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Kategorie: Thriller

Wenn ich groß bin, töte ich dich.
Maria Krause, Rechtsmedizinerin in Odense, wird erneut von ihrer Vergangenheit heimgesucht: Ihr Zwillingsbruder, in der gemeinsamen Kindheit ein sadistisches Ekelpaket, kommt aus den USA zurück nach Dänemark. Er gerät unter einen schlimmen Verdacht – Maria setzt alles daran, ihn hinter Gitter zu bringen.

 

Blutfrost 

Originaltitel: Hilsen Fra Rexville
Autor: Susanne Staun
Übersetzer: Günther Frauenlob
Verlag: Tropen
Erschienen: 24. Januar 2014
ISBN: 978-3-608-50214-5
Seitenzahl: 289 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Rechtsmedizinerin Maria Krause erhält seltsame und zugleich verstörende Emails, in denen detailliert beschrieben wird, was eine Mutter ihrem Kind alles angetan hat. Maria hat jedoch weder eine Ahnung wer ihr schreibt, noch warum, doch sie ist willens, dies heraus zu finden. Je näher sie der Lösung kommt, desto präsenter wird auch ihre Vergangenheit, denn sie steht in engerer Verbindung zum Geschehen als gedacht ...

Verstörende Handlungen und verwirrende Zusammenhänge, das ist es, was den Leser hier erwartet. Man wird emotional angreifbar, kann sich aber dem Sog, den das Geschriebene auslöst, nicht entziehen.


Stil und Sprache
Wie bereits im ersten Band wird das Geschehen auch dieses Mal wieder aus Marias Perspektive geschildert. Ihre teils verworrenen Gedankengänge machen es teilweise schwierig, der Geschichte zu folgen, bringen aber ebenso Spannung hinein. Der Einstieg beginnt fast mit dem Schluss, was heißt, dass man quasi den Endpunkt kennt, aber nicht, wie es dazu kam. Dementsprechend versucht man natürlich in den nachfolgenden Darstellungen hinter jeder noch so unwichtigen Aussage einen Hinweis darauf zu finden, was sich abgespielt hat. Doch das wahre Ausmaß wird erst im Laufe des Geschehens deutlich.

Die Spannung wird kontinuierlich aufgebaut und ist ständig greifbar, egal ob die Handlung gerade zur Auflösung beiträgt oder nicht. Dies ist in der Hauptsache dem Einstieg geschuldet, hängt aber ebenfalls mit dem Schreibstil der Autorin zusammen. Während man das Geschehen verfolgt, treten kaum großartige Überraschungen auf, da die Ereignisse sich nahtlos in die Gesamtsituation einfügen. Dennoch bleibt die Geschichte unvorhersehbar, denn bis zur Schilderung der Vorkommnisse hatte man noch nicht an diese gedacht, auch wenn sie sofort absolut logisch erscheinen. Bis zum Schluss bleibt dies beibehalten, so dass sich erst am Ende das Gesamtbild darstellt, wenn auch eine kleine Frage offen bleibt. Möglicherweise wird diese aber auch in einem dritten Band aufgelöst.


Figuren
Maria Krause ist noch immer eine seltsame Figur, es scheint allerdings, als hätte sie sich inzwischen mehr mit sich selber auseinander gesetzt. Zwar sind ihre Gedanken oft immer noch verwirrend und man weiß nie genau, ob sie sich in der Wirklichkeit oder in einer Traumwelt befindet. Allerdings weist sie oft ganz bewusst darauf hin, dass sich bestimmte Ereignisse nie tatsächlich ereignet haben und diese nur in ihrer Vorstellung stattfanden. Dementsprechend bildet sich ein anderes, etwas näheres Verhältnis zwischen Maria und dem Leser heraus. Man hat das Gefühl, sie würde einem mehr vertrauen und sich daher mehr öffnen.

Bei den weiteren Figuren bleibt nach wie vor die Frage, ob sie wirklichkeitsgetreu gezeichnet werden. Denn man ist ausschließlich auf Marias subjektive Wahrnehmung angewiesen und da sie das ein oder andere Verhalten vermutlich anders interpretiert als man es selber würde, fällt die Darstellung der Personen entsprechend aus.


Aufmachung des Buches
Bei diesem Buch handelt es sich um eine Klappenbroschur aus dem Tropen-Verlag. Diese Mal ist der Coverhintergrund komplett schwarz gehalten, in großen weißen Lettern nehmen Autorenname und Titel den gesamten Platz ein. Außerdem finden sich blutrote schmierige Flecken, möglicherweise verwischte Fingerabdrücke, willkürlich auf dem Titelbild. Wieder einmal ist es diese Schlichtheit, die sofort die Blicke auf sich zieht und Neugierde auf den Inhalt weckt.


Fazit
„Blutfrost“ besticht erneut mit der ungewöhnlichen Protagonistin Maria Krause. Auch ohne Kenntnis des ersten Bandes ist dieser Titel verständlich und nachvollziehbar, da wichtige Ereignisse aus dem ersten Band kurz erläutert werden.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Totenzimmer