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Die Eerie High sieht auf den ersten Blick aus wie eine normale Schule, doch ein Zimmer ist das personifizierte Böse: Raum 213. Jeder, der diesen Raum betreten hat, musste die Hölle durchleben – oder hat es nicht überlebt!

Madison kann ihr Glück kaum fassen: Sie ist auf eine exklusive Party eingeladen, auf der auch ihr großer Schwarm Elijah sein wird! Aber die Party findet in Raum 213 statt – und jeder weiß, dass in diesem Raum unheimliche und lebensgefährliche Dinge passieren können. Madison geht das Risiko ein und rutscht schnell von der Party ihres Lebens in einen unfassbaren Albtraum.

 

Raum213 2 

Autor: Amy Crossing
Verlag: Loewe Verlag
Erschienen: März 2014
ISBN: 978-3-7855-7872-8
Seitenzahl: 160 Seiten (+ 18 Seiten Leseprobe)

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Als Madison von einem Unbekannten zu einer geheimnisvollen Party eingeladen wird, zu der auch  Elijah kommen will, sieht sie ihre große Chance, dem sympathischen Mitschüler näher zu kommen. Aber muss die Party ausgerechnet in Raum 213 der Eerie High stattfinden, einen Raum, um dessen Bösartigkeit sich Gerüchte und Mythen ranken? Doch die Neugierde siegt – und führt Madison in eine klaustrophobische Horrornacht, aus der es scheinbar keinen Ausweg gibt.

Wie schon Harmlose Hölle, tendiert auch der zweite Teil der Reihe mehr zu einem Horrorschocker, als zu einem ernst zu nehmenden Mystery-Thriller. Dabei kann Arglose Angst nicht wirklich überzeugen. Zu ähnlich ist sich der Grundaufbau, auch wenn die Story schließlich in eine andere Richtung verläuft, und zu vorhersehbar sind weite Strecken des Buches.


Stil und Sprache
Schaurig-schön beginnt es bereits im Prolog, der einen sprichwörtlich in das Buch lockt wie eine Hexe in ein Knusperhäuschen. Man wird von einem Unbekannten direkt angesprochen, und es bleibt natürlich nichts anderes, als schnell weiter zu blättern. Ähnliche, mit Kursivschrift abgesetzte Passagen finden sich zum Abschluss einiger Kapitel. Immer wieder begleiten die unheimlichen Drohungen in der Ich-Perspektive die Kapitelenden und machen zugleich den eigentlichen Reiz an diesem Buch aus.

Erzählt wird  ansonsten in dritter Person aus Madisons Sicht. Sie gibt zunächst schnell und gezielt einen Überblick  über die wichtigsten Personen, ihre Gegner und Freunde an der Eerie High, als sie eine mysteriöse Einladung zu einer Feier in Raum 213 erhält. Der negative Ruf des Raumes wird schnell deutlich, die Wirkung, welche die Mythen um diesen Raum auf Madison haben, erschienen  allerdings etwas übertrieben und vor allem plötzlich. Die Eingeladenen treffen sich nachts, die Party steigt, der Raum scheint vergessen, und keiner von ihnen hinterfragt die Feier, während alle fröhlich trinken und tanzen. Und dann kommt es, wie es kommen muss: die Ereignisse eskalieren, die Feiernden sind gefangen und erleben den Horror von Raum 213.

