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Kategorie: Garten, Pflanzen

Kaum eine Arbeit ist so eng mit dem Gärtnern verknüpft wie das Gießen. Der Klimawandel bringt anhaltende Dürrezeiten mit sich, in denen Wasser zum Luxus wird. Im Zuge des sogenannten Urbanen Gärtnerns zeigt sich aber auch, dass Wasser aus einer Leitung nicht selbstverständlich ist. Dorothée Waechter beschäftigt sich in ihrem Buch mit der intelligenten Verwendung von Wasser und dem geschickten Planen mit Pflanzen, die mit wenig Wasser auskommen oder Dürreperioden überstehen. Denn „Gärtnern (fast) ohne Gießen“ ist gar nicht so schwer. Das Geheimnis liegt unter anderem in der geeigneten Bearbeitung des Bodens, der Auswahl der passenden Pflanzen und dem richtigen Einpflanzen. Denn schon mit der Pflanzung kann man den Grundstein dafür legen, dass sich Blumen und Kräuter, Sträucher und Gemüse selbst aus der Tiefe des Erdreichs versorgen und so im Sommer kaum welken. Sparsamkeit beim Gießen ist heute wichtiger denn je. Und selbst wenn man aus dem Vollen schöpfen kann, hat es Sinn, die Pflanzen bewusst und mit Rücksicht auf die Ressourcen zu versorgen.

Gartenglück mit wenig Aufwand und gutem Gewissen.

 

Gaertnern fast ohne giessen 

Autor: Dorothée Waechter
Verlag: Jan Thorbecke
Erschienen: 2014
ISBN: 978-3-7995-0526-0
Seitenzahl: 112 Seiten

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Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Ohne Wasser gibt es kein Leben, keine Pflanzen, keine Ernten. Das ist eine Tatsache, die jedem von uns nur allzu bekannt ist. Wetterkapriolen von Überschwemmungen bis zur Trockenheit stellen in den letzten Jahren auch die Gartenbesitzer vor große Herausforderungen. Lange Trockenperioden sind jedoch kein Grund, auf einen Garten zu verzichten. Die Autorin, Gartenbau-Ingenieurin und Staudengärtnerin Dorothée Waechter, stellt in diesem Buch Möglichkeiten vor, wie der Leser auch mit sparsamen Wasserverbrauch Blumen- und Steingärten, Gräsergärten und sogar Gemüse- und Kräutergärten optimal betreuen kann. Einfach und anschaulich erzählt die Autorin nach einer kurzen Einleitung im großen Kapitel „Wasser – ein Lebensquell für Pflanzen“ viel Interessantes über das Wasser, das Welken und den Morgentau. 

Unkompliziert und gut verständlich geschrieben erklärt die Autorin, wie unterschiedlich die einzelnen Bodenarten als Wasserspeicher fungieren. Wie man die Böden verbessern kann, folgt im zweiten Kapitel „Boden: Die Grundlage für pflanzliches Leben“. Auch Rezepte für Substrate, die gut Wasser speichern, sind hier zu finden.  

Die Auswahl der Pflanzen und die Geheimnisse der Verdunstung und worauf man beim Anlegen der unterschiedlichen Gärten achten sollte, entdeckt man im umfangreichen Kapitel „Pflanzen – Anpassung ist alles“. Vom Präriegarten bis zum Kräutergarten findet der Leser hier viel Interessantes zum Nachlesen. Das reichhaltige Kapitel „Der sparsame Umgang mit Wasser“ nimmt mit seinen vielen Tipps und Tricks ebenfalls viel Platz ein und gibt einen Einblick in das richtige Pflanzen und Säen, spricht über Schneiden oder nicht Schneiden und auch über das Wasser sammeln oder den Tagesrhythmus beim Gießen. Aufgelockert durch viele Bilder, unterschiedliche Formatierungen und Kästchen für besonders wichtige Informationen lässt sich das Sachbuch gut lesen und wirkt freundlich und kurzweilig.

Durch die relativ kurzen Unterkapitel können viele spannende Themen angerissen und dem Leser insgesamt ein guter Überblick gegeben werden. Natürlich ist es aufgrund der Fülle der einzelnen Themen, in Verbindung mit den 112 Seiten des Buches, nicht möglich, extrem in die Tiefe zu gehen, dennoch werden Gartenfreunde und alle, die es noch werden wollen, bestimmt viele interessante Anregungen und Tipps  entdecken können.   


Aufmachung des Buches
Das Buch ist fest gebunden und das Coverbild mit der Gießkanne, die an einem Holzzaun hängt, der einen Garten einfasst, passt sehr gut zum Thema. Der Rückseitentext gibt einen guten Einblick in den Inhalt des Sachbuches. Das Inhaltsverzeichnis ist gut gegliedert und durch die unterschiedliche Formatierung auch abwechslungsreich und leserfreundlich aufgebaut. Eine Einleitung und ein Anhang mit nützlichen Adressen, einem Bildnachweis sowie einer Kurzvita der Autorin runden das Buch gut ab. Zahlreiche Bilder in unterschiedlichen Größen bereichern die Lektüre ebenso, wie die teils bunt hervorgehobenen und unterschiedlich formatierten Textstellen.


Fazit
„Gärtnern (fast) ohne Gießen“ ist ein interessantes und empfehlenswertes Sachbuch für alle Gartenfreunde, die einen "unkomplizierten" Garten mit Pflanzen, die man kaum gießen muss, anlegen wollen. Auch alle Leser, die sich dafür interessieren, wie man eine gute Gemüseernte mit wenig Wasserverbrauch erzielen kann, werden viele Anregungen in diesem Buch finden. Die ausgewogene Bild/Text – Kombination und die bunten Textstellen wirken sehr ansprechend und machen das Buch gut und leicht lesbar. Ich persönlich hätte mich über ein etwas größeres Kapitel rund um die Gemüsegärtnerei gefreut.


4 5 Sterne


Hinweise
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