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Sie verlässt ihn, zerbricht ihn, verschwindet spurlos. Er schweigt – bis etwas Unglaubliches geschieht …

Natalie war die Liebe seines Lebens. Doch sie hat ihn verlassen, hat wie aus dem Nichts einen anderen Mann geheiratet, und Jake Fisher war am Boden zerstört. Zumal er Natalie schwören musste, sie zu vergessen, sie nie mehr zu kontaktieren. Doch als sechs Jahre später etwas Unglaubliches geschieht, bricht Jake sein Versprechen – und macht sich auf die Suche nach ihr. Eine Suche, die seine eigene Existenz für immer vernichtet. Und die ihn auf die Spur einer unglaublichen Wahrheit bringt …

 

Ich finde dich 

Originaltitel: Six Years
Autor: Harlan Coben
Übersetzer: Gunnar Kwisinski
Verlag: Page & Turner
Erschienen: 03/2014
ISBN: 978-3442204359
Seitenzahl: 416 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Jake Fisher ist am Boden zerstört, als ihn seine große Liebe Natalie Knall auf Fall sitzen lässt, um ihre Jugendliebe Todd zu heiraten. Auf ihrer Hochzeit bittet sie ihn zudem, sie nie wieder zu kontaktieren. Daran hält sich Jake auch – bis zu dem Tag, als er die Todesanzeige von Natalies Ehemann liest. Aber sechs Jahre nach ihrem Verschwinden aus Jakes Leben hat sich alles verändert: Auf der Beerdigung trifft Jake nicht etwa auf eine trauernde Natalie, sondern stattdessen auf zwei erwachsene Kinder Todds und dessen Witwe Delia, mit der er seit der Collegezeit zusammen war. Natalie bleibt wie vom Erdboden verschluckt und Jake riskiert alles, um sie dennoch zu finden, sogar sein Leben …

Harlan Coben hat eine spannende, wenn auch nicht ganz neue Idee – ein geliebter Mensch verschwindet ohne eine Spur – geschickt genutzt, um darum einen wahrhaft undurchschaubaren Thriller zu spinnen. Was genau wirklich passiert ist, kommt erst sehr spät heraus und so kann man das Buch kaum zwischendurch zur Seite legen.


Stil und Sprache
Alles beginnt mit Natalies Hochzeit und diesem Satz: „Ich saß in der hintersten Kirchenbank und sah zu, wie die einzige Frau, die ich je lieben würde, einen anderen Mann heiratete.“ So ein Einstieg heizt direkt die Spannung an und da Jake Fisher in der Ich-Form erzählt, ist man ihm von Anfang an sehr nahe. Hinzu kommt, dass er ab und an seine Leser auch direkt anspricht und diese sehr offen an seinen Gedanken und Gefühlen teilhaben lässt. Dabei nimmt er kein Blatt vor den Mund, dementsprechend ist sein Stil allerdings auch nicht besonders raffiniert, sondern eher auf ein flottes Erzähltempo ausgelegt.

Gerade zu Beginn gelingt es Harlan Coben auch, die Spannung voran zu treiben; Schlag auf Schlag geht es für Jake Fisher, dem es einfach nicht gelingen will, eine Spur von Natalie zu finden. Zur Mitte des Romans hin schafft es der Autor allerdings nicht ganz, das anfänglich hohe Tempo durchweg aufrecht zu erhalten, vielmehr stockt der Spannungsaufbau immer mal wieder, zum Ende hin findet Harlan Coben dann aber wieder zu alter Form und versteht es, nach einem überraschenden Finale noch eine Kehrtwendung einzubauen, die auf den letzten Seiten ein Aha-Erlebnis beim Leser hervorruft.


Figuren
Im Mittelpunkt steht ganz klar Jake Fisher, von ihm erfahren wir naturgemäß am meisten. Er hat nach Natalies Fortgang resigniert und führt ein einfaches, ruhiges Leben als Collegeprofessor. Freunde hat er nur wenige, er lebt in Routinen und hält die sich selbst auferlegten engen Zeitpläne penibel ein. Umso schlimmer ist es für ihn, als ihn die Todesanzeige von Todd aus seiner Routine reißt und sein Leben auf den Kopf stellt. Während der folgenden Ereignisse ist er oft genauso erstaunt wie seine Leser, zu was er fähig ist, um seine große Liebe zurück zu gewinnen. Und trotzdem ist er von Grund auf sympathisch und irgendwie kann man ihn verstehen.

Eigentlich alle anderen Figuren bleiben etwas schattenhaft, sie haben durchweg etwas zu verbergen und tun es auch. Sei es Natalies Schwester Julia oder auch Jakes einziger Freund Benedict, irgendetwas stimmt bei ihnen nicht und Jake braucht ziemlich lange, um herauszufinden, was es ist. Harlan Coben gelingt es aber sehr gut, auch diese Charaktere mit den notwendigen Details auszustatten, um sie glaubwürdig zu machen und ihnen Leben einzuhauchen. Wirklich eine tolle Leistung!


Aufmachung des Buches
Das großformatige Taschenbuch in Klappbroschur ist nicht wirklich passend zur Geschichte gestaltet. Das Cover zeigt eine Reihe Strandhäuser aus Holz, die eher in einer nördlichen Gras- und Dünenlandschaft zu stehen scheinen als in den USA. In den Innenseiten der Klappen finden sich begeisterte Kritiken zum Buch und auf der Rückseite schwört Sebastian Fitzek, dass er sämtliche Bücher des Autors unbesehen kauft. Naja. Die Innengestaltung ist ebenfalls unauffällig, 36 nummerierte Kapitel bilden den Rahmen für die Geschichte.


Fazit
Wer rasante, clever konstruierte Thriller mit nicht allzu viel Blut mag, ist hier genau richtig. Locker zu lesen, spannend bis zum Schluss und damit richtig gute Sommerlektüre!


4 5 Sterne


Hinweise
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