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Kategorie: Boys Love

Im Dandy Club sind traumhaft gut aussehende Männer versammelt, die den Frauen Zuneigung und Zeit zum Träumen schenken. Junsuke ist die Nummer eins unter den Hosts. Er ist der Inbegriff eines coolen Machotyps. Dann wäre da noch die ehemalige Nummer eins: Shinobu Hishiya, der jetzt als Bauarbeiter arbeitet. So richtig lässt er niemanden an sich ran, und das macht Junsuke wahnsinnig! Ob die beiden dennoch zueinanderfinden?

 

Play Boy Blues 1 

Originaltitel: Play Boy Blues Vol.  1
Autor: Shiuko Kano
Übersetzer: Dorothea Überall
Illustration: Shiuko Kano
Verlag: Tokyopop
Erschienen: September 2014
ISBN: 978-3-8420-1004-8
Seitenzahl: 212 Seiten
Altersgruppe: ab 18 Jahre (Verlagsempfehlung)

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Die Grundidee der Handlung
Zwei heiße Männer, von denen einer aktuell der angesagteste Host im Club ist, während der andere seine Karriere aufgeben und nun auf dem Bau arbeitet. Junsuke und Shinobu leben zusammen, und zum Ärgernis von Junsuke lässt Shinobu sich nicht wirklich hinter die Fassade gucken. Kann es zwischen den beiden eine Beziehung geben, wo es sich doch Junsuke so wünscht? Wieso wehrt sich Shinobu so gegen seine eigenen Gefühle?!

Mit Play Boy Blues präsentiert uns Shiuko Kana einen Manga über das Leben zweier Männer, wo der eine sein Geld damit verdient, in dem er Host in einem Club und der andere auf einer Baustelle arbeitet. Entgegen der Klischees entwickelt die Mangaka Figuren, die auch wirklich männlich sind, trotz ihrer Gefühle füreinander.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Die Mangaka schafft mit Play Boy Blues einen heißen Boys Love zu präsentieren, der zwei absolut maskulin aussehende und agierende Männer zeigt, ohne, dass diese dabei verweichtlicht sind und ihre Männlichkeit verlieren. Beide Figuren, Junsuke sowie Shinobu, sind Prachtexemplare, haben eine super Figur mit ausgeprägten Bauchmuskeln und einem schönen Gesicht. Der Stil der Mangaka sind spitz zulaufende Gesichter und volle Lippen. Nicht jedem wird das zusagen, ich persönlich bin Fan davon und finde es angemessen für den Inhalt.

Junsuke im Anzug, aber auch Shinobu in seiner Bauarbeiterkleidung sind ein wahre Augenschmaus, ihre attraktiven Seiten werden gut herausgearbeitet. Obwohl sie beide männlich agieren, kommen die Gefühle beider nicht zu kurz, wenn es auch etwas braucht, bis Shinobu mit seinen rausrückt und sie sich auch eingesteht. In der Beziehung der Beiden weiß man nicht, wer der dominantere Part ist, Junsuke neigt dazu, häufig ruhig zu agieren. Doch diese Haltung wird durch das lange Zögern Shinobus hart auf die Probe gestellt und mehr als einmal ist es mit seiner vordergründigen Ruhe bei ihm vorbei. Dieser Umstand zeigt, dass Junsuke große Gefühle für seinen Mitbewohner hat, und weshalb er unter dem Zögern Shinobus leidet. Während des Bandes kommen sich beide näher, sie gehen eine Beziehung ein, sprechen sich aber erst zum Ende des Bandes hin aus.

Die erotischen Szenen, die nicht zu knapp sind, zeigen den Sex der beiden in aller Deutlichkeit. Die Empfehlung des Verlags, den Band erst ab 18 Jahren zu lesen, ist absolut berechtigt und richtig (daher ist der Band verschweißt). Die erotischen Szenen sind sehr gefühlvoll, auch wenn es nicht zimperlich zugeht. Die Dominanz der beiden Charaktere, besonders aber Junsukes, werden deutlich. Shinobu unterwirft sich Junsuke, büßt aber keineswegs seine Männlichkeit ein oder erscheint dadurch schwach.

Shinobu ist aufgrund seiner Hautfarbe von der Zeichnerin mit Rasterfolie koloriert. Auch die Hintergründe, wenn sie denn auftauchen und somit wichtig sind, sind durch Rasterfolie aufgepeppt. Insgesamt enthält der Manga aber wenig detaillierte Hintergründe, es wird der Fokus mehr auf die Handlungen in den Panel gelegt. Während der Sexszenen fließen einige Körperflüssigkeiten, was die Szenen realistisch, aber ansprechend zugleich machen. Auch die verschiedenen Emotionen auf den Gesichtern sind glaubwürdig dargestellt, sind sie sauer, erkennt man es, sind sie müde, ebenso. Die Gefühlspalette reicht in diesem Band aufgrund der Story sehr weit, mit dem Auftauchen eines Charakters aus der Serie Punch up (ebenfalls bei Toykopop erschienen, mit 4 Bänden abgeschlossen) wird etwas Humor in die Geschichte gebracht, auch wenn Shinobu mit diesem Charakter fremd gegangen ist. Diese Handlung passt allerdings zu dem eher flapsigen Charakter und ist keineswegs boshaft von ihm.


Aufmachung des Manga
Gedruckt in Schwarzweiß und in seinem üblichen Großtaschenformat enthält der Manga eine Farbseite, auf der Shinobu als Host zu sehen ist. Neben den Kapiteln enthält der Manga eine Bonusseite, in der die Mangaka auf die Klischees unter Bauarbeitern eingeht, dabei aber dem Leser einige Informationen gibt, die lustig aufbereitet sind. Ein Nachwort rundet den Band ab.

Das Cover des ersten Bandes zeigt Shinobu und Junsuke. Dieser umfasst ihn sanft, eine Hand wandert tiefer, was einen deutlichen Hinweis darauf gibt, um was es sich für einen Manga handelt. Das Cover wird farblich durch Margeriten vervollständigt. Auf dem Backcover findet sich auf dem von hell nach dunkel verlaufendem Hintergrund der Klappentext sowie eine kleine Zeichnung von Junsuke in einer Art Cameo.


Fazit
Mit Play Boy Blues erscheint die zweite Reihe von Shiuka Kana in Deutschland. Einige Fans haben lange darauf gewartet, die Serie hierzulande lesen zu dürfen, die lose mit ihrer Serie Punch up zusammenängt. Die beiden Protagonisten Junsuke und Shinobu schmeicheln sich beim Leser ein mit ihrer männlichen Attraktivität. Gepaart mit dem gewohnten Witz der Mangaka überzeugt der erste Band der fünfbändigen, noch laufenden Serie ganz eindeutig.


5 Sterne


Hinweise
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