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Kategorie: Krimis

Eine grausam zugerichtete Leiche in den Dünen und der Mord an einem Hotelier versetzen die Polizei der Kanalinsel Jersey in Alarm. Als die Teehändlerin Emily Bloom erfährt, dass sie das nächste Opfer sein soll, nutzt sie ihr absolutes Gedächtnis, um selbst nach dem Täter zu suchen.
Bald erkennt sie, warum ihr Wissen tödlich ist. Denn die Jagd auf Emily hat längst begonnen ...

 

Drum stirb auch du 

Autor: Claus Beling
Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: 15. April 2014
ISBN: 978-3-404-16924-5
Seitenzahl: 320 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Simon Stubbley, der auf Grund der Aussage von Emily Bloom vor Jahren ins Gefängnis kam, ist wieder frei und hat Rache geschworen. Doch plötzlich liegt er ermordet in den Dünen. Als es kurze Zeit später einen zweiten Mord gibt, ist die Polizei ratlos. Alle Ansätze scheinen in Sackgassen zu enden, geschweige denn, dass es einen erkennbaren Zusammenhang zwischen den Taten gibt. Hilfsbereit wie sie ist, wagt Emily sich an diesen Fall und muss erkennen, dass sie viel mehr damit zu tun hat als eigentlich gedacht ...

Nichts ist schlimmer, als wenn in einem Fall nichts zusammenpasst und die Hinweise mehr als dürftig sind. Spannung und eine verworrene Geschichte lassen die Gehirnwindungen des Lesers auf Hochtouren arbeiten.


Stil und Sprache
Wie bereits im ersten Band, setzt der Autor auch hier wieder auf die beobachtende Perspektive. So ist es ihm möglich, den Leser an die verschiedensten Orte zu führen, um alle Handlungsstränge gebührend auszuarbeiten. Denn davon gibt es wieder einige, die im Endeffekt mal mehr, mal weniger zusammenhängen, was sich aber erst im Laufe der Zeit abzeichnet. Dementsprechend widmet der Autor sich zunächst jeder Handlung gleich intensiv, um den Leser nicht sofort auf die richtige Spur zu bringen. Auch dieses Mal gibt es keine weitere Kapiteleinteilung, einzig die gegebenen Absätze leiten Orts- und Handlungswechsel ein. Dank des flüssigen und eingängigen Schreibstils ist man allerdings so sehr im Geschehen, dass man gar nicht merken würde, gäbe es andere Übergänge.

Zum Ende hin nimmt die Spannung, die sich von Beginn an immer weiter gesteigert hat, leider zunehmend ab. Denn es wird immer deutlicher, worauf die Geschichte hinauslaufen wird, auch wenn die Protagonisten dies noch nicht erahnen. Somit nehmen auch die Überraschungsmomente, die sich im vorherigen Verlauf immer wieder ergeben, leider auch ab. Zwar merkt man, welche Passagen als Wendung gedacht waren, sie können aber ihre Wirkung nicht mehr entfalten, sobald man einmal die richtige Richtung eingeschlagen hat. Das heißt nicht, dass der Schluss langweilig ist, aber man hätte sich doch wenigstens noch ein Überraschungsmoment gewünscht, mit dem man nicht gerechnet hätte.


Figuren
Hauptprotagonistin Emily Bloom tritt dieses Mal relativ spät in Erscheinung beziehungsweise sie taucht zwar immer mal wieder auf, doch manchmal über so lange Sequenzen überhaupt nicht, dass man schon glaubt, sie sei verschollen. Über ihre Gabe des absoluten Gedächtnisses wurde bereits im ersten Band ausführlich referiert, so dass dies hier nur nochmal kurz angeschnitten wird. Doch auch dieses Mal zeigt sich, dass es kein Vorteil sein muss, ein solches Gedächtnis zu besitzen. Zwar kann sie hilfreiche Informationen zu den Ermittlungen beisteuern, aber nicht immer ist sie in der Lage, diese Hinweise selbst richtig zu deuten, wie sich im Verlauf mehrfach zeigt. Im Vergleich zum ersten Band bleibt sie etwas unscheinbarer, aber dadurch nicht weniger sympathisch.

Auch dieses Mal werden die weiteren Figuren je nach der Häufigkeit des Auftretens beschrieben. Ein recht umfangreiches Bild der Charaktere ergibt sich dennoch, da sie durch ihr Handeln einiges preis geben und man sich so einen guten Eindruck verschaffen kann.


Aufmachung des Buches
Um den Reihencharakter zu erhalten, zeigt auch dieses Taschenbuchcover einen Küstenstreifen, allerdings aus einer anderen Perspektive als beim ersten Band. Dieses Mal steht man vermutlich auf einer Düne beziehungsweise auf der Holztreppe, die zum Strand hinunterführt. Sofort assoziiert man diesen Ort mit dem Tatort des ersten Mordes, doch ob er es tatsächlich ist, kann man nicht wissen. Das Meer liegt ruhig da, doch der Himmel ist recht dunkel, als würde sich etwas zusammenbrauen, quasi die Ruhe vor dem Sturm.


Fazit
Emily Blooms Geschichte ist noch lange nicht zu Ende erzählt, doch sie muss aufpassen, dass sie nicht selbst zu sehr in den Fokus des Täters gerät. Der zweite Band ist ein wenig schwächer als der erste, aber dennoch empfehlenswert, vor allem wenn man den Vorgänger mochte.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Was du nicht weißt