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Kategorie: Ab 14 Jahre

Nach dem rätselhaften Unfalltod ihrer Mutter ist Emma vor Trauer wie erstarrt. Bis zu dem Tag, an dem sie einen anonymen Brief erhält mit der Aufforderung: Finde die Mörder Deiner Mutter! Doch warum hätte jemand Emmas sanfte Mutter umbringen sollen? Die Spur führt Emma zu einem Elite-Jugendcamp in einem düsteren Schloss in den Bergen. Dort stößt sie auf unheimliche Fotografien, die mit der Vergangenheit ihrer Mutter in Zusammenhang stehen müssen. Gleichzeitig häufen sich die mysteriösen Zwischenfälle unter den Jugendlichen des Camps. Jemand spielt ein böses Spiel mit Emma. Kann sie die Zeichen richtig deuten - und ihr eigenes Leben retten?

 

Stigmata 

Autor: Betrix Gurian
Illustrator: Erol Gurian
Verlag: Arena
Erschienen: Mai 2014
ISBN: 978-3401069999
Seitenzahl: 384 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Emma Bergmann ist nach dem tödlichen Autounfall ihrer Mutter am Boden zerstört und bereut es zutiefst, mit ihr im Streit auseinandergegangen zu sein. Von ihrer Trauer überwältigt, zieht sich sie aus dem Alltag zurück und taucht erst wieder auf, als ein seltsames Päckchen ihre Lethargie durchbricht. Denn die Sendung, die von einem Unbekannter stammt, ist neben einem mysteriösen Foto mit einer Nachricht bestückt, die einen Hinweis auf die Ermordung ihrer Mutter enthält. Mit dem Ziel, diesem nachzugehen, begibt sich Emma in ein Camp, das abgelegen inmitten der Berge liegt und in dem sonderbaren Brief erwähnt worden ist. Doch kaum ist sie dort angekommen, lassen merkwürdige Vorkommnisse Emma stutzig werden, und noch während sie sich auf die Spuren ihrer Mutter begibt, geraten die Campteilnehmer in höchste Gefahr.

Beatrix Gurian versteht es, in „Stigmata: Nichts bleibt verborgen" eine Geschichte zu erzählen, die den Leser von Beginn an in ihren Bann zieht. Dazu baut sie mit vagen Andeutungen, falschen Spuren und geheimnisvollen Orten eine Handlung auf, deren Verlauf genauso undurchsichtig ist, wie die in ihm agierenden Figuren und den Leser lange Zeit in die Irre führt. Ein Jugendthriller, der durch eine geschickt inszenierte Mörderjagd gut funktioniert und gepaart mit einer unheimlichen Atmosphäre nervenzerreißende Lesestunden verspricht.


Stil und Sprache
Der spannende und zugleich mysteriöse Jugendthriller wird in mehreren Handlungssträngen erzählt, wobei zwei von ihnen aus der Sicht der Ich-Erzählerin Emma Bergmann geschildert sind und ein dritter von einstigen Vorkommnissen in einem kirchlichen Kinderheim berichtet. Dabei nehmen die verstörenden Erlebnisse von Emma in einem heruntergekommenen Schloss den Hauptteil der Handlung ein, während die Ereignisse unmittelbar nach dem Tod von Emmas Mutter und die Einblicke in frühere Zeiten nur sporadisch als Rückblenden eingefügt wurden. Eine Erzählweise, die den Leser lange Zeit im Unklaren über die Hintergründe eines hinterrücks verübten Verbrechens lässt, deren Ursprung gut verborgen in der Vergangenheit liegt. Stattdessen wird er, genau wie Emma selbst, mit verstörenden Fotos, merkwürdigen Nachrichten und verwirrenden Vorfällen konfrontiert und kann sich nicht erklären, was hinter dem Ganzen steckt. Denn neben den mysteriösen Geschehnissen sind auch die anwesenden Personen nur schwer zu durchschauen und zeigen erst ganz zum Schluss ihr wahres Gesicht.

Geschrieben wurde der für jugendliche Leser erdachte Thriller in einem dem Alter angepassten und gut zu lesenden Stil, der mit überraschenden Wendungen und spannenden Szenen kombiniert worden ist und packend unterhält.


Figuren
Im Mittelpunkt der Handlung steht die Schülerin Emma Bergmann, die nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter allein auf sich gestellt ist. Nur ein Vormund regelt wichtige Belange, tritt aber in dem rasant verlaufenden Geschehen selbst nicht in Erscheinung. Dafür werden neben Emma vier weitere Campteilnehmer, ein Assistent und zwei Betreuer aktiv, in deren Mitte sich ein manipulativer Mörder befindet, der geschickt getarnt die Fäden zieht. Und während der Leser jederzeit tief in Emmas Gedankenwelt blicken kann, werden von allen anderen Figuren nur wenige Details verraten, sodass eine Beurteilung ihrer Absichten schwierig ist. Eine geschickt arrangierte Konstellation, die zu vielen Missverständnissen führt und dadurch die rätselhaften Vorgänge gekonnt unterstützt.

Doch nicht nur die Ereignisse im Camp bestimmen das Geschehen, auch immer wieder auftauchende Rückblicke in die Vergangenheit treiben die Handlung voran und offenbaren ein Geheimnis, das schrecklich ist. Dabei lernt der Leser eine überaus strenge Oberin kennen, die zur Züchtigung ihrer Zöglinge Menschen entwürdigende Methoden nutzt, während er gleichzeitig den Leidensweg eines jungen Mädchens verfolgt, das in den Fokus ebendieser Klosterfrau geraten ist.


Aufmachung des Buches
Der Thriller ist als Hardcover erschienen und wird von einem Umschlag geschützt, der durch seine gelungene Gestaltung ein wahrer Hingucker ist. Auf ihm sind vor einem dunkelgrünen Untergrund silberfarbene Blumenranken aufgebracht, während ein geöffnetes Medaillon das Bildnis eines knienden Mädchens zeigt. Ein Motiv, das sich in der nervenaufreibenden Handlung wiederfindet wie auch die grünlich schimmernden Fotos, die im Buch enthalten sind. Darüber findet der Leser die Blumenranken des Covers zu Beginn eines jeden Kapitels wieder und kann die Briefe eines jungen Mädchens auf zartgelben Seiten lesen.


Fazit
„Stigmata: Nichts bleibt verborgen“ überzeugt mit einem wendungsreichen Plot, der den Leser bereits von Beginn an zu packen weiß und dessen merkwürdig anmutende Geschichte mit passenden Fotos untermalt worden ist. Eine Empfehlung für alle jugendlichen Thrillerfans, die Gefallen an rätselhaften und Gefahr bringenden Abenteuern finden.


4 5 Sterne


Hinweise
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