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„Nie die Regeln verletzen. Schon gar nicht, wenn du sie nicht verstehst.“
Niemand weiß, woher diese Regeln kommen und wer sie sich ausgedacht hat. Sie sind einfach da und bestimmen unser Leben: als Geschwister, als Freunde, als Wegbegleiter. Shaun Tan erzählt von einem Sommer, in dem die Rivalitäten zweier Brüder immer bedrohlicher werden. Bis sie beschließen, dass ihre Liebe füreinander wichtiger ist als alle Regeln.

 

Die Regeln des Sommers 

Originaltitel: The Rules of Summer
Autor: Shaun Tan
Übersetzer: Eike Schönfeld
Illustration: Shaun Tan
Verlag: Aladin Verlag
Erschienen: 14.03.2014
ISBN: 978-3848900107
Seitenzahl: 48 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Das Bilderbuch „Die Regeln des Sommers“ erzählt die Geschichte zweier Jungen, welche Brüder zu sein scheinen und diverse Rivalitäten ausleben. Es scheint, als wolle der Jüngere der beiden gerne dazugehören. Aus seinen Erfahrungen in unterschiedlichen Situationen - so macht es den Eindruck - entstehen verschiedene Regeln. Im Laufe der Bildgeschichte spitzt sich die Beziehung zwischen den Brüdern immer weiter zu, bis sie letztendlich erkennen, dass sie einander gegenseitig brauchen und sich wichtig sind.

Der Autor und Illustrator Shaun Tan erzählt die Geschichte hauptsächlich über die Bildgestaltung, welche Raum für vielfältige Interpretationen lässt. So erlebt wohl jeder Leser die Geschichte etwas auf andere Art und Weise und deutet die Illustrationen unterschiedlich.


Darstellung und Umsetzung der Bildgeschichte
Die Geschichte beginnt mit den Worten „Also das habe ich im letzten Sommer gelernt:“ und wird fortgesetzt von verschiedenen Regeln, welche auf den ersten Blick zum Teil nicht sehr sinnvoll erscheinen, wie z.B. „Nie eine rote Socke auf der Wäscheleine hängen lassen“. Der Text befindet sich jeweils auf der linken Seite in großer Schrift. Die ersten Regeln beginnen stets mit dem Wort „nie“ während sich die Geschichte gegen Ende des Buches wendet und die letzten Regeln mit dem Wort „immer“ eingeleitet werden.

Die Handlung des Buches wird weniger über den Text, sondern vielmehr über die Bilder erzählt. Der Autor ist zugleich der Illustrator des Kinderbuches. Seine mit Öl gemalten Bildtafeln nehmen mindestens eine Hälfte der Doppelseiten ein und bilden somit das Kernstück des Buches. Die traumhaften Bilder regen die Fantasie des Lesers an und stehen im Fokus des Bilderbuchs, während der Text bzw. die Regel auf der linken - leicht marmorierten - Seite vielmehr eine Überschrift für die nebenstehende Illustration zu sein scheint. Die Szenen sind stets in einer menschenleeren Stadt oder am Stadtrand dargestellt und zeigen neben den beiden Jungen nur Phantasiewesen, überdimensional großes Spielzeug oder Tiere. Die Farbgebung der Illustrationen spiegelt die Stimmung zwischen den Brüdern wider. Im Laufe der Geschichte lässt sich auch anhand der Farben der Bildtafeln die zunehmende Bedrohung durch die Rivalitäten der Brüder erkennen, während das sukzessive Auftauchen warmer Farben gegen Ende des Buches die bevorstehende Versöhnung verdeutlicht.

Zum Selbstlesen oder Vorlesen ist das Buch weniger geeignet. Vielmehr regen die farbigen Bilder zum Interpretieren und Philosophieren an - über Freundschaften, Beziehungen, Nähe, Distanz, Streit, Versöhnung oder auch Regeln und deren Sinnhaftigkeit. Empfohlen wird das Buch für Kinder im Alter von 6 - 8 Jahren. Meiner Meinung nach ist es jedoch eher für Kinder ab 8 Jahren geeignet und erfordert zunächst eine intensive Auseinandersetzung des Erwachsenen, der dieses Buch mit Kindern lesen bzw. behandeln will.


Aufmachung des Buches
Das Buch besitzt die Maße 30 cm x 27,2 cm und verfügt über ein Hardcover sowie Seiten aus mattem Papier. Das Cover zeigt die beiden Brüder oder Freunde, welche getrennt voneinander durch ein Feld am Stadtrand laufen. Der Ältere der beiden wird von einem riesigen Metalldinosaurier begleitet, während der Jüngere einen großen Helm in Gestalt eines Alienkopfes auf dem Kopf trägt. Dabei ist das schwarze Auge spürbar vom Rest des Covers abgesetzt. Durch die vielfältigen Interpretationsmöglichkeiten des Bildes gelingt es dem Autor, die Neugier des Lesers zu wecken.


Fazit
Insgesamt handelt es sich bei „Die Regeln des Sommers“ um ein extravagantes Bilderbuch, welches viel Raum für eigene Interpretationen lässt und einen vielfältigen Einsatz mit Kindern ermöglicht! Die Bildgestaltung ist einzigartig und sehr ansprechend - sowohl für Kinder als auch für Erwachsene.  


5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

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