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Eigentlich sehnt sich Helena nach dem Mann fürs Leben. Aber aus Angst, sich falsch zu entscheiden, bleibt sie lieber allein. Dann mischen sich ihre besten Freundinnen ein, und plötzlich steht ihr Leben Kopf. So viele Verabredungen hatte sie noch nie! Doch wer ist jetzt der richtige Mr. Right? Und kommt die Liebe nicht eigentlich immer dann, wenn man nicht mit ihr rechnet?

 

Traummann zum Fruehstueck 

Autor: Merelie Weit
Verlag: Aufbau
Erschienen: 16. Mai 2014
ISBN: 978-3-7466-2668-0
Seitenzahl: 288 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Als ihre Freundinnen plötzlich alle Heiratspläne schmieden oder schwanger werden, spürt Helena, dass sie sich eigentlich auch etwas anderes wünscht als immer nur Drei-Monats-Beziehungen. Kaum spricht sie dies aus, wird sie mit Dates überschüttet, denn ihre Freundinnen haben schon genaue Vorstellungen davon, mit wem Helena ihr Leben verbringen soll. Doch ihr wird mehr und mehr unwohl in ihrer Haut ...

Mit Mitte dreißig gehört man sicher noch nicht zum alten Eisen, doch wird man hin und wieder seltsam angeschaut, wenn man noch nicht unter der Haube ist. Hier wird das Thema teils ungewöhnlich, teils klischeehaft, aber mit sehr viel Humor angegangen.


Stil und Sprache
Merelie Weit lässt ihre Hauptprotagonistin Helena die Geschichte selber erzählen. Dadurch wird schonmal ein hohes Maß an Authentizität gewonnen. Außerdem hat Helena einen solch eingängigen Erzählstil, dass man ihr quasi schon nach den ersten Seiten verfallen ist. Könnte man während des Lesens die Augen schließen und trotzdem nichts verpassen, würde man es machen. Man kann sie regelrecht hören, was gemeinhin selten der Fall ist.

Die Geschichte als solche beinhaltet einen wahren Mix der Elemente. Da es natürlich Höhen und Tiefen geben muss, sind Freud und Leid auch sehr nah beieinander angesiedelt. Dazu kommt noch eine große Menge Humor, etwas Romantik und ein kleines bißchen Magie. Alles zusammen ergibt eine explosive Mischung, bei der man nie so recht weiß, in welche Richtung sie sich nun bewegen wird. Denn meistens kommt es anders als man denkt. Hat man sich gerade auf eine Schiene eingefahren, wird alles über den Haufen geworfen und eine Wendung eingelegt, die den Leser mehr als überrascht aussehen lässt. Dies hat nochmal seinen ganz eigenen Charme, mit dem die Autorin absolut punkten kann.

Kein Frauen- beziehungsweise Unterhaltungsroman kommt ohne Klischees aus, weshalb diese hier natürlich auch zu finden sind. Man spürt aber, dass die Menge deutlich reduziert wurde, im Gegensatz zu so manch anderer Lektüre. Dennoch gibt es dadurch natürlich auch ein paar kurze Passagen, die etwas vorhersehbarer werden als andere. Das ist zwar schade, aber gehört irgendwie einfach dazu.


Figuren
Helena hat ganz klar ihren eigenen Kopf, allerdings muss sie sich das selber noch eingestehen. Man ist daher quasi bei einem Selbstfindungsprozess dabei und kann die Figur kennenlernen, während auch sie selber dies tut. Dadurch, und natürlich durch die Erzählperspektive, wächst ein unsichtbares Band zwischen Leser und Charakter, so dass man sich gut mit ihr identifizieren kann. Dabei ist es egal, ob man sich in einer ähnlichen Lage befindet oder nicht. Durch die Entwicklung wird trotz relativ geringer Seitenanzahl eine tiefgründige Figur gezeichnet, mit der man sich auch im echten Leben gerne einmal treffen würde.

Bei der Darstellung der anderen Personen muss man sich auf Helenas Urteil verlassen. Es gibt zwar äußere wie charakterliche Beschreibungen, allerdings fließt immer ihre subjektive Meinung ein, so dass man quasi ein vorgefertigtes Bild der Nebencharaktere vorgesetzt bekommt. Hier fällt es schwer sich eine komplett eigene Meinung zu bilden. Im Endeffekt ergibt sich daraus aber kein Störfaktor, da sich vordergründig alles um Helena dreht.


Aufmachung des Buches
Es handelt sich hier um ein Taschenbuch aus dem Aufbau-Verlag. Das Cover ist recht hell gehalten, mit ein paar verschnörkelten Verzierungen um den Rand herum. Im unteren Bereich lässt sich, bei ganz genauer Betrachtung, eine Art Sofa oder Bett ausmachen, auf der es sich eine junge Frau gemütlich gemacht hat und scheinbar entspannt. Darauf lassen zumindest ihre geschlossenen Augen schließen. Über ihr, relativ mittig, hängen sechs Luftballons an der Decke. Das Cover wirkt im Gesamteindruck recht verspielt und passt dadurch zum Inhalt, was man versteht, sobald man das Buch gelesen hat. Aber auch ohne vorherige Lektüre macht es neugierig und lädt auf eine gewisse Art zum Träumen ein. Man hat das Gefühl von Unbedarftheit und das alles geschehen kann, wenn man es sich nur fest genug wünscht.


Fazit
Trotz ein paar bedienter Klischees ein wundervolles Buch mit Tiefgang und Einladung zum Träumen. „Traummann zum Frühstück“ lässt den Leser für ein paar Stunden die reale Welt vergessen und nimmt ihn mit auf eine fantastische Reise in die eigene Seele.

4 5 Sterne


Hinweise
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