Amy Crossing bevorzugt knappe Satzformulierungen und kurze, schnell dahin fliegende Kapitel. Sie spielt erneut ihre Fähigkeit aus, den Leser zu einem Verwirrspiel mitzunehmen, was hier wohl vor sich geht und wer dahinter stecken mag. Doch im Übrigen kann die sehr konstruiert wirkende Story über größere Abschnitte nicht recht überzeugen. Crossing bemüht sich sichtlich um eine bedrohliche Atmosphäre, für eine überzeugende Spannungsentwicklung reicht das jedoch nicht aus, zu vorhersehbar ist das Ganze. Dafür ähneln sich die Rahmenbedingungen der ersten beiden Teile dieser Serie zu sehr: Erzählerin ist ein junges Mädchen, der ein Bruder mehr oder minder zur Seite steht, deren Eltern aber überhaupt keine Rolle spielen. Schnell befindet sich die Protagonistin, die naiv und zuweilen unlogisch agiert, in einer gefährlichen Situation, beginnt an ihren Wahrnehmungen und ihrem Verstand zu zweifeln. Nicht wenige Charakterzüge und Verhaltensmuster sind dem Leser ebenfalls schon aus Band 1 bekannt und wurden auf Madison übertragen. Zwar blitzen in der Story häufiger kurze Spannungsmomente durch, doch gelingt es der Autorin nicht, die Spannung dauerhaft aufrecht zu erhalten. Von einigen Bedrohungsmomenten abgesehen, dümpeln die Handlungen – trotz der mysteriösen Geschehnisse – zunächst vor sich hin, sind über einen längeren Abschnitt bestimmt von den mädchenhaften Gefühlen, sowie dem Zickenkrieg zwischen Trisha und Madison. Erst zum Ende hin nimmt die Spannung zu, ob nun wegen der Inhalte oder eher deshalb, weil man der Auflösung des Ganzen näher kommen möchte, sei dahingestellt. Die wiederum ist zwar überraschend, wird jedoch durch eine Mischung aus vagen Fakten, die von Figuren wiedergegeben werden, und ihren eigenen Spekulationen dargestellt. In die Karten sehen lässt sich Amy Crossing kaum, und es bleiben nicht wenige Fragen offen.


Figuren
Bestimmt wird Arglose Angst vorwiegend durch einige wenige, stereotypische Charaktere, wie man sie von einer amerikanischen Highschool zu kennen glaubt: es gibt Außenseiter, beste Freundinnen, einen Mädchenschwarm, arrogante und völlig von sich überzeugte Zicken und natürlich einen klassischen Nerd. Doch sind es keine Figuren, mit denen man warm wird, denen man näher kommt und mitfiebert, dafür bleiben sie jederzeit zu blass, es fehlt ihnen schlicht an Tiefe – von den Statisten ganz zu schweigen. Was man Amy Crossing zugute halten muss: Ihre Charaktere sind bis zuletzt undurchsichtig, es ist kniffelig herauszufinden, wer hinter der Party-Einladung steckt. Zudem betreten sie alle – bis auf eine Ausnahme – erstmals die Bühne der Eerie High, so lassen sich die Bücher um Raum 213 auch unabhängig voneinander lesen.

Die Geschichte erlebt man aus der Perspektive von Madison. Ähnlich wie schon Liv in Band 1, hinterlässt sie nicht selten einen naiven Eindruck, zudem ist sie schreckhaft und gerät recht leicht in Panik. Dazu kommt ein Hang zu unlogischen Entscheidungen, ihr Handeln ist nicht gerade von der Reife geprägt, die eine fast 18jährige bereits mitbringen sollte.

Trisha fühlt sich als die unwiederstehliche Schönheitskönigin der Schule, die es gewohnt ist, ihren Willen durchzusetzen. Sie versteht es hervorragend, andere zu trietzen und zu demütigen, doch wehe, es stellt sich ihr einer in den Weg, dann lässt sie die gemeine Zicke heraushängen. Die Rolle des unangenehmen Schülers mit völlig überzogenem Selbstvertrauen fällt dem Nerd Ian zu, auch ihn kann man nicht einschätzen.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch in Klappbroschur spricht mit seiner Gestaltung – ein rosaroter Hintergrundfarbton, kombiniert mit schwarzen Schnörkeln – diesmal eher die weibliche Leserschaft an. Zugleich birgt das Coverbild mit den blutähnlichen Spritzern und der Linienführung, die den Blick in die Tiefe des Bildes zieht, eine gewisse Dramatik. Auf den Umschlagklappen finden sich vorne eine erneute Inhaltszusammenfassung, hinten eine Kurzvita zu Amy Crossing  – die spielt darauf an, dass es sich bei der Autorin um eine Amerikanerin handelt, dagegen sprechen jedoch fehlende Angaben im Impressum.


Fazit
Weder als Mystery-Thriller, noch als Horrorschocker vermag Arglose Angst so recht zu überzeugen. Über die klischeehaften Figuren, die kaum Tiefe aufweisen, könnte man vielleicht noch hinwegsehen, doch auch die Story vermag diesmal kaum zu packen, es kommt trotz der düsteren Atmosphäre nur wenig Spannung auf. Lediglich das Rätsel um die Hintergründe zieht den Leser durch das Buch.


2 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Harmlose Hölle

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