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Es traf mich wirklich wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Mein liebster älterer Bruder Manato adoptiert!?

Da ich den traurigen Manato nicht hängen lassen konnte, legte ich mich wie früher zu ihm ins Bett...
Seine Hüfte, die ich an mich heranzog war schmal. Sein Haar, das ich streichelte, was weich und flauschig. Sein Lächeln, mit dem er mich ansah, war sexy ...

Ich kann dich nicht mehr als großen Bruder ansehen, Manato!!!

 

Two Together 

Originaltitel: Zutto Issho ni kurashimashou
Autor: Kyo Kitazawa
Übersetzer: Melania Schmitz
Illustration: Kyo Kitazawa
Verlag: EMA (Egmont Manga)
Erschienen: Juni 2014
ISBN: 978-3-770-48255-9
Seitenzahl: 178 Seiten
Altersgruppe: ab 16 Jahre (Empfehlung des Rezensenten)


Die Grundidee der Handlung
Wie der Klappentext beschreibt, ist der große Bruder von Mikiya, Manato, adoptiert und nicht sein wirklicher Bruder. Konfrontiert mit diesem Umstand erkennt Mikiya schnell, wieso er so stark auf seinen Bruder reagiert, wieso er immer schon andere Gefühle für ihn hatte und ihn jetzt nicht mehr um sich haben will. Schnell wird ihm klar: er ist in Manato verliebt.

Aus beiden wird ein Paar, und auch der Rest der Familie erkennt alsbald, dass sie dem männlichen Geschlecht zugewandt sind. So hat neben Mikiya auch You, der jüngste Bruder, einen Partner, und später geht auch Futa, der zweitälteste Bruder, eine Beziehung mit seinem Kollegen ein. Zusammen mit dem ältesten Bruder Mana sind am Ende alle Brüder der Takasugas in einer gleichgeschlechtlichen  Beziehung.

Auch wenn das Setting etwas unrealistisch ist, unterhält der Band und alle drei Geschichten um die Brüder sind gefühlvoll und erotisch zugleich.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Die Zeichnungen sind sehr sauber, feine Linienführung mit korrekter Anatomie der Figuren. Der Stil ist im gesamten Band angemessen mit Rasterfolie und dem Einsatz von Tusche untermalt. Die Panel wirken nicht zu überfüllt, auch nicht in Szenen, in denen wir alle Brüder der Takasuga-Famile vorfinden. Die Figuren selbst sind eher feminin gezeichnet, zumindest Mikiya und Manato sind durch ihre wuscheligen, längeren Haaren und den feinen Augen leicht weiblich geraten, was aber gewissermaßen typisch für einen Boys Love ist. Die Muskeln und anderen Körperpartien sind detailreich dargestellt, in den Sexszenen wird Wert auf das schöne Äußere der Charaktere gelegt, beide Figuren sprechen an. In diesen Abschnitten geht es zudem recht explizit zu. Man sieht durchaus die einzelnen Gliedmaßen, sodass der Band nicht für jüngere Leser geeignet ist und ich deshalb eine Empfehlung ab 16 Jahren ausspreche.

Gemäß der standardisierten Rollenverteilungen entspricht Manato einem klassischen Uke, er unterwirft sich Mikayas Dominanz, ist der passive Part, was allerdings zu seinem Charakter passt, der eher ruhig und zurückhaltend ist. Auch im Bezug auf sein Äußeres entspricht er dem passiven Typ: so hat er wuscheliges, fast feminin aussehendes Haar, einen sinnlich-melancholischen Blick, der trotz einer Brille nicht versteckt wird. Mikaya ist das genaue Gegenteil von Manato: er hat stark ausgeprägte Muskeln und einen deutlichen Sixpack, eine kräftigere Statur, sowie blondes Haar, welches lässig gestylt in seine Stirn fällt. Sein steter Blick, mit dem er Manato zuweilen verschlingt, wird dadurch nur verstärkt.

