Smaller Default Larger

Harper Blaine ist tot.
Für genau zwei Minuten.
Danach ist alles anders...

...denn als die junge Ermittlerin im Krankenhaus wieder erwacht, nimmt sie düstere Gestalten wahr, die aus grauem Nebel auftauchen.
Harper Blaine besitzt jetzt die einzigartige Fähigkeit, in die Welt der Vampire, Werwölfe und Nekromanten einzutauchen.
Und während sie tagsüber noch versucht, ihr Liebesleben in Ordnung zu bringen, führt sie ihr erster Fall immer tiefer in die gespenstische Welt der Untoten.

Unwiderstehlich düster - die neue Mystery-Serie aus den USA!


  Autor: Kat Richardson
Verlag: Heyne
Erschienen: 08/2008
ISBN: 978-3-453-43310-6
Seitenzahl: 511 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Harper Blaine ist Privatdetektivin. Ihre Klientel: Vampire, Wiedergänger und andere Geschöpfe der Finsternis. Doch das ist erst seit kurzer Zeit so...
Als sie der Stiefvater einer Klientin, ein Kleinganove, brutal niederschlägt, befindet sich Harper ganze zwei Minuten jenseits der Lebenden. Zwei Minuten, die ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen. Fortan ist sie eine Grauwandlerin. Harper besitzt nun die Fähigkeit, zwischen der realen Welt und einem mysteriösen Reich voller Schatten, Magie, Vampiren und Geistern hin- und herzuwandeln. Dunkel und Licht, Leben und Tod, Aufträge, die so manches Risiko bergen, bestimmen seither ihren Alltag. Doch Harper muss erst einmal lernen, mit ihrer neuen Gabe umzugehen und sich der neuen Situation zu fügen. Was liegt näher, als so weitermachen wie bisher?! Als Privatdetektivin geht sie der Suche eines Vermissten nach und bemüht sich, ein verlorenes Erbstück aufzufinden. Die Ermittlungen lassen die Grenzen zwischen den Welten verschwimmen, ob Harper ihren eigenen Weg findet?


Stil und Sprache
Kat Richardson, in den Vereinigten Staaten auch als Autorin für Rollenspiele, Computerspiele und einen Online-Comic bekannt, gestaltet einen eher ruhigen Auftakt zu ihrer neuen Mystery-Serie um die Grauwandlerin Harper Blaine. In einunddreizig Kapiteln stellt sie in erster Person Singular aus Sicht Harpers deren gravierende Lebensumstellung dar. Im Gegensatz zu zahlreichen, derzeit verfügbaren Werken um paranormale Themen, kommt "Greywalker" ohne übertriebenen Slapstick und bluttriefende Action aus.

Vordergründig beschreibt der Einführungsband in die Serie die Ideen, die der Welt des Graus zugrunde liegen.  So existieren Geister beispielsweise an einem Ort zwischen hier und dort. Sie manifestieren sich über Energie. Ist man für die andere Welt empfänglich, werden sie sichtbar. Harper Blaine kann sich nach dem folgenschweren Überfall in dieses Energieniveau hineinversetzen. Während der Auseinandersetzung mit dieser anderen Welt werden bestimmte Kommunikations- oder Wahrnehmungskanäle geöffnet, die ansonsten nicht zugänglich sind. Unsere normale Welt überlappt die paranormale Welt. Diese Übergangszone, das Grau, hat ihre eigenen Bewohner wie zum Beispiel Geister, Vampire oder Wiedergänger. Zusammen mit Harper Blaine schickt Kat Richardson die Leser auf eine Entdeckungsreise. Heraus kommt ein solider Mix aus Detektivgeschichte und mystischen Elementen.

Die Sprache ist angemessen unkompliziert. Der Roman lässt sich dank Richardsons flottem Schreibstil angenehm flüssig und schnell lesen.


