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Die Jagd nach Glorias Mörder führt Larry B. Max nach Bangkok, wo er endgültig mit den bösen Geistern seiner Vergangenheit abrechnen will. Bei alldem ist Larry jedoch nicht bewusst, dass er in das Hoheitsgebiet von Meister Ianfu eingedrungen ist, einem prominenten Mitglied der chinesischen Triaden. So gerät der amerikanische Sonderermittler unvermittelt in die finstere Unterwelt der Millionen-Metropole, wo er sich einer mörderischen Zwickmühle ausgesetzt sieht.

Ianfu präsentiert ihm zwar den Kopf von Glorias Mörder auf dem Silbertablett, im Gegenzug setzt er ihm jedoch ein zehntägiges Ultimatum, um das Unmögliche zu bewerkstelligen: Er soll „Yamashitas Gold“ ausfindig machen, den Familienschatz, der nach dem Zweiten Weltkrieg auf mysteriöse Weise verschwand. Zehn Tage, nicht mehr, andernfalls erhalten der I.R.S. und das FBI höchst brisante Informationen über Larrys persönlichen Rachefeldzug …!

 

IRS Yamashitas Gold 

Originaltitel: I.R.$. – L’or de Yamashita
Autor: Stephen Desberg
Übersetzer: Sabine Freye
Illustration: Vrancken / Farben: Coquelicot
Verlag: Finix Comics
Erschienen: März 2014
ISBN: 978-3-941236-92-9
Seitenzahl: 48 Seiten
Altersgruppe: ab 14 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)

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Die Grundidee der Handlung
Der Verlagsinhaltsangabe ist an der Stelle nichts mehr hinzuzufügen, will man nicht Wesentliches der Handlung verraten und der Spannung beim Lesen vorgreifen. Es ist der Beginn eines neuen, des siebten, in sich abgeschlossenen Handlungsbogens ‚Abenteuer in Fernost‘.

Als Neueinsteiger war ich auch ohne Vorwissen mit den Charakteren und dem Handlungsverlauf schnell vertraut. Larry Max, cooler Sonderermittler für die amerikanische Steuerbehörde (I.R.S.) hat absolut nichts von einem biederen Finanzbeamten, vielmehr schert er sich einen Dreck um Vorschriften, bewegt sich auf dem internationalen Parkett der Unterwelt und der Mafia und sein Umgang mit Schusswaffen ist so routiniert wie der eines Kriminalbeamten. Anders als viele andere Comichelden des Action- und Thrillergenres agiert Larry jedoch nicht wie eine menschliche Maschine, kalt und unnahbar. Er lässt den Leser an seinem Innenleben teilhaben. In seinen Gedanken spiegeln sich leise Ängste, Zweifel und Trauer. Larry Max ist ein genauso tougher wie sympathischer Held, über den man mehr erfahren will. Dem Fortgang der Serie sehe ich deshalb schon mit Spannung entgegen.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Das Artwork kann ich am besten mit dem von Games vergleichen: die Figuren stark plastisch, vor allem in Nahaufnahme, und die Kolorierung flächig und kontraststark in auffällig intensiven Farben. Trotzdem nicht knallig, sondern noch angenehm fürs Auge.

Die Zeichnungen selbst sind mit feiner Feder, akkurat und sauber ausgeführt. Bei dem großen Personenkreis hat Vrancken keine Mühe, jede einzelne Figur individuell und gut wiedererkennbar zu zeichnen. Die ethnischen Unterschiede zwischen West und Fernost oder auch afro-amerikanisch gelingen hervorragend. Da keiner der Akteure sich in die Karten gucken lassen will, werden Gefühlsregungen in der Mimik nur subtil, dennoch unverkennbar angedeutet. Auf diese Weise bleiben sie trotz ihres coolen Images nicht unnatürlich starr, wie man das anderswo oft sieht.

Das Setting empfand ich sehr abwechslungsreich. Gleich zum Einstieg wird man in den brodelnden Hexenkessel Bangkok geworfen, der selbst bei Nacht und im frühen Morgengrauen nie zur Ruhe kommt, so dass die hier ausgetragenen Schießereien unter angstvoll zurückweichenden Menschenmassen stattfinden. Zurück in L.A. wechseln die Hintergründe zwischen modernem, kühlem Hochhausambiente und schillerndem Nachtleben. Zwischendurch wird man in Rückblenden sogar in die Zeit des Pazifikkrieges versetzt und mit polithistorischem Hintergrundwissen konfrontiert.

In diesem Comic muss man sich auf große, vollgepackte Sprechblasen einstellen. Das mag einerseits das Tempo drosseln, andererseits erhalten Plot und Charakterisierung dadurch Tiefe und Glaubwürdigkeit. Bei diesem Punkt werden die Meinungen sicher auseinandergehen, je nachdem, auf was man selbst mehr Wert legt. Das Schriftbild besteht aus den üblichen Großbuchstaben, auf Soundwords wurde komplett verzichtet.


Aufmachung des Comics
Feinstes Hardcover mit hochglänzenden Buchdeckeln erwartet die Fans bei diesem Album. Aber auch in allen anderen Aspekten wie Papier und Druck gibt es nichts zu bemängeln. Das Coverdesign reiht sich nahtlos in die Serie ein, wobei die wunderbar atmosphärische Illustration unverkennbar das Genre vorgibt - Verwechslungen ausgeschlossen. Als kleines Extra erhält der Leser vor Beginn des eigentlichen Comicteils eine (Cover-)Übersicht der bisher erschienenen Bände.


Fazit:
Der 13. Band von I.R.$. besitzt alle Zutaten, die einen guten Thriller ausmachen: Spannender Plot, abwechslungsreiches Setting, coole und interessante Figuren, nicht zuletzt ein tadelloses Artwork, das an Games erinnert. Welch ein Glück, dass Finix Comics sich dieser Serie nun angenommen haben, nachdem sie bei S&L vor knapp vier Jahren abgebrochen wurde. Eine dicke Empfehlung – selbst für Neueinsteiger!


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:

Die Nazis und das jüdische Gold:
Band 1: Steuerprüfung
Band 2: Die Hagen-Strategie

Narcotráfico:
Band 3: Blue Ice
Band 4: Narkokratie

Bundeskorruption:
Band 5: Silicia Inc.
Band 6: Korrupt

Petro-Dollars:
Band 7: Schwarzes Gold
Band 8: Eastern Garden Oil

Die Geheimkonten des Vatikan:
Band 9: Römische Verhältnisse
Band 10: Mörder im Vatikan

Hollywood Connection:
Band 11: Gloria
Band 12: Im Namen des Präsidenten

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