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Du bist lange genug unbehelligt durch die Gegend gelaufen. Das Lachen wird dir schon bald vergehen. Vielleicht für immer.

Lily ist glücklich, sie versteht sich super mit ihrer besten Freundin Ava und ist frisch verliebt in den süßen Travis. Dann taucht Kendra auf der Bildfläche auf. Sie freundet sich mit Ava an, flirtet unverhohlen mit Travis und drängt Lily zunehmend aus ihrem eigenen Leben. Oder ist Lily einfach nur eifersüchtig? Als sie eines Morgens Kendra in den Raum 213 gehen sieht, könnte das ihre Chance sein … Sie müsste nur die Tür zum verfluchten Raum schließen und wäre Kendra für immer los.

 

Raum 213 Gefuehlvolles Grauen 

Autor: Amy Crossing
Verlag: Loewe Verlag
Erschienen: Juli 2014
ISBN: 987-3-7855-7873-5
Seitenzahl: 172 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Kendra, die Neue in Earie, setzt alles daran, Lily das Leben zur Hölle zu machen und sie von ihren Freunden zu entzweien. Dafür greift die fiese Rothaarige zu teuflischen Mitteln – und scheut auch nicht davor zurück, Raum 213 für ihre Zwecke einzusetzen. Lily weiß keinen Ausweg mehr, hat den verleumderischen Attacken nichts entgegenzusetzen. So entgleitet ihr ihre Welt Stück für Stück.

Auch wenn der Leser erneut gewisse Ähnlichkeiten zu den ersten beiden Bänden von Raum 213 finden wird, hat Amy Crossing für Gefühlvolles Grauen doch einen neuen und überzeugenderen Weg gefunden, einen Plot rund um den verfluchten Raum zu inszenieren.


Stil und Sprache
Der Prolog, der in der ersten Person und im Präsens geschrieben wurde, schürt durch die Drohung eines oder einer Unbekannten gegen eine hübsche Schülerin schon früh eine Atmosphäre von Gefahr und zieht in die Geschichte hinein. Die hingegen ist aus der Perspektive eines neutralen Erzählers in Vergangenheitsform verfasst. Amy Crossing nutzt die üblichen Elemente, die man bereits aus den ersten Bänden kennt, um eine spannende Stimmung zu schaffen und beizubehalten: Beklemmung, Verunsicherung und Angst bei Lily, Handlungen mit der Logik wie in einem klassischen Horrorfilm und ebensolche Szenarien. Dazu zumindest anfangs das Gefühl, dass die Realität mit Einbildungen verschwimmt und man an den Wahrnehmungen zweifelt – im Gegensatz zu Harmlose Hölle und Arglose Angst ist dieses Element hier jedoch weniger ausgeprägt vorzufinden. Die Kapitel sind sehr kurz gehalten, was den Lesefluss beschleunigt, da man gerne schnell noch einen oder zwei weitere Abschnitte liest.

Lily wird von Kendra attackiert, und die geht dabei sehr geschickt vor – kein anderer bekommt davon etwas mit. Wer Kendra ist und warum sie sich Lily als Opfer ausgesucht hat, wird lange Zeit nicht klar, aber ihre Absichten sind mehr als eindeutig: „Und ich werde dir das Leben zur Hölle machen“ (Seite  47). Kendras Mittel sind äußerst perfide, überaus raffiniert und so konzipiert, dass der armen Lily praktisch kein Ausweg bleibt – dem Leser schnürt es da die Brust zu, während man mit Lily mitfiebert und gemeinsam mit ihr nach einer Lösung sucht, während man zugleich darum rätselt, warum Kendra ausgerechnet Lily als ihre Gegnerin auserkoren hat. So muss Lily schienbar hilflos mit ansehen, wie der Stalkerin jedes Mittel recht ist, sich wie ein Keil zwischen sie und ihren Freund Travis zu drängen. Zudem ist es der Autorin gut gelungen, einerseits die zunehmende Entzweiung zwischen Lily und Ava, und andererseits für Lily das immer stärkere Gefühl des Ausgeschlossenseins und der Ausweglosigkeit zu vermitteln.

