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Als der ehemalige FBI-Agent Connor McCloud erfährt, dass ein gefährlicher Mörder aus dem Gefängnis ausgebrochen ist, fürchtet er um die Sicherheit seiner großen Liebe Erin Riggs. Da niemand ihm glauben will, dass der Verbrecher es auf Erin abgesehen hat, ermittelt Connor auf eigene Faust und bringt damit nicht nur sich selbst in tödliche Gefahr ...

 

In den Schatten lauert der Tod 

Originaltitel: Standing in the Shadows
Autor: Shannon McKenna
Übersetzer: Patricia Woitynek
Verlag: Egmont Lyx
Erschienen: April 2011
ISBN: 978-3-8025-8331-5
Seitenzahl: 560 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Sechs Monate sind vergangen, seit Connor bei seinem letzten verdeckten Einsatz Kurt Novak und seine Helfer zusammen mit dem ehemaligen Kollegen Riggs fassen konnte, die für den Tod seines Partners und die eigenen Verletzungen verantwortlich sind. Eigentlich ein großer Erfolg, doch stürzte dieses Ereignis Connor in Einsamkeit und Depressionen, denn er hat damit die Chance verspielt, Riggs Tochter Erin für sich zu gewinnen, die er seit Jahren heimlich liebt. Als Novak und sein gefährlicher Auftragskiller aus dem Gefängnis fliehen, nimmt Connor seinen ganzen Mut und die Entschlossenheit zusammen, um Erin zu warnen und zu beschützen. Auch ihr Leben ist völlig aus den Fugen geraten, doch es zeigt sich ein heller Stern am Horizont, als ein mysteriöser reicher Sammler Erin für eine Expertise engagiert. Connor wittert Gefahr und lässt Erin fortan nicht mehr aus den Augen, was nicht nur ihre Herzen in äußerste Gefahr bringt ...

Zwar sieht man die Gefahr schon früh kommen, doch die Spannung steigt immer höher bis zum finalen Showdown. Die verzweifelte Liebe ist dabei ausdrucksstark in den Thriller eingebaut und beides überzeugt perfekt.

 
Stil und Sprache
Der kurze Prolog erzeugt mehr Neugier, als er wirklich etwas preisgibt und zudem muss man sehr lange warten, bis die Auflösung in der nachfolgenden Handlung erfolgt. Danach beginnt das erste Kapitel mit dem bildhaften und ausführlichen Schreibstil der Autorin: „Das silberne Handy, das auf dem Beifahrersitz des beigefarbenen Cadillacs lag, brummte und vibrierte wie eine verendende Fliege auf einem staubigen Fensterbrett." (Seite 7). Der Leser kann sich ausgesprochen einfach in die jeweiligen Szenen und Protagonisten hineinversetzen, ohne dass dabei in der Handlung das Gefühl von Länge oder unnötiger Detailverliebtheit entsteht. Und man findet sich schnell zurecht und ist mitten im Geschehen, das eine direkte Fortsetzung der Ereignisse aus dem ersten Band ist. Die Geschichte wird in der dritten Person in der Vergangenheitsform aus Sicht der Protagonisten erzählt. Einige Abschnitte sind dabei auch von Nebencharakteren aus gesehen, was einen vertieften Einblick in deren Gedanken und Beweggründe ermöglicht.

Beide Protagonisten haben in den letzten Monaten sehr gelitten, ihre Leben sind aus den Fugen geraten und sie wandeln am Rande des Abgrunds. Und die ganz große Liebe war und ist heimlich auf beiden Seiten tief verankert. Die Gefühlspalette ist dabei sehr weit gestreut, von tiefen Depressionen bis zu überschäumender Liebe mit knisternder Erotik sind zahlreiche Facetten dazwischen vorhanden. Die Emotionen berühren auch den Leser und man leidet mit den beiden mit, freut sich über die gewonnene Liebe und wünscht ihnen eine Zukunft. Doch die ist sehr gefährdet, steht Connor doch mit seiner Vorahnung ganz alleine da. Eigentlich ist schon früh bekannt, dass Novak tatsächlich einen ausgefeilten Plan hat, um die beiden zur Strecke zu bringen. Und trotzdem steigt die Spannung und überraschende Wendungen sind mehrfach eingebaut. Verschiedene Handlungsstränge mit Mitgliedern der Familie Riggs sind vorhanden und die Vergangenheit von Connor und seinen Brüdern wird teilweise gelüftet. Es gibt auch Nebencharaktere, die ihre eigentlichen Beweggründe lange verschleiern. Der packende Showdown ist dramatisch und überzeugend.


