„Ob es dir gefällt oder nicht, von dir hängt das Schicksal dieser Welt ab. Cain und dieses Wesen waren der Anfang der Bedrohung, die über Erilea schwebt. Eine weit gefährlichere Macht ist im Begriff, die Welt zu verschlingen.“
Sie ist die beste Kämpferin des Königs und zugleich seine gefährlichste Gegnerin. Und sie steht vor der schwierigsten Entscheidung ihres Lebens.
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Originaltitel: Crown of Midnight |
Die Grundidee der Handlung
Celaena Sardothien ist im Auftrag des Königs unterwegs und sorgt mit ihren „besonderen Präsenten“ im Ratssaal regelmäßig für grüne Gesichter. Doch auch wenn der König ihr noch so teuflische Befehle erteilt, ihren Willen und dass, was sie tief in ihrem Innersten ist, kann er nicht brechen. Auch nicht ihre Freundschaft und Liebe zu zwei bestimmten Männern am Hofe. Doch als sie einen Mann ausschalten soll, den sie aus ihrer Gildezeit her kennt, und es einen bestialischen Mord im Schloss gibt, hört für Celaena die Zeit der Spielchen auf. Sie lässt die Dunkle Seite in sich zum Vorschein kommen, und beginnt ein gewagtes Spiel mit dem König. Ein Spiel, das nicht nur für sie zur tödlichen Falle werden könnte …
Der Tonfall hat sich leicht verändert, ist nachdenklicher geworden. Trotzdem strahlt aus den Seiten eine starke Kraft und macht den zweiten Teil der Throne of Glass-Trilogie zu einem unterhaltsamen Werk.
Stil und Sprache
Celaenas einzigartige Weise die Dinge zu betrachten, ihr Sarkasmus und die scharfe Ironie, die oftmals in ihren Gedanken und Sätzen zu hören ist, sind im zweiten Teil dieser Trilogie nur am Anfang zu finden und werden zum Ende hin weniger und weniger. Doch den personalen Erzählstil allein durch die Protagonistin hat die Autorin beibehalten. Das hat mich über das eher schwache erste Drittel des Romans hinweg gerettet. Wobei ich zugeben muss, dass alles, was danach kam, das Durchhalten absolut wert war. Denn ab da zündet die Autorin ein wahres Feuerwerk an begeisternder Handlung, herrlichen Dialogen und spannenden Szenen, die den etwas seichten Start des Buches komplett wieder wett machen. Was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass Sarah J. Maas in Throne of Glass – Kriegerin im Schatten viele Fragen, die noch aus dem ersten Band offen waren, logisch und überzeugend beantwortet. Neu aufkommende Fragen des Lesers werden oftmals in Folgekapiteln gelöst, was der Geschichte einen ganz eignen Reiz gibt und vieles in vollkommen neuem Licht erscheinen lässt.
Figuren
Es gibt auch in diesem Roman einen bunten Reigen an unterschiedlichsten Figuren, die alle überzeugen und mehr oder weniger tiefgründig sind. Einige davon werden durch eine regelrechte Achterbahn der Gefühle geschickt, während andere nur eine kurze Performance haben. Schön, ich war mit dem Schicksal einer bestimmten Figur alles andere als einverstanden – und bin es auch jetzt nicht –, doch im weiteren Handlungsverlauf wurde klar, dass die Autorin gar keine andere Wahl hatte, um die Geschehnisse voranzutreiben und das Ganze in die einzig mögliche Richtung zu lenken.
Als hätte Celaena in ihrem jungen Leben nicht schon genug Leid und Schmerz ertragen müssen, wird sie hier auf eine äußerst brutale Probe gestellt. Ihr wird etwas auf eine Art und Weise genommen, die sie dazu veranlasst, ihre wahre Natur wüten zu lassen. Dieser Tanz der Rachsucht und der Vergeltung war auf beängstigende Weise faszinierend und macht deutlich, dass das, was der Leser von Celaena bislang kennenlernen durfte, noch lange nicht alles gewesen ist. Ihre Eleganz, ihr Selbstvertrauen und ihre fast schon unverschämte Arroganz, wenn es um ihr Können als Assassinin geht, sind mehr als beeindruckend und weisen eine Anmut auf, die man nicht antrainieren kann. Das wird besonders in einer Szene deutlich, als sie gezwungen ist, ihre wahre Gestalt zu offenbaren.
Prinz Dorian ist ein Charakter, der es auch im zweiten Teil der Trilogie nicht leicht hat. Doch seine Weiterentwicklung ist bemerkenswert. Fügt er sich zunächst noch ohne wenn und aber dem Willen des Königs, beginnt er im Handlungsverlauf mehr und mehr dessen Befehle und Taten in Frage zu stellen. Die Szene, in der er seinem Vater offen die Stirn bietet, ist einfach nur zu klasse – auch wenn die daraus entstehenden Konsequenzen für ihn nicht so gut sind. Doch gerade diese Gradwanderung macht den Reiz dieser Figur aus.
Aufmachung des Buches
Das rotgebundene Buch hat einen Schutzumschlag, der in meinen Augen sowohl farblich als auch optisch nicht gelungen ist. Mir fehlt da einfach die Eleganz und Noblesse, die von der Aufmachung des ersten Bandes ausgeht. Bei Throne of Glass – Kriegerin im Schatten ist der Schutzumschlag aggressiv und die Farbkombination aus verschiedenen Rot- und Blautönen lässt das Ganze eher plump als etwas anderes erscheinen. Vermutlich sollte hier ein Heiß-Kalt-Effekt erzielt werden, welcher aber sehr misslungen ist. Einzig die Figur der Celaena auf der rechten Seite gefällt mir. Auf der Rückseite ist ein kleiner Textauszug zu lesen und für den interessierten Leser gibt es ein paar mehr Informationen zum Romaninhalt auf der linken Schutzumschlagklappe. Die Rechte zeigt ein Bild von Sarah J. Maas sowie ein paar Worte zu ihr und der deutschen Übersetzerin Ilse Layer. Eine Schwarzweiß-Karte von Erilea rundet die Aufmachung ab.
Fazit
Genial. Einfach nur genial. Zwar hat dieser Roman einige Startschwierigkeiten, nimmt dann aber gewaltig an Fahrt auf und fasziniert den Leser mit einer packenden Handlung und äußerst überzeugenden Charakteren. Unbedingt lesen!
Hinweise
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Backlist:
eBooks:
Band 1: Celaenas Geschichte - Throne of Glass 1
Band 2: Celaenas Geschichte - Throne of Glass 2
Band 3: Celaenas Geschichte - Throne of Glass 3
Band 4: Celaenas Geschichte - Throne of Glass 4
Bücher:
Band 1: Throne of Glass – Die Erwählte