Deutlich früher als Band 2 – Arglose Angst – nimmt dieser Teil der Serie schon nach wenigen Seiten erste, kurze Bezüge auf die beiden vorherigen Teile. Amy Crossing gibt sich diesmal besonders viel Mühe, die schaurige Anziehungskraft von Raum 213 auf Lily zu schildern, doch wird man den Eindruck nicht los, dass sie dabei gelegentlich über das Ziel hinaus schießt – trotz Hinblick auf die junge Zielgruppe dieser Serie. Das Grauen wird in diesem Band subtiler, weniger direkt vermittelt – so gibt es zumindest in der ersten Buchhälfte kaum bis keine unmittelbare Bedrohungen des Raumes für die Protagonistin. Von kurzen Schauereinlagen abgesehen, erzählt Gefühlvolles Grauen vom typischen Highschoolleben, bei dem es unter Schülerinnen selbst – und ohne übernatürliche Nuance – zu Konkurrenzverhalten und unverhohlen Grausamkeiten kommt.

Empfohlen wird die Reihe für eine Leserschaft ab 12 Jahren, vornehmlich wird sie sich an eine weibliche Leserschaft richten. Während für die der Zickenkrieg, den Kendra lostritt, unter Umständen wie aus dem Leben gegriffen sein mag, wird dieser junge, männliche Leser eher verschrecken und als Erwachsener ist man von den Handlungen der ersten Buchhälfte gelegentlich genervt und kann nur den Kopf schütteln. Dies wandelt sich im Laufe des Buches – Amy Crossing hat die Entwicklungen der Geschichte raffiniert inszeniert, und während sie deutlich an Ernsthaftigkeit gewinnt, entfalten sich Dramatik und Spannung bis zum Finale. Ähnlich schaut es mit der Glaubwürdigkeit von Gefühlvolles Grauen aus, bisher einer der Schwachpunkte von Amy Crossing. In der ersten Hälfte stellt sich dem aufmerksamen Leser schon früh die erste Frage, warum Ava nichts von der Auto-Attacke gegen Lily – trotz der durchdrehenden Autoreifen – mitbekommen haben soll, war sie doch in diesem Augenblick in der Nähe ihrer Freundin? Dies zieht sich dann noch über einige Kapitel dahin. Demgegenüber erschien mir da die zweite Hälfte des Buches schon deutlich realistischer.


Figuren
Die Bücher von Amy Crossing sind von eher knappem Umfang und bieten ihren Figuren damit kaum Gelegenheit, sich voll entfalten und an Tiefe gewinnen zu können. Dennoch haben mir die Charaktere dieses mal deutlich besser gefallen als noch in den ersten beiden Bänden, allen voran die Protagonistin Lily. Ihr hat die Autorin einen gewissen Hintergrund und besonders eine prägende Vergangenheit verliehen. Hierdurch wirkt ihr Handeln – wenngleich auch nicht immer ganz logisch – doch zumindest jederzeit nachvollziehbar und die Figur plastischer. Mit ihr fühlt, fiebert und rätselt man mit. Schon deutlich flacher, ihrer Rolle aber angemessen sind da Travis und Ava. Sie begleiten Lily, ohne jedoch selbst an prägnantem Hintergrund zu gewinnen. Ähnlich schaut es mit Kendra aus, gerade die bösartige Stalkerin ist dem Leser über große Abschnitte ein Rätsel, aber gerade das macht ihren Reiz als Gegnerin aus.

Die übrigen Randfiguren haben nur sehr kleine bis hin zu nur wenigen Minuten dauernde Rollen und mögen recht stereotypisch sein – aber das sieht man reinen Statisten gerne nach.


Aufmachung des Buches
Ganz im Stil der Reihe, mit hohem Wiedererkennungswert, ist auch diese Klappbroschur gestaltet: während der Grundton dieses Mal Gelb ist, dominieren die Schnörkel einmal mehr das Coverbiild, während die in die Tiefe führenden Fluchtlinien – welche die Umrisse eines Raumes symbolisieren – erst auf den zweiten oder gar dritten Blick auffallen.


Fazit
Obwohl – oder vielleicht gerade weil – Gefühlvolles Grauen weniger auf Mystery-Effekte und noch stärker auf einen raffinierten Plot baut, ist es für mich der bisher stärkste Teil der Reihe um Raum 213. Besonders in der zweiten Hälfte gewinnt das Buch an Glaubwürdigkeit und Dramatik.


