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Wir schreiben das 1108 nach der offiziellen Zeitrechnung des Kaiserreichs Pajan. In dieser unruhigen Epoche, der Asagiri-Ära, ringen die großen Clans in blutigen Kämpfen um die Macht.
Fern von den Kriegsschauplätzen ist Okko, der Ronin, Anführer einer kleinen Gruppe von Dämonenjägern und durchstreift die entlegenen Winkel des Reiches. Er wird begleitet von Noburo, einem Hünen, der seine Identität hinter einer Maske verbirgt, und von dem Mönch Noshin, der nicht nur oft und gern dem Sake zuspricht, sondern auch die Kräfte der Natur heraufzubeschwören weiß.
Zwei der großen Clans haben beschlossen, ihre Erben miteinander zu verheiraten, um eine mächtige Allianz zu bilden, die das ganze Reich beherrschen soll. Zum Schutz der Hochzeitsfeier wird eine Garde der 100 besten Samurai beider Familien gebildet, für die auch Okko und seine Begleiter rekrutiert werden. Aber die Hochzeit nimmt ein tragisches Ende und das Kaiserreich versinkt in Chaos und Leid.

 

Okko Band 4 

Originaltitel: Okko - Le Cycle du Feu I+II
Autor: Hub
Übersetzer: Harald Sachse
Illustration: Hub
Verlag: Carlsen Comics
Erschienen: Oktober 2013
ISBN: 978-3-551-76798-1
Seitenzahl: 128 Seiten
Altersgruppe: ab 14 Jahre (Verlagsempfehlung)


Die Grundidee der Handlung
Da die beiden Familien Pajan und Yommo sich zu sehr misstrauen, bitten sie zusätzlich zu den 100 Samurai, die von beiden Familien zum Schutze anlässlich der Hochzeit der Erben der beiden mächtigsten Familien Chinas abgestellt werden, Okko und und seine Begleiter um seine Dienste. Sollte alles wie geplant ablaufen, stellen sie ihm in Aussicht, seinen Titel wieder herzustellen und ihm das Land sowie die Burg seiner Ahnen zurück zu geben. Okko willigt ein, als neutraler Beobachter über die Feierlichkeiten zu wachen. Durch unglückliche Umstände sieht er sich gezwungen, den Erben des Hauses Pajan zu töten, was das gesamte Land in den Krieg führt und ihn und seine Gefährten zu Vogelfreien degradiert. Wird es Okko gelingen, sein unausweichliches Schicksal erneut abzuwenden?

Im vierten Band von Okko wird eine Geschichte von Verrat und Intrige erzählt. Die Geschichte ist sehr wendungsreich und verfügt über einige Komplexität. Es braucht etwas Zeit, bis man die Zusammenhänge versteht und auch das Ende der Geschichte ist recht überraschend. Der vierte Band kann eigenständig gelesen werden, denn Kenntnis der Vorgängeralben ist nicht notwendig.

 
Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Hub lehnt sich in seinem graphischen Ausdruck stark an klassische Asia-Filme an. Starre Gesichter mit steifem, unnahbarem Gesichtsausdruck prägen durchweg das Bild. Die Frauen der besseren Gesellschaft sind stets stark geschminkt, was ihre Mimik ebenfall starr und puppenhaft wirken lässt. Männer und Frauen tragen weit geschnittene Gewänder, wie es zu dieser Zeit gängige Mode war. Ganz selten haben die Männer auch weite Pluderhosen an, welche ebenfalls von Teilen der Bevölkerung getragen wurden. Hub legt durchweg viel Wert auf Authenzität. Man merkt ihm deutlich an, das er sämtliche stilistischen Merkmale ausführlich studiert hat, um dann im Anschluss seine eigenen Zeichnungen, dem zeitlichen und geschichtlichen Umfeld möglichst gut angepasst, zu Papier zu bringen. Dies ist ihm wirklich sehr gut gelungen. Die gesamte Geschichte vermtittelt eine nahezu perfekte Atmosphäre und ermöglicht es so dem Betrachter, besonders tief in das Szenario einzutauchen.

Nicht nur die Figuren wirken sehr glaubwürdig, auch die Landschaften, Städte und Gebäude wurden mit großer Sorgfalt entworfen. Die jeweilige Kolorierung der einzelnen Panels ist oft monochrom mit einer einzigen Farbe in verschiedenen Intensitäten und Helligkeiten ausgeführt. Dabei unterstützt der jeweils verwendete Farbton die aktuelle Stimmung. So sind beispielsweise Szenen mit hohem Gewaltanteil in der Farbe Rot ausgeführt. Am häufigsten kommen jedoch ein gedecktes Schilfgrün zum Einsatz. Dieser Farbton findet in der gesamten Flora und Fauna Verwendung. Ein sattes, üppiges Grün ist hingegen niemals zu sehen. 


Aufmachung des Comics
Der Comic wird, wie auch bereits die Vorgängeralben, als einfache Broschur verlegt. Das verwendete Kartonmaterial ist sehr dünn, was den Einband überaus empfindlich macht. Ziemlich schnell sind die Ecken angestoßen und selbst im Neuzustand wirkt die Schnittkante des Einbands unsauber und schlecht geschnitten. Eine Klappenbroschur wäre angesichts der hohen Seitenzahl eindeutig die bessere und haltbarere Alternative gewesen. Die Qualität des verwendeten Papiers ist recht gut und auch die Klebebindung wirkt halbwegs haltbar. Allzu sehr beanspruchen möchte man sie aber trotzdem nicht.


Fazit
Wieder einmal ein spannendes und unterhaltsames Abenteuer mit Okko und seinen Gefährten. Dennoch handelt es sich bislang um den schwächsten Teil der Reihe. Freunde asiatischer Literatur sollten auf jeden Fall einen Blick riskieren.


4 Sterne


Hinweise
Diesen Comic kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Okko - Das Buch des Wassers
Band 2: Okko - Das Buch der Erde
Band 3: Okko - Das Buch der Luft

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