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Amanda ist lebensklug und ausgesprochen eigensinnig. Sie wächst in San Francisco auf, der Stadt der Freigeister. Ihre Mutter Indiana führt eine Praxis, der Vater ist Chef des Polizeidezernats und ermittelt in einer grausamen Mordserie. Auf eigene Faust beginnt Amanda Nachforschungen dazu anzustellen, unterstützt von ihrem Großvater und einigen Freunden. Doch als Indiana spurlos verschwindet, wird aus dem Zeitvertreib plötzlich bitterer Ernst. Und Amanda muss über sich hinauswachsen, um die eigene Mutter zu retten.

 

Amandas Suche HB 

Originaltitel: Ripper
Autor: Isabel Allende
Übersetzer: Svenja Becker
Sprecher: Andrea Sawatzki
Verlag: Der Hörverlag
Erschienen: August 2014
ISBN: 978-3-8445-1423-0
Spieldauer: 547 Minuten, 8 CDs; gekürzte Lesung

Hier geht's zur Hörprobe


Die Grundidee der Handlung
Nichts entspricht der Norm in Amandas Leben. Ihre Mutter Indiana, die als Teenager schwanger geworden war, kümmert sich kaum um ihre Tochter, auch wenn sie ihr Kind liebt. Halt findet Amanda vor allem bei ihrem Großvater, der das kluge Mädchen auch in ihrem Rollenspiel "Ripper" unterstützt. Zusammen mit einer Gruppe von äußerst cleveren, aber sämtlich verhaltensgestörten Jugendlichen beschäftigt sich Amanda in ihrem Spiel mit der Auflösung von Geheimnissen. Als Amandas Vater, ein Polizeichef und seit Jahren von Indiana geschieden, mit der Aufklärung seltsamer Todesfälle betraut wird, mischt seine Tochter mit ihrer Gruppe im Hintergrund mit. Durch die Sekretärin ihres Vaters mit den Ermittlungsdetails versorgt, machen sich die Jugendlichen selber Gedanken zu den Todesfällen und kommen der Wahrheit auf die Spur. Da aber wird zunächst der Liebhaber und Verlobte Indianas umgebracht und kurze Zeit später verschwindet auch Indiana spurlos. Amanda wird wieder zu einem kleinen Mädchen, das sich sehr um seine Mutter sorgt. Ihr zur Seite steht jedoch der Navy Seal Ryan Miller, der in großer Liebe zu Indiana entbrannt ist. Der ehemalige Soldat, der mit seinem eigenen Leben nicht mehr richtig klar gekommen ist, wächst über sich hinaus, um zusammen mit Amanda die geliebte Frau zu retten.

Angekündigt ist der Roman von Isabel Allende als Krimi. Tatsächlich spielen in der Geschichte mehrere Mordfälle eine Rolle und es gibt auch da und dort unverkennbare Krimi-Elemente. Im Grundsatz jedoch handelt es sich hier um einen Roman, in dessen Zentrum die frühe Mutterschaft Indianas und ihre Unfähigkeit, ihr Leben in sinnvolle Bahnen zu lenken, stehen. Heldin Amanda steht in einem besonderen Verhältnis zu ihrer Mutter, ist ihr mehr Schwester denn Tochter. Allende packt in ihren Roman eine Fülle von skurrilen Figuren. Dadurch bekommt die Geschichte zwar da und dort eine witzige Komponente, sie wirkt im Grundsatz aber überladen und wenig überzeugend. Einzig die sprachliche Kunst der Autorin lässt über die gestalterischen Schwächen dieses Romans hinweg sehen. Weder der Plot noch die einzelnen Charaktere sind aber dazu angetan, die Erzählkraft der Autorin unter Beweis zu stellen.


Darstellung des Hörbuchs
Andrea Sawatzki hat eine sehr angenehme Stimme, die sie auch einzusetzen versteht. Dennoch ist sie als Sprecherin für diesen Roman keine glückliche Wahl. Sie liest zwar äußerst korrekt, aber zu mechanisch. Die Nuancierung ihrer Stimme, die sie dazu einsetzt, den einzelnen Figuren Leben zu verleihen, setzt zwar einen Gegenpunkt, vermag aber die etwas trockene Form der Sprecherin nicht zu brechen. Es erweckt den Eindruck, als wäre die Sprecherin mit dem Inhalt nicht ganz glücklich und würde sich unbewusst leicht davon distanzieren. Wie bei Hörbüchern dieser Art üblich, wurde ganz auf eine musikalische Untermalung verzichtet, was jedoch keinen Einfluss auf den Gesamteindruck des Hörbuchs hat.


Aufmachung des Hörbuchs
Viel Mühe hat sich der Verlag mit der Ausgestaltung des Hörbuchs gegeben. Die Hörer dürfen sich über eine solide Pappbox freuen, die auch einer etwas größeren Belastung mühelos stand hält. Jede CD ist dabei noch in eine einzelne Plastikhülle gepackt, so dass sich das Hörbuch sehr gut eignet, auf Reisen mitgenommen zu werden. Ein kleines Begleitheft mit den wichtigsten Angaben zur Autorin und zur Sprecherin sowie zum Werk vervollständigt den positiven Eindruck.


Fazit
Isabel Allende ist eine ausgezeichnete Schriftstellerin, die über ein großes Erzähltalent verfügt. Selbst bei diesem Werk, das nicht zu ihren stärksten zählt, ist Unterhaltung garantiert. Die feinfühlige Kürzung gegenüber dem geschriebenen Roman lässt nichts vermissen. Wer also keinen fulminanten Allende-Roman erwartet, sondern sich einzig unterhalten lassen möchte, ist mit diesem Hörbuch gut bedient.


3 5 Sterne


Hinweise
Dieses Hörbuch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

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