3 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

Backlist:
Band 1: Harmlose Hölle
Band 2: Arglose Angst

Raum 213 – Gefühlvolles Grauen (Amy Crossing); Band 3

 

Du bist lange genug unbehelligt durch die Gegend gelaufen. Das Lachen wird dir schon bald vergehen. Vielleicht für immer.

 

Lily ist glücklich, sie versteht sich super mit ihrer besten Freundin Ava und ist frisch verliebt in den süßen Travis. Dann taucht Kendra auf der Bildfläche auf. Sie freundet sich mit Ava an, flirtet unverhohlen mit Travis und drängt Lily zunehmend aus ihrem eigenen Leben. Oder ist Lily einfach nur eifersüchtig? Als sie eines Morgens Kendra in den Raum 213 gehen sieht, könnte das ihre Chance sein … Sie müsste nur die Tür zum verfluchten Raum schließen und wäre Kendra für immer los.

 

Autor: Amy Crossing

Verlag: Loewe Verlag

Erschienen: Juli 2014

ISBN: 987-3-7855-7873-5

Seitenzahl: 172 Seiten

 

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Die Grundidee der Handlung

Kendra, die Neue in Earie, setzt alles daran, Lily das Leben zur Hölle zu machen und sie von ihren Freunden zu entzweien. Dafür greift die fiese Rothaarige zu teuflischen Mitteln – und scheut auch nicht davor zurück, Raum 213 für ihre Zwecke einzusetzen. Lily weiß keinen Ausweg mehr, hat den verleumderischen Attacken nichts entgegenzusetzen. So entgleitet ihr ihre Welt Stück für Stück.

 

Auch wenn der Leser erneut gewisse Ähnlichkeiten zu den ersten beiden Bänden von „Raum 213“ finden wird, hat Amy Crossing für „Gefühlvolles Grauen“ doch einen neuen und überzeugenderen Weg gefunden, einen Plot rund um den verfluchten Raum zu inszenieren.

 

Stil und Sprache

Der Prolog, der in der ersten Person und im Präsens geschrieben wurde, schürt durch die Drohung eines oder einer Unbekannten gegen eine hübsche Schülerin schon früh eine Atmosphäre von Gefahr und zieht in die Geschichte hinein. Die hingegen ist aus der Perspektive eines neutralen Erzählers in Vergangenheitsform verfasst. Amy Crossing nutzt die üblichen Elemente, die man bereits aus den ersten Bänden kennt, um eine spannende Stimmung zu schaffen und beizubehalten: Beklemmung, Verunsicherung und Angst bei Lily, Handlungen mit der Logik wie in einem klassischen Horrorfilm und ebensolche Szenarien. Dazu zumindest anfangs das Gefühl, dass die Realität mit Einbildungen verschwimmen und man an den Wahrnehmungen zweifelt – im Gegensatz zu „Harmlose Hölle“ und „Arglose Angst“ ist dieses Element hier jedoch weniger ausgeprägt vorzufinden. Die Kapitel sind sehr kurz gehalten, was den Lesefluss beschleunigt, da man gerne schnell noch einen oder zwei weitere Abschnitte liest.

 

Lily wird von Kendra attackiert, und die geht dabei sehr geschickt vor – kein anderer bekommt davon etwas mit. Wer Kendra ist und warum sie sich Lily als Opfer ausgesucht hat, wird lange Zeit nicht klar, aber ihre Absichten sind mehr als eindeutig: „Und ich werde dir das Leben zur Hölle machen“ (Seite 47). Kendras Mittel sind äußerst perfide, überaus raffiniert und so konzipiert, dass der armen Lily praktisch kein Ausweg bleibt – dem Leser schnürt es da die Brust zu, während man mit Lily mitfiebert und gemeinsam mit ihr nach einer Lösung sucht, während man zugleich darum rätselt, warum Kendra ausgerechnet Lily als ihre Gegnerin auserkoren hat. So muss Lily schienbar hilflos mit ansehen, wie der Stalkerin jedes Mittel recht ist, sich wie ein Keil zwischen sie und ihren Freund Travis zu drängen. Zudem ist es der Autorin gut gelungen, einerseits die zunehmende Entzweiung zwischen Lily und Ava, und andererseits für Lily das immer stärkere Gefühl des Ausgeschlossenseins und der Ausweglosigkeit zu vermitteln.