Figuren
Connor McCloud schwankt nahe am Abgrund, er hat sich selbst völlig isoliert und versinkt zeitweise in tiefe Depressionen. Seine beiden Brüder versuchen ständig, ihn aus dem Sumpf zu ziehen, ohne wirklichen Erfolg. Erst die Nachricht, dass Novak und sein Auftragskiller aus dem Gefängnis geflohen sind, rüttelt Connor aus seiner Erstarrung. Erin muss gewarnt und beschützt werden, egal was es kostet. So nimmt er seinen restlichen Mut zusammen, der einsame Wolf stellt sich erneut dem Leben. Die Entwicklung von der völligen Aufgabe zurück ins Leben und zur großen Liebe hin ist dabei Schritt für Schritt in die spannende Handlung eingefügt und sehr überzeugend. Sein messerscharfer Verstand, seine ausgeprägte Intuition und das fotografische Gedächtnis zeichnen Connors vielschichtigen Charakter zusätzlich aus. Unterstützt wird er von seinen beiden Brüdern Davy und Sean, von denen man  schon zahlreiche Hintergrundinformationen und Facetten zu sehen bekommt.

Erin Riggs hat sich mit 16 Jahren im genau gleichen Augenblick unsterblich in Connor verliebt, als dieser ihr zum ersten Mal begegnete und sein Herz verlor. Obwohl seither Jahre vergangen sind und die schicksalshaften Ereignisse um die Verhaftung ihres Vaters dazwischen liegen, konnte auch Erin die Liebe nicht aufgeben. Erin ist verzweifelt, versinkt beinahe in der Flut der Schulden und der Verantwortung für ihre Mutter und ihre Schwester, hat dabei aber eine Bewältigungsstrategie entwickelt, die halbwegs funktioniert. Ihr Leben ist völlig durchorganisiert, ständig verfällt sie in Aktivität und versucht, sich mit gedanklichen Mantras vor dem Abgrund zu bewahren. Sie ist äußerst willensstark und die Begegnung mit Connor krempelt ihr ganzes Leben um. Zuerst wehrt sie sich heftig gegen die Einschränkungen und glaubt nicht an die unmittelbare Gefahr, verliert sich jedoch im Netz der Begierde.

Kurt Novak ist der Bösewicht schlechthin, skrupellos verfolgt er sein Ziel: Rache. Er agiert dabei wie bei einem Schachspiel, Zug um Zug ist ausgiebig geplant und doch sehr anpassungsfähig auf die überraschenden Reaktionen von Connor und Erin. Man bekommt einen guten Einblick in seine abgrundtief böse, teilweise brillante oder verstörte Psyche. Er und sein weitreichendes Netz überzeugt auf der ganzen Linie.


Aufmachung des Buches
Die Gestaltung des Taschenbuches ist dem ersten Band sehr ähnlich, wieder geht der Blick des Betrachters zu den beiden Gesichtern und zum teilweise blutroten Titel, der mit einer glänzenden Lackschicht versehen ist. Die Klappeninnenseiten zeigen das gespiegelte Coverbild und auch die Rückseite ist ähnlich gestaltet. Hier wurde das Paar durch eine helle, nebelartige Fläche ersetzt und die Inhaltsangabe darüber abgedruckt.


Fazit
Eine gelungene Fortsetzung mit vielen Bezügen zum ersten Band. Die Spannung zerrt an den Nerven und steigert sich bis zum finalen Ende. Die Liebesgeschichte ist wieder perfekt gelungen und mit prickelnder Erotik vollgepackt.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Nacht hat viele Augen

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