Der Vampir Sterling Chase ringt seit Langem mit den Abgründen seines Wesens. Da er nichts mehr zu verlieren hat, ist er zum Äußersten bereit, um den Erzfeind des Vampirordens, den finsteren Dragos, endlich zur Strecke zu bringen. Doch seine Pläne werden durchkreuzt, als die schöne Tavia zwischen die Fronten des Konflikts gerät. Chase fühlt sich sofort zu ihr hingezogen – er ahnt jedoch nicht, dass sie ein Geheimnis birgt, das die Welt für immer verändern könnte ...
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Originaltitel: Darker after Midnight |
Die Grundidee der Handlung
Nur knapp ist der Sitz des Ordens der Entdeckung entgangen, denn Dragos Falle wäre beinahe zugeschnappt. Geopfert hat sich der Vampirkrieger Sterling Chase, indem er sich als gesuchter Attentäter der Polizei entgegenstellt und verhaften lässt. Doch die vermeintlich einfache Flucht aus dem Gefängnis verkommt zu einem Desaster, als Chase die schöne Tavia bei der Gegenüberstellung sieht und ihr Chef, ein aufstrebender Politiker, als Dragos' Lakai daneben steht. Voller Wut stürzt sich Chase auf Senator Clarence und wird dabei von Kugeln durchsiebt. Danach muss er so schnell wie möglich aus dem Krankenhaus fliehen und die faszinierende Tavia beschützen, die ein Geheimnis in sich trägt, das die gesamte Welt verändern könnte ...
In der Vorbemerkung schreibt Lara Adrian, dass dies der letzte Teil der Serie ist. Zum Glück weiß ich mittlerweile, dass noch weitere Bände folgen. Als vermeintlichen Abschluss ist der Band jedoch perfekt gelungen, die Welt der Vampire, wie wir sie seit Beginn der Serie kennen und lieben gelernt haben, gibt es am Ende nicht mehr.
Stil und Sprache
Der gesamte Band ist ein Wettlauf gegen die Zeit, eine Katastrophe jagt die nächste und vieles wird auf den Kopf gestellt. In rasanter Folge begleiten wir Chase, der immer noch am Abgrund zur Blutgier wandelt, wie er meist auf sich alleine gestellt den großen Showdown von Dragos zu verhindern versucht. Die Spannung steigt dabei immer höher und bindet den Leser ans Buch. Zahlreiche unerwartete Wendungen, schreckliche Geheimnisse, die offen gelegt werden, und Anschläge, die im totalen Chaos enden, sind in die Handlung eingebunden. Dabei bleibt kein Stein auf dem anderen, die Welt versinkt in Gewalt und watet im Blut. Eigentlich ist der ganze Band ein riesiger Showdown mit einzelnen Stationen. Mitten in der Katastrophe lüften Chase und Tavia ein Geheimnis und entdecken ihre Liebe. Der Band ist nicht nur mit Kämpfen und Tod gefüllt, sondern auch mit viel Gefühl und starken Emotionen, die differenziert ausgearbeitet sind und perfekt überzeugen.
Wie gewohnt wird die Handlung in dritter Person aus Sicht der Protagonisten und Nebenfiguren präsentiert. Dragos startet zum ultimativen Schlag, um die Weltherrschaft zu übernehmen, und geht dabei wie gewohnt über Leichen. Es werden jedoch auch Hintergründe und Geheimnisse aus der Zeit der Ankunft der Ältesten auf der Erde bekannt und geben ein umfassendes Bild ab, wie die Vampire auf die Stammesgefährtinnen gestoßen sind und wo deren Ursprung liegt. Somit wirkt auch dieser Teil der Vampirwelt von Lara Adrian stimmig. Der Epilog – ein Jahr später – rundet die Handlung ab.
Figuren
Sterling Chase und Tavia Fairchild sind zwei starke Protagonisten, die mitten im Sturm landen. Chase hatte schon im letzten Band einen sehr starken Auftritt und in dieser Geschichte bekommt man die ganze innere Katastrophe seiner Blutgier hautnah mit. Chase hat sich und seine Existenz eigentlich schon aufgegeben, doch die gewaltigen Gefühle und die Gefahr für Tavia reißen ihn immer wieder aus dem Loch. Man leidet mit ihm mit, bangt, hofft und mag ihm jeden kleinen Sieg gönnen, den er über die Blutgier gewinnt. Seine Emotionen sind überaus vielseitig und stark ausgearbeitet. Und auch Tavia steht dem in Nichts nach. Ihre gesamte Existenz war eine Lüge, die die beiden nach und nach aufdecken. Von klein auf hat man ihre zarte Gesundheit gehegt, hier in diesem Band findet sie ihre Stärke und den Mut, sich aufzulehnen und ihr Schicksal zu finden.
Natürlich füllen auch die Vampirkrieger des Ordens ihren Part perfekt aus, auch wenn sie neben den beiden starken Protagonisten eher etwas in den Hintergrund treten. Dafür gibt es erstmals süßen Nachwuchs bei den mächtigen Kriegern, was den einen oder anderen Vampir zum Nachdenken bringt. Schön ist auch zu sehen, wie die drei Kids, Mira, Kellan und Nathan miteinander umgehen und sich entwickeln.
Dragos ist das Versteckspiel leid. Er legt seine Karten offen auf den Tisch und offenbart, wie weit verzweigt sein Netz von Lakaien wirklich ist. Das abgrundtief Böse kommt noch mehr als bisher zum Vorschein, weil er sich sowohl unter Vampiren als auch den Menschen öfters zeigt. Die markante Gegenwehr von Chase und dem Ordnen zwingt ihn, zu handeln und den Anspruch auf die Weltherrschaft zu erheben.
Aufmachung des Buches
Dass dies ein spezieller Band innerhalb der Serie ist, zeigt allein schon der Titel. Bisher begannen alle mit dem Buchstaben G, dieser 10. Teil jedoch mit „Erwählte der Ewigkeit" tanzt dabei aus der Reihe. Ansonsten ist das Taschenbuch so gestaltet wie alle bisherigen der Serie und die Aufmachung gefällt mir sehr gut.
Fazit
Der gewaltige Showdown der gesamten Serie ist ausgezeichnet gelungen und bietet einen vorläufigen Abschluss, wie es die Autorin im Vorwort „angedroht" hat. Zum Glück weiß ich, dass ich auch weitere Abenteuer der Vampirkrieger nicht verzichten muss, denn die gesamte Serie und auch dieser Band hier sind ausgezeichnet gelungen und gehören zu meinen Lieblingen.
Hinweise
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Backlist:
Band 5: Gefährtin der Schatten
Band 6: Gesandte des Zwielichts
Band 7: Gezeichnete des Schicksals
Band 8: Geweihte des Todes
Band 9: Gejagte der Dämmerung