 

Deutlich früher als Band 2 – Arglose Angst – nimmt dieser Teil der Serie schon nach wenigen Seiten erste, kurze Bezüge auf die beiden vorherigen Teile. Amy Crossing gibt sich diesmal besonders viel Mühe, die schaurige Anziehungskraft von Raum 213 auf Lily zu shcildern, doch wird man den Eindruck nicht los, dass sie dabei gelegentlich über das Ziel hinaus schießt – trotz Hinblick auf die junge Zielgruppe dieser Serie. Das Grauen wird in diesem Band subtiler, weniger direkt vermittelt – so gibt es zumindest in der ersten Buchhälfte kaum bis keine unmittelbare Bedrohungen des Raumes für die Protagonistin. Von kurzen Schauereinlagen abgesehen, erzählt „Gefühlvolles Grauen“ vom typischen Highschoolleben, bei dem es unter Schülerinnen selbst – und ohne übernatürliche Nuance – zu Konkurrenzverhalten und unverhohlen Grausamkeiten kommt.

 

Empfohlen wird die Reihe für eine Leserschaft ab 12 Jahren, vornehmlich wird sie sich an eine weibliche Leserschaft richten. Während für die der Zickenkrieg, den Kendra lostritt, unter Umständen wie aus dem Leben gegriffen sein mag, wird es für junge, männliche Leser eher verschrecken und als Erwachsener ist man von den Handlungen der ersten Buchhälfte gelegentlich genervt und kann nur den Kopf schüttelt. Dies wandelt sich im Laufe des Buches – Amy Crossing hat die Entwicklungen der Geschichte raffiniert inszeniert, und während sie deutlich an Ernsthaftigkeit gewinnt, entfalten sich Dramatik und Spannung bis zum Finale. Ähnlich schaut es mit der Glaubwürdigkeit von „Gefühlvolles Grauen“ aus. In der ersten Hälfte stellt sich dem aufmerksamen Leser schon früh die erste Frage, warum hat Ava nichts von der Auto-Attacke gegen Lily – trotz der durchdrehenden Autoreifen – mitbekommen haben soll, war sie doch in diesem Augenblick in der Nähe ihrer Freundin? Dies zieht sich dann noch über einige Kapitel dahin. Demgegenüber erschien mir da die zweite Hälfte des Buches schon deutlich realistischer.

 

Figuren

Die Bücher von Amy Crossing sind von eher knappem Umfang und bieten ihren Figuren damit kaum Gelegenheit, sich voll entfalten und an Tiefe gewinnen zu können. Dennoch haben mir die Charaktere dieses mal deutlich besser gefallen als noch in den ersten beiden Bänden, allen voran die Protagonistin Lily. Ihr hat die Autorin einen gewissen Hintergrund und besonders eine prägende Vergangenheit verliehen. Hierdurch wirkt ihr Handeln – wenngleich auch nicht immer ganz logisch – doch zumindest jederzeit nachvollziehbar und die Figur plastischer. Mit ihr fühlt, fiebert und rätselt man mit. Schon deutlich flacher, ihrer Rolle aber anmessen sind da Travis und Ava. Sie begleiten Lily, ohne jedoch selbst an prägnantem Hintergrund zu gewinnen. Ähnlich schaut es mit Kendra aus, gerade die bösartige Stalkerin ist dem Leser über große Abschnitte ein Rätsel, aber gerade das macht ihren Reiz als Gegnerin aus.

 

Die übrigen Randfiguren haben nur sehr kleine bis hin zu nur wenigen Minuten dauernde Rollen und mögen recht stereotypisch sein – aber das sieht man reinen Statisten gerne nach.

 

Aufmachung des Buches

Ganz im Stil der Reihe, mit hohem Wiedererkennungswert, ist auch diese Klappbroschur gestaltet: während der Grundton dieses Mal Gelb ist, dominieren die Schnörkel einmal mehr das Coverbiild, während die in die Tiefe führenden Fluchtlinien – welche die Umrisse eines Raumes symbolisieren – erst auf den zweiten oder gar dritten Blick auffallen.

 

Fazit

Obwohl – oder vielleicht gerade weil – „Gefühlvolles Grauen“ weniger auf Mystery-Effekte baut, ist es für mich der bisher stärkste Teil der Reihe um „Raum 213“, besonders in der zweiten Hälfte gewinnt das Buch an Glaubwürdigkeit und Dramatik.

 

3,5 Sterne

 

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Band 1: Harmlose Hölle

Band 2: Arglose Angst

 

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