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Manchmal ist es ein echtes Kreuz, in einer Familie zu leben, die jede Menge Geheimnisse hat. Der Überzeugung ist zumindest die 16jährige Gwendolyn. Bis sie sich eines Tages aus heiterem Himmel im London um die letzte Jahrhundertwende wiederfindet. Und ihr klar wird, dass ausgerechnet sie das allergrößte Geheimnis ihrer Familie ist. Was ihr dagegen nicht klar ist: Das man sich zwischen den Zeiten möglichst nicht verlieben sollte. Denn das macht die Sache erst recht kompliziert!

 

Rubinrot 

Autorin: Kerstin Gier
Verlag: Arena
Erschienen: Juni 2012
ISBN: 978-3401067636
Seitenzahl: 352 Seiten

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Die Grundidee der Handlung

Gwendolyn steht voll und ganz im Schatten ihrer Cousine Charlotte, denn diese ist etwas ganz Besonderes: Sie ist eine Gen-Trägerin und ihr Initiationssprung in der Zeit steht kurz bevor! Als ihr in der Schule plötzlich schwindelig wird, weiß Gwendolyn sofort, was zu tun ist. Charlotte muss dringend nach Hause, denn Schwindel ist ein eindeutiges Anzeichen für den bevorstehenden Sprung. Allerdings gerät alles durcheinander, als es Gwendolyn ist, die plötzlich verschwindet und sich irgendwo in der Vergangenheit wiederfindet. Dabei wurde sie - im Gegensatz zu ihrer Cousine - kein bisschen darauf vorbereitet und kennt die Geheimnisse hinter all dem überhaupt nicht. Das kann ja heiter werden! Kerstin Gier hat jedenfalls spürbar Spaß daran, Gwendolyn durch Zeit und Raum zu schicken und sie vor Gideon - ebenfalls ein Gen-Träger - nicht selten unwissend dastehen zu lassen. Die Idee hinter der Geschichte ist gut durchdacht, die Umsetzung im Auftaktband der Trilogie zwar eher gemächlich, aber überaus interessant.


Stil und Sprache
Nach einem 1912 angesiedelten Prolog geht es zunächst in die Gegenwart, wobei regelmäßige Ausflüge in verschiedene - mal mehr, mal weniger weit - zurückliegende Zeiten bei dieser Geschichte vorprogrammiert sind. Erzählt wird dabei stets in dritter Person aus Sicht der Hauptfigur Gwendolyn, die dem Leser schon bald ans Herz wächst. Der Schreibstil ist geprägt von Gwendolyns eigenwilliger Art, die nicht selten von einem humorvollen Unterton begleitet wird, und einer angenehm zu lesenden Sprache mit eingängigen Bildern. Kurz: Frisch und frech kommt die Geschichte daher und ist damit nicht nur für die angesprochene Zielgruppe überaus ansprechend.
Besonders hervorzuheben ist Madame Rossinis französischer Akzent, der einfach herrlich authentisch dargestellt ist, ohne jedoch den Lesefluss zu beeinträchtigen. Überhaupt tragen die lebhaften Dialoge wesentlich dazu bei, dass - trotz der mit einem Auftaktband einhergehenden zahlreichen Erklärungen, die zum Verständnis nötig sind - keine Langeweile aufkommt. Dabei ist es von Vorteil, dass die Hauptfigur über die wirklich wichtigen Aspekte nicht viel mehr weiß als der Leser und man so gemeinsam mit ihr die Geheimnisse ergründen kann.

Richtiggehend spannend wird es zwar erst zum Ende hin, doch bis dahin tragen die Figuren die Geschichte problemlos. Dass Sprünge in die Vergangenheit nicht ungefährlich sind, hat sich Gwendolyn gedacht, bekommt dies bei ihrem ersten geplanten Sprung mit Gideon jedoch auf anschauliche Weise zu spüren. Auch danach geht es nicht weniger abenteuerlich weiter, sodass man nach der letzten Seite wehmütig das Buch zuschlägt.


Figuren
Gwendolyn ist die Hauptfigur der Geschichte und steht schon bald im Mittelpunkt der sich überschlagenden Ereignisse. Ein Umstand, auf den die 16,5-jährige zu gerne verzichtet hätte. Zum Glück steht ihr bei all dem ihre beste Freundin Leslie zur Seite, die nach eigener Aussage ein ausgelagerter Teil von Gwendolyns Gehirn ist - und ihr damit eine verdammt große Hilfe.

James August Peregrin Pimplebottom, Erbe des vierzehnten Earls von Hardsdale, kann sich nicht daran erinnern, gestorben zu sein. Und so streift er als Geist durch die Schule, die Gwendolyn, Charlotte und Leslie besuchen - nur dass ihn außer Gwendolyn niemand sehen kann! Ein Umstand, der ihn sehr verärgert und Gwendolyn nicht selten komisch dastehen lässt, wenn sie mit einer vermeintlich leeren Wandnische spricht ... Herrlich ist auch Großtante Maddy in ihrer leicht exzentrischen, Zitronenbonbon süchtigen Art, und nicht nur Gwendolyn unheimlich sympathisch - was man von Charlotte nicht unbedingt behaupten kann. Man lernt sie nicht allzu gut kennen, doch ihre überhebliche Art ist unverkennbar (und bei der Mutter auch kein Wunder). Auch Gideon, der mit seinen fast 19 Jahren schon seit zwei Jahren in der Zeit springt, ist nicht gerade ein Sympathieträger und Gwendolyn zunächst alles andere als freundlich gegenüber. Er hat aber auch eine sanfte Seite, die jedoch eher selten zum Vorschein kommt.


Aufmachung des Buches
Das vorliegende Exemplar ist Bestandteil einer Sonderausgabe, bei der alle drei Bände in einem stabilen Pappschuber untergebracht sind. Das Buch selbst ist fest eingebunden und mit einem interessanten Cover versehen. Die Vorsatzpapier sowie das Lesebändchen sind, passend zum Titel, in einem kräftigen Rot gehalten. Am Ende des Buches findet sich - neben einigen Seiten verlagseigener Werbung - ein Personenverzeichnis, das übersichtlich gegliedert ist.


Fazit
Ein Auftaktband, der die Erwartungen für die folgenden Bände der Trilogie hoch steckt. Einfallsreich, kurzweilig, humorvoll, geheimnisvoll und mit einer Prise Spannung - eine gelungene Mischung!


4 5 Sterne


Hinweise
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Die Homepage zum Buch: www.rubinrotlesen.de

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