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New York, ausgehendes 19. Jahrhundert: Der Waisenjunge Peter Lake schlägt sich mit Diebstählen durch. Auf seinen Streifzügen durch die von Verfall und Verbrechen gezeichnete Stadt wird er von einem geheimnisvollen weißen Hengst begleitet, der ihm auf der Flucht vor einer Gangstermeute das Leben rettet. Als Peter in eine festungsgleiche Villa an der Upper West Side einbricht, begegnet er Beverly. Zwischen den beiden jungen Menschen entspinnt sich eine magische Liebesgeschichte ...

 

Wintermaerchen 

Originaltitel: Winter's Tale
Autor: Mark Helprin
Übersetzer: Hartmut Zahn
Verlag: Goldmann
Erschienen: Februar 2014
ISBN: 978-3-442-48111-8
Seitenzahl: 864 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Der Plot dieses sehr dicken Buches schreibt von der Liebesgeschichte zwischen Peter Lake und Beverly Penn, die sich unter unkonventionellen Umständen kennengelernt haben. Trotz der versprochenen Liebesgeschichte kommt es nur in kurzen Teilen zu der eigentlichen Story, vielmehr dreht sich das Buch um das Leben Peter Lakes und seine wundersame Reise durch die Zeit. Daneben erzählt es scheinbar eine weitere Handlung, die Fäden werden plausibel zusammengefügt.
Am Ende ist man recht versöhnt mit dem Handlungsverlauf, obwohl man sich eher eine schillernde Beschreibung der Liebe zwischen Peter Lake und Beverly vorgestellt hat.


Stil und Sprache
Das Buch ist in der dritten Person und in der Form eines personalen Erzählers geschrieben, der oft die Perspektiven welchselt und sich teilweise in langen Passagen einzelnen Figuren widmet. Dabei umgibt die Charaktere trotz allem Detailreichtum nach wie vor das ein oder andere Geheimnis. Ebenso unklar ist die genaue Zeit, da es zwar ungefähr, aber nicht klar datiert ist, was den Umstand der Zeitreise geheimnisvoll macht.

Spannung kommt, trotz der langen und detailreichen Passagen, dennoch auf, da jede Szene ihre eigene Dynamik besitzt und im Besonderen die Verfolgungsjagden zwischen Peter Lake und den Short Tales unter Pearly Soames. Neben der wechselnden Perspektive und der genauen Beschreibung der Umstände besitzt der Roman ein breites Spektrum an Personen, sodass es zuweilen schwer fällt, den Überblick zu behalten. Das Buch ist in vier Teile, sowie einen Prolog und Epilog gegliedert, deren Ereignisse und vorkommenden Figuren zunächst nicht mit einander verbunden sind – dieser Umstand ändert sich aber schnell, und man erkennt die Zusammenhänge. Höhe- und Wendepunkte baut Mark Helprin in jedem Teil ein, oft wird die detaillierte Beschreibung kontrastiert durch einen einfachen Satz, der den Absatz beendet, darauffolgend dann ein anderes Ereignis.

Neben diesen Kontrasten hat der Roman ebenso auf sprachlicher Ebene die ein oder andere Herausforderung parat, so sprechen manche der Personen von Themen wie Linguistik oder Physik, sodass ein unwissender Leser an diesen Stellen Probleme haben könnte, dennoch faszinieren genau diese Passagen mit am meisten.


Figuren
Wintermärchen wartet mit einer Vielzahl an Figuren auf, dessen Auftreten zwar nützlich, aber nicht immer ausreichend beschrieben wird. So tauchen viele Personen sang- und klanglos ab, um an anderer Stelle plötzlich wieder hervorzutreten.

Manche Figuren, wie der Protagonist Peter Lake, werden zwar ebenso akkurat beschrieben wie fast alles in dem Roman, dennoch bleiben einige Leerstellen. Wir erfahren zwar, woher er kommt und dass er in Gefahr ist, da er Diebstähle begeht und von den Short Tails, angeführt von Pearly Soames, gejagt wird. Allerdings wird man als Leser nicht immer schlau aus den Handlungen der einzelnen Figuren.
Ebenso wird Beverly, Peter Lakes Geliebte nur unzureichend beschrieben und zu früh verschwindet sie von der Bildfläche. Stattdessen tauchen weiteren Figuren wie Hardesty Marratta oder Virginia Gamely, auf dessen Erscheinen zunächst unlogisch anmutet, später lichtet sich aber das Geheimnis um ihr Auftreten.

Trotz der wechselnden Besetzung findet man schnell Zugang zu den Figuren und kann sich mit der ein oder anderen identifizieren. Eine weitere, nicht menschliche, aber wichtige Figur ist der weiße Hengst Athansor, der sich wie eine Art roter Faden durch das Buch zieht.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuchs zeigt Beverly und Peter Lake aus der gleichnamigen Verfilmung. Das Paar steht auf einer Brücke in einem Schneesturm, ein Stern bzw. eine Sternschnuppe über ihnen und New York im Hintergrund. Alles Merkmale, die auch im Buch eine wichtige Rolle spielen. Das Paar ist in einer romantischen Pose abgebildet,  beide sehen sich innig in die Augen, was auf die im Klappentext erwähnte Liebesbeziehung anspielt. Der Titel, sowie ein Hinweis zur Verfilmung vervollständigen das Frontcover, auf der Rückseite befindet sich der Klappentext, der Hintergrund ist durchgängig nachtblau und mit einem Muster versehen, so dass es wie ein Sternenhimmel aussieht.
Die Umschlaggestaltung spricht an, allerdings führt es etwas in die Irre, da es zwar die Liebe zwischen Beverly und Peter Lake verdeutlicht, dennoch geht es nicht primär um die Beziehung zwischen Peter Lake und seiner Geliebten.

Das Buch wird komplettiert durch ein Inhaltsverzeichnis, welche die einzelnen Teile sowie Unterkapitel des Buches aufzählt. Es besitzt keine Farbseiten oder Illustrationen. Ein weiterer, anzumerkender Aspekt ist die Dicke des Romans, welcher fast 900 Seite umfasst und somit keine leichte Kost ist.


Fazit
Wintermärchen ist ein Werk, welches mit seiner eigenen Art den Leser in seinen Bann zieht. Trotz der auf wenig Seiten beschriebenen Romanze zwischen Peter und Beverly merkt man die tiefen Emotionen der beiden Figuren. Einzelne Teile scheinen zunächst unzusammenhängend, dennoch fügt es sich zu einem großen Ganzen zusammen. So wird eine wahrlich magische Geschichte gesponnen, die alle belohnt, die bis zum Schluss dran bleiben. 


4 5 Sterne


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