In der Beziehung Fuyas mit seinem Kollegen entspricht Fuya auch der Rolle des Seme, dem dominanten Part der Beziehung. Fuyu ist im Vergleich zu seinem Kollegen der massige Typ: ausgeprägte Augenbrauen, schwarzes Haar, fast immer in Anzug mit korrekt gebundener Krawatte. Sein Aussehen sowie sein Charakter entsprechen einem stereotypischen Japaner. Sein Partner Sakisaka ist hingegen eine wahre Frohnatur. Das spiegelt sich auch in seinem Äußeren wider. So hat Sakisaka blondes, helles Haar, welches lässig um den Kopf liegt. Trotz seines Anzugs wirkt er deutlich entspannter als Fuyu und so trägt er auch Freizeitkleidung, die seine lässige Art nur unterstreicht.

Wo beim ersten Paar die Gefühle schnell geklärt sind, herrscht zwischen Fuya und seinem Partner lange keine Einigkeit. Fuya ist zunächst gegen eine Beziehung mit einem Mann, ist erbost über die gleichgeschlechtliche Beziehung seines Bruders You. Von seinem Kollegen wird er mit der Wahrheit konfrontiert. Seine Abneigung wandelt sich in Zuneigung für ihn und schließlich geht Fuya eine Beziehung mit Sakisaka ein. Fuyus und Mikayas jüngster Bruder entspricht rein äußerlich ebenso einem Stereotyp wie die beiden: so ist er als der jüngste Spross noch androgyn niedlich dargestellt, sodass man sich auf den ersten Blick nicht sicher ist, ob man Frau oder Mann vor sich hat. Mit seinen großen Augen und seinem unschuldigen Blick wirkt er deutlich jünger als er ist. Der letzte Bruder des Vierergespanns, Mana, der nur kurz auftaucht, ist hingegen eine feschere Variante von Mikaya und noch eine Spur cooler dargestellt. So trägt dieser langes, offenes Haar und mit seiner zerrissenen Jeans und der Lederjacke sieht er mehr wie ein Rockstar als wie ein geschiedener, zweifacher Vater aus.

Diese realistischen Aspekte in der Story macht das doch sonst eher unrealistisch erscheinende Setting etwas runder. Es mutet komisch an, dass alle Brüder einer Familie homosexuelle Beziehungen eingehen, es erscheint einem ziemlich konstruiert. Dennoch unterhält der Manga und wenn man sich vergegenwärtigt, dass es ein fiktionales Werk ist, ist das völlig in Ordnung. Auch bezogen auf ihr Äußeres sind die jeweiligen Personen nicht unbedingt neuartig gestaltet, da sie häufig den gängigen Stereotypen entsprechen. Dennoch überzeugt der Zeichenstil durch seine Sauberkeit und der anatomischen Korrektheit, sodass der Manga ein wahrer Augenschmaus ist.


Aufmachung des Manga
Der Manga hat eine Farbseite, auf der Manato und Mikiya zu sehen sind, neben dem Nachwort gibt der Mangaka kein Extra.
Der Manga ist in Schwarzweiß gedruckt, kommt als normales Taschenbuch daher. Das Cover zeigt Manato und Mikiya in einer alltäglichen Szene, beide halten Händchen, wenn auch etwas zögerlich.
Das Cover passt sehr gut zum Inhalt. Auf dem Backcover des Bandes ist eine Zeichnung der weiteren Brüder zusammen mit ihren zwei kleinen Neffen, die Söhne des ältesten Bruders Mana. 


Fazit
Trotz des konstruierten Inhalts ist der Manga keineswegs eine Enttäuschung. Die Stories um die Liebesbeziehungen der Takasuga-Brüder lesen sich locker und flockig, die erotischen Szenen sind ansprechend. Zwar ist der Manga nicht der beste Boys Love, bietet allerdings eine schöne Unterhaltung für zwischendurch.


3 5 Sterne


Hinweise
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