Gerade war das Leben von Lifestyle-Bloggerin Grace perfekt. Bis sie ihren Mann mit einer anderen Frau erwischt und vor lauter Wut sein Luxuscabrio im Pool versenkt. Das Gericht verdonnert sie zum Besuch einer Gruppentherapie. Glücklicherweise sind die anderen vier Teilnehmer genauso entsetzt von ihrer Therapeutin wie Grace, so dass sie beschließen, ihre eigene Gruppensitzung abzuhalten - jeden Mittwochabend in der Strandbar "The Sandbox". Obwohl die fünf erst so ihre Zweifel haben, können sie sich plötzlich doch vorstellen, dass ein einziger Sommer ihr Leben verändern wird.
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Originaltitel: Ladies Night |
Die Grundidee der Handlung
Für Grace bricht eine Welt zusammen: Ihr Ehemann Ben hintergeht sie mit ihrer Assistentin. Kurzerhand wirft sie die junge Frau aus dem Haus und versenkt in einem Wutanfall Bens neues Auto im Pool. Danach flüchtet sie sich zu ihrer Mutter. Als sie etwas klarer sieht und die Sache regeln möchte, muss sie feststellen, dass Ben ihr nicht nur alle Konten gesperrt hat, sondern auch den Zutritt zu ihrem Blogg verwehrt. Der Blog, den Grace in den vergangenen Monaten zu einem florierenden Unternehmen gemacht hat. Ihr Versuch, einen neuen Blog zu starten, scheint dem Untergang geweiht, denn Ben weiß Grace Steine in den Weg zu legen. Außerdem hat Grace das Pech, als Scheidungsrichter auf einen erklärten Frauenhasser zu stoßen. Tatsächlich verdonnert er sie dazu, eine Therapie zu besuchen, um ihre Aggressionen in den Griff zu bekommen. In der Gruppe, zu der sich Grace anfänglich nur widerwillig einfindet, fühlt sie sich bestätigt. Nach und nach eröffnen sich ihr neue Wege und Grace versucht, ihr Leben von Grund auf zu ändern.
An sich legt Mary Kay Andrews hier einen süffigen Frauenroman vor, der von zahlreichen witzigen Einfällen der Autorin lebt. Doch wer genauer hinsieht, wird den versteckten Tiefgang der Geschichte erkennen. Wo es vordergründig um eine Verkettung von vielen dummen Zufällen geht, die vornehmlich mal gegen Grace ins Spiel kommen, steckt viel Weisheit und Erfahrung mit Grenzsituationen drin. Trotz dieses unerwarteten Tiefgangs bleibt die Geschichte witzig und erfrischend unkompliziert, lebt von Spannung ebenso wie von leicht verzerrten, aber ausgesprochen gut inszenierten, überzeichneten Klischees. Die Figuren, die Mary Kay Andrews eingebaut hat, vermögen alle zu überzeugen, sie sind sehr geschickt platziert und können die ihnen zugedachten Rollen ausgezeichnet ausfüllen. Auch wenn dieser klassische Frauenroman in jeder Hinsicht den Erwartungen an dieses Genre entspricht, vermag er durchaus auch ein Publikum zu unterhalten, das sonst einen weiten Bogen um diese Art der Literatur macht.
Darstellung des Hörbuchs
Rike Schmid verleiht der verletzten Grace eine wunderbare Stimme, ebenso wie der wütenden Grace, der hoffnungsvollen Grace und der verzagten Grace. Die Sprecherin spielt mit ihrer warmen, angenehmen und vor allem gut ausgebildeten Stimme und setzt sowohl eine Nuancierung der Stimmlage als auch das wechselnde Tempo ein, um die Geschichte lebendig zu machen. Gekonnt baut die Sprecherin Spannung auf, indem sie mit der Betonung spielt, sie gibt die einzelnen Charaktere ausgezeichnet wieder und macht das Hörbuch zu einem Erlebnis, das man wesentlich mehr genießt, als man es zunächst für möglich hielt. Subtil setzt Rike Schmid die Figuren in Szene und lässt den Hörer in die Geschichte einsteigen. Dabei fällt nicht auf, dass keinerlei Hintergrundmusik oder Begleitmusik die Lesung untermalt. Das Gesamtprodukt ist stimmig und ausgewogen.
Aufmachung des Hörbuchs
Sieben CDs und ein kleines Inlet werden in einer stabilen Jewel-Box verpackt nett präsentiert. Das Inlet enthält alle relevanten Details, die nicht schon auf dem Cover zu finden sind, unter anderem auch Kurz-Biographien der Autorin und der Sprecherin.
Fazit
Unterhaltsame Lektüre auf einem guten Niveau: Wer das sucht, wird mit "Sommer im Herzen" gut bedient sein. Sowohl die Geschichte selber als auch die stimmliche Umsetzung des Hörbuchs vermögen zu überzeugen und bieten mehrere Stunden lang einen spannenden Mix aus Liebesschmerz, Spannung und Rachefeldzug. Obwohl vieles überzeichnet ist und auch ein bewusst inszeniertes Happy-End eher klischeehaft wirkt, mag man sich die Geschichte als eine nette Abwechslung im Player gönnen.
Hinweise
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