen. Zum Ende des Buches ist er sogar so weit, sich aktiv in die Bruderschaft einzubringen und zwar nicht nur als der grausame Krieger, der er bisher war. Diese Wandlung vollzieht sich langsam aber stetig und ist gut nachvollziehbar. Auch die Beziehung zu seinem Bruder ändert sich.
Bis Zsadist so weit ist, dass er Bella ganz an sich heran lässt, muss Bella noch einiges erdulden. Sie trifft Entscheidungen, die nicht nur für sie weitreichende Konsequenzen haben. Diese Entscheidungsfindung ist nachvollziehbar dargestellt.
Auch einige der schon bekannten Figuren haben ihre kleineren oder auch größeren Auftritte. Besonders die Geschichte um John nimmt wieder einigen Raum ein. Seine Ängste und Nöte sind glaubwürdig dargestellt. Ich kann es, ebenso wenig wie er selbst, kaum noch abwarten, bis endlich seine Transition einsetzt.
Meine absolute Lieblingsfigur, der Butler Fritz, hat auch wieder einen großen Auftritt. Er hat wie immer alles im Griff und zur rechten Zeit das Silbertablett mit den Champagnerflöten zu Hand.
Natürlich dürfen auch die Lesser, hier spezielle Mr. O, nicht fehlen. Macht doch seine Besessenheit von Bella und den daraus resultierenden Wunsch, Zsadist zu töten, einen großen Teil der Spannung dieses Buches aus.
Aufmachung des Buches
„Dunkles Erwachen“ wird als Taschenbuch ausgeliefert. Wie schon bei den vorherigen Bänden zeigt auch dieses Cover sofort, dass es sich bei dem vorliegenden Buch um einen Teil der Black Dagger-Serie handelt. Die beherrschende Farbe, neben mattschwarz, ist diesmal grün. Allerdings ist kein Frauenkopf abgebildet sondern ein Teil einer Brücke. Die Fledermäuse sind auch wieder dabei.
Im unteren Teil des Covers steht der Name der Autorin und der Titel der Serie in silbernen erhabenen Buchstaben, der Titel dieses Buches steht in grün darunter. Auch das Black Dagger Schwert ist natürlich wieder abgebildet. Die Rückseite ist, bis auf eine kleine grüne Ecke, ganz matt schwarz. Dort findet sich eine kurze Zusammenfassung der Ziele der Black Dagger Bruderschaft.
Alle Black Dagger Romane haben vorne ein Glossar der Begriffe und Eigennamen. Diese erklärten Begriffe sind an den Inhalt des jeweiligen Buches angepasst. Von Buch zu Buch können Begriffe wegfallen und andere kommen dazu.
Der Text ist in 26 Kapitel und einen Epilog eingeteilt. Dieser Epilog ist eigentlich eine nette Zugabe, denn er spielt zeitlich gesehen 20 Monate später und gibt Aufschluss über eine Sache, die im Hauptteil des Buches ihren Anfang gefunden hat.
Im Anschluss daran ist wieder eine Leseprobe aus dem nächsten Band „Menschenkind“ abgedruckt.
Fazit
„Dunkles Erwachen“ ist die direkte Fortsetzung von „Mondspur“ und sollte auf keinen Fall separat gelesen werden. Das gleiche gilt im Übrigen auch für „Mondspur“. Als Empfehlung kann ich mich nur dem Aufdruck auf der Rückseite anschließen: düster – erotisch – unwiderstehlich. Ein absolutes Muss für alle Fans der Serie.
Hinweise
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Backlist:
Band 1 und 2: Black Dagger
Band 3: Ewige Liebe
Band 4: Bruderkrieg
Band 5: Mondspur