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Shizuku ist Streberin von ganzem Herzen. Als die Lehrerin sie bittet, dem Schulschwänzer Haru die Notizen der letzten Stunden heimzubringen, tut sie das nur widerwillig. Der naive Haru ist danach überzeugt, sie seien Freunde. Er taucht auch am nächsten Tag brav in der Schule auf und hängt an Shizuku, die davon nicht sonderlich begeistert ist!

Romance mal ganz anders ... aus der spitzen Feder von Ribico!

 

My little Monster 01 

Originaltitel: Tonari no Kaibutsu-kun Vol. 1
Autor: Robico
Übersetzer: Claudia Peter
Illustration: Robico
Verlag: Egmont Manga (EMA)
Erschienen: April 2014
ISBN: 978-3-770-48241-2
Seitenzahl: 176 Seiten
Altersgruppe: ab 13 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)


Die Grundidee der Handlung
Spritzig, witzig, turbulent und absolut durchgeknallt, so könnte man am besten den 1. Band von My little Monster in Kurzworten beschreiben. Haru, der Schulrowdy, wird von der fleißigen Shizuku dazu gebracht, wieder dem Unterricht beizuwohnen. Dabei wird er, der von allen gefürchtet wird aufgrund seiner Handgreiflichkeiten gegenüber Klassenkameraden, dem Titel des deutschen Bandes mehr als nur gerecht.
Shizuku schafft das Unmögliche – merkt aber auch recht schnell, welche Grube sie sich damit geschaufelt hat. Denn Haru glaubt, dass Shizuku ihn nur überredet hat, weil sie seine Freundin sein will. Schon bald ist das Chaos perfekt, und die Turbulenzen hören bei Shizuki noch lange nicht auf, da ihr Haru seine Liebe gesteht. Zu allem Überfluss wird sie sich ihrer eigenen Gefühle immer bewusster ...

Robico bietet dem romanceverwöhntem Leser eine andere Art des Shojo. Hier haben wir es nicht gleich mit Drama und großen Gefühlen zu tun, stattdessen wird dem Leser eine spritzige, witzige Story geliefert, die mal frischen Wind in die Shojolandschaft bringt. Herrlich amüsant, aber zugleich auch dezent romantisch, der Auftakt der 12. bändigen Reihe.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Mit My little Monster haben wir einen sehr schönen Shojo, der mal mit einer frischen Art des Romancemanga daher kommt. Mit den Figuren Haru und Shizuku werden zwei Protagonisten vorgestellt, die eher abseits der gängigen Klischeecharaktere ansässig sind. Haru ist in diesem witzigen Werk derjenige, der Shizuku zunächst seine Gefühle beichtet, zugleich gilt er als aggressiv und flippt schnell aus. Daneben ist er eigentlich sehr liebenswert und leicht durchgeknallt, an mancher Stelle erscheint er sogar recht dümmlich. Um seine Unverbundenheit zur Klassengemeinschaft zu zeigen, stellt die Mangaka ihn fast ausschließlich in Alltagskleidung dar. Daneben besitzt er einen wilden Haarschnitt, ein völliger Kontrast zu Shizuku, die wie eine Musterschülerin auftritt, mit ordentlich geflochtenen Haaren und regelkonformer Schuluniform.
Shizuku ist hingegen ihrer äußerlich braven Erscheinung ein starker Charakter. Sie ist eifrig und weiß, was sie will. So redet sie selbst mit Lehrern Tacheles – und verkörpert so in keinster Weise das typische Shojomädchen. Zuweilen erscheint Shizuku recht desinteressiert, lediglich bei Haru gerät sie aus der Fassung. Haru hingegen scheint durchaus ein sehr verletzlicher Junge zu sein, so zeigt er seine weiche Seiten fast ausschließlich Shizuku, die von seiner Nähe zunächst genervt, später aber durchaus empfänglich ist.
Trotz der eher unspektakulären Story ist der Manga allein durch seine Figuren dynamisch und unterhaltsam und ein Fest für die Lachmuskeln. 

Im ersten Band tauchen neben Shizuku und Haru zwei weitere Klassenkameraden der beiden auf, Asako und Sasahara. Zusammen mit den beiden erleben sie ein paar außerschulische Aktivitäten, die Harus Herz höher schlagen lässt, der unbedingt Freunde finden will. Am Ende des ersten Bandes wird es mit dem Auftauchen des Charakters namens Yuzan spannend.

Der Zeichenstil ist einfach und sauber, wenig überladen und übermäßig kitschig. Lediglich shojotypisch sind die großen Augen und das Einsetzen von Rasterfolie sowie das Verwenden von Closeups. Der Hintergrund ist nur dezent detailliert, die Panel selbst sind sauber voneinander abgetrennt und auch sonst herrscht eine akkurate und saubere Strichführung.
Durch die kontrastreiche Darstellung der Figuren wird dem Leser eine Art Verwirrspiel geboten, so erscheint Shizuku rein äußerlich gemäß einer braven Musterschülerin, dennoch fragt man sich, ob Shizuku so konform ist, wie sie anderen vormacht. Und auch Haru, der als aggressiv und Störenfried der Schule verwiesen wird, lernt der Leser schon bald anders kennen - man fragt sich unwillkürlich, ob es sich bei der Titelbezeichnung nicht umgekehrt verhält, dass es Shizuku ist, die das "kleine Monster" ist. Es bleibt spannend.


Aufmachung des Manga
Der Manga ist schwarzweiß, enthält keine Farbseiten und auf dem Cover sehen wir die Protagonisten Haru und Shizuku, die ihn an der Leine hält – ein Hinweis auf die Beziehung der beiden und dass es Shizuku ist, die ihn „an der Leine“ hat. Der Charakter des „Monsters“ wird durch das Cover nochmal hervorgehoben und passt somit wunderbar zum Inhalt. Aufgrund der Gesichtsausdrücke und der ungewöhnlichen Illustration wird man schnell neugierig auf den Manga. Der enthält eine Vorschau auf den nächsten Band und kleine Comicstrips, die erneut die Lachmuskeln in Schwung bringen.


Fazit
Durch die frische Art wird dem Leser mit My little Monster ein witziges Werk geboten, welches trotz ordentlicher Portion Lachmuskelfutter auch Herzklopfen bereithält. Es ist wie eine Art Aufatmen, dass man mal ein Werk bekommt, welches abseits der typischen Romancemanga interessante Charaktere sowie eine tolle Story bietet, die einfach Lust auf mehr macht. Ich kann den Manga vollends empfehlen und freue mich bereits auf die weiteren Bände.


4 5 Sterne


Hinweise
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