Figuren
Im Mittelpunkt des Romans steht die ambitionierte Privatdetektivin Harper Blaine. Ein unschöner Zusammenstoß mit einem Betrüger brachte ihr zwei Minuten im Jenseits ein. Schmerzen und Brennen, Prellungen, Quetschungen und Wunden verblassten mit der Zeit, doch eines blieb Harper: Ihre neu gewonnene Fähigkeit, zwischen dem Hier und Jetzt und dem Schattenreich zu wechseln. Harpers Welt wurde um die Existenz von Vampiren, Geistern, Hexen und Nekromanten erweitert. Eine Tatsache, mit der sie sich früher oder später auseinandersetzen muss. Durch ihre Weigerung, zu glauben, was sie sieht oder am eigenen Leib erlebt, begibt sie sich zwangsweise in Gefahr. Unvorhersehbare Dinge werden zum Risiko, Kontrollverlust führt zu Schutzlosigkeit.
Harper Blaine hat einige Lektionen zu lernen. So macht sie mit Hilfestellung von Mara und Ben Danziger und deren Hausgeist Albert erste Versuche, sich bewusst mit dem Grau auseinanderzusetzen, es aus eigenem Willen zu betreten und zu verlassen. Mit zunehmendem Glauben und Kontakt nehmen auch die Geister und sonstige Wesen des Graus Substanz an und erscheinen deutlich greifbarer vor Harpers Augen. Die beiden Welten stellen sich ihr als unvollständige, übereinander gelagerte Bilder dar.
Um der Panik zu entfliehen, die sie beim Umgang mit dem Grau erfasst, stürzt sie sich in ihre Arbeit, wohl wissend, dass dies nur vorübergehend funktioniert und sie sich ihrer neuen Herausforderung wird stellen müssen.

Mara und Ben Danziger wirken samt ihrem Baby Brian wie eine ganz normale Familie, die ein hübsches Haus mit Garten in Queen Anne bewohnen.
Ben ist Linguistik-Professor mit zahlreichen Interessens- und Wirkungsgebieten und auch Mara unterrichtet an der Universität. Beide haben eine Vorliebe für das Paranormale. Ben ist der begeisterte Theoretiker, Mara ist als Hexe auch praktisch mit der Materie vertraut. Harper findet weitreichende Unterstützung und auch so etwas wie Freundschaft in ihrem Haus.

Eine kleine Liebelei bahnt sich zwischen Harper und dem erfolgreichen Auktionator William Novak, kurz Will, an. Man darf gespannt sein, wie und vor allem ob es zwischen ihnen im nächsten Band eine Fortsetzung geben wird, denn Harpers neuer Lebensstil, vor allem ihr derzeitiger Umgang mit kuriosen Gestalten wie Quinton, Cameron, Carlos, Edward und Wygan und die brenzligen Situationen, in die sie ständig gerät, sind Will nicht geheuer.

Kat Richardson umschreibt die Charaktere des Romans durchweg interessant. Harpers Anfangsschwierigkeiten bis hin zur Akzeptanz ihrer Fähigkeiten und der Welt, die sich ihr offenbart, sind absolut nachvollziehbar. Ihre Reaktionen, Gedanken und Gefühle wirken trotz paranormalem Hintergrund sehr natürlich und vor allem menschlich.


Aufmachung des Buches
Die neue Mystery-Serie um Harper Blaine erscheint als Deutsche Erstausgabe im Heyne Verlag. Das Cover vermittelt passend die Grundstimmung des Romans. Farbtöne von Weiß, über diverse Grauschattierungen bis hin zu Schwarz verdeutlichen die unheimliche Atmosphäre, mit der sich die Heldin des Buches auseinanderzusetzen hat. Mittig platziert zieht der Titel "Greywalker" die Blicke auf sich. In roten Großbuchstaben leuchtet der Autorenname dicht darüber. Im unteren Teil des Covers fliegen dem Betrachter große, schwarze Vögel entgegen. Ihr Ursprung gleicht dem so genannten Licht am Ende des Tunnels. Die hellen Strahlen weisen dem Gefieder den Weg.
Im oberen Bereich befindet sich ein kleiner Ausschnitt eines Gesichts im Halbschatten. Fokussiert wird ein gefährlich aussehendes Auge. Die Pupille wiederholt den Rotton, in dem der Autorenname geschrieben ist. Dies sind die einzigen Farbtupfer des Titelbildes!
Die Buchrückseite gibt erste Informationen, was den Leser in diesem Buch erwartet.


Fazit
"Greywalker" ist ein Serienauftakt mit kleinen Schwächen, jedoch ausreichend Potential und Ideenreichtum, um neugierig auf den Folgeband "Poltergeist" zu machen.
Gut Ding braucht Weile! Harper Blaine ist zweifelsfrei eine Heldin, die längere Zeit benötigt, ihr neues Ich und die Welt, in der sie sich fortan bewegt, zu akzeptieren. Ich freue mich jedoch auf eine deutliche Steigerung innerhalb dieser Mystery-Reihe.



Hinweise
Rezension von Patricia Merkel


Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo