Eine harmlose Studentenparty endet mit einem Ausbruch von Gewalt im Haus der Dozentin Emma. Ihre kleine Tochter Maggie hat alles mit angesehen. Neun Jahre später kommen die Ereignisse von damals wieder hoch. Maggie wird von Albträumen gequält, hat Probleme in der Schule - und ihre neue Mathelehrerin Grace ist ihr unheimlich. Warum löst sie die altbekannten Ängste in Maggie aus? Was ist damals wirklich geschehen?
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Originaltitel: All The Truth |
Die Grundidee der Handlung
Entsetzt muss die sechsjährige Maggie mitansehen, wie ein Blutbad geschieht. Die Ereignisse im Flur des einsam gelegenen Hauses zerstören die kleine Familie und hinterlassen bei Maggie ein schweres Trauma, dem sie sich auch als Jugendliche noch nicht vollständig stellen mag. Als mit Grace eine neue Mathelehrerin an Maggies Schule zu unterrichten beginnt, bricht aus dem Mädchen alles hervor. Nach und nach kommen die Erinnerungen an die blutige Nacht hervor, die Maggie ihre Mutter gekostet hat. Denn sie erkennt in Grace eine junge Frau aus der Vergangenheit. Sowohl Maggie als auch Grace versuchen, sich von den Erinnerungen zu lösen und die Vergangenheit zu bewältigen. Zum ersten Mal bröckelt aber Maggies eisernes Schweigen.
Laura Brodie versteht ihr Handwerk. Schnell kommt die Autorin zur Bluttat und erweckt in den Hörern den Eindruck, als würden sie alle Ereignisse und Hintergründe kennen. Erst nach und nach wird aber klar, dass sich alles ganz anders ereignet hat, als man zunächst annehmen musste. Dieses gekonnte Spiel mit der Phantasie des Hörers schafft sehr viel Spannung und lässt über einige leicht klischeehaften Bilder hinweg sehen. Laura Brodie nimmt die Hörer mit auf die Reise in die Abgründe verschiedener Seelen und präsentiert einen ganzen Reihen überzeugender Charaktere. Die Geschichte ist sehr dynamisch aufgebaut, wodurch der Spannungsbogen früh entsteht und durch die verschiedenen unerwarteten Entwicklungen bis zum Schluss aufrecht erhalten wird.
Darstellung des Hörbuchs
Der Verlag setzt bei der Umsetzung dieses Thrillers gleich auf drei starke Stimmen. Allen voran die ruhige und unaufgeregte, aber gerade deshalb für dieses Hörbuch perfekte Stimme von Laura Maire. Mit ihrem jugendlichen Timbre verleiht sie vor allem der jungen Maggie einen starken und überzeugenden Charakter. Sehr wohl darauf abgestimmt dann auch die gut geschulte Sprecherin Dana Gaissler, die eher für den allgemeinen Teil des Hörbuchs zuständig ist. Die sehr herbe Stimme von Ulla Wagner setzt schließlich einen wunderbaren Gegenpunkt zu den beiden anderen Sprecherinnen. Die Kombination ist geglückt, der Thriller bekommt durch die abwechselnde Lesung viel Tiefe und gewinnt zusätzlich an Spannung. Dem Verlag ist es zudem gelungen, der ausgezeichneten Sprecherin Laura Marie mit ihrer unverkennbaren Stimmen zwei starke Kolleginnen zur Seite zu stellen, die jede für sich zu überzeugen weiß, ohne dass dadurch der Hauptpart von Marie geschmälert würde. Die gut dosierte Mischung lässt vergessen, dass keine Musikelemente beigemischt wurden.
Aufmachung des Hörbuchs
Das Hörbuch wird in einem unspektakulären Jewel-Case präsentiert, das bei der Anzahl der CDs nicht ganz einfach zu handeln ist. Doch mag es als Schutz für das Hörbuch durchaus genügen. Die notwendigen Angaben finden sich alle auf dem Cover wieder, ein ausführliches Begleitheft wäre zwar ein Gewinn gewesen, es ist jedoch nicht unbedingt notwendig.
Fazit
Mit "Stimmen in der Nacht" wird ein überzeugender Thriller präsentiert, der sowohl Spannung als auch Tiefgang aufweist und nicht nur eingefleischte Thriller-Fans zu fesseln vermag. Durch die gut gelungene Kürzung vermag man der Geschichte stets zu folgen, ohne das diffuse Gefühl zu haben, etwas verpasst zu haben. So ist diese Produktion in allen Bereichen eine gelungene Umsetzung der Vorlage.
Hinweise
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