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Ein geheimnisvolles Licht, eine Geschichte aus uralter Zeit. Im Odenwald wird eine Höhle entdeckt. Sehr schnell gerät sie ins Visier fanatischer Schatzsucher. Doch welch tödliche Gefahr wirklich tief im Inneren der Erde lauert, ahnen sie nicht. Bald sitzen die Abenteurer in der Falle. Nur eine kann sie retten: Tia ist Höhlenforscherin, eine der besten - und sie ist blind. Zusammen mit ihrem Assistenten Leon stößt sie ins Unbekannte vor. Bis eine gewaltige Explosion das Höhlensystem erschüttert. Der Rückweg ist abgeschnitten …

 

Das blaue Leuchten 

Autor: Andreas Laudan
Verlag: rowohlt
Erschienen: 03/2014
ISBN: 978-3499267192
Seitenzahl: 352 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Tia Traveen dürfte dem ein oder anderen schon aus dem Thriller „Das Geflecht“ bekannt sein. Dieses Mal wird sie gerufen, um eine neu entdeckte Höhle zu erforschen. Doch kaum ist sie mit ihrem Partner Leon in die Höhle eingestiegen, treffen sie auf ein junges Pärchen, das auf der Suche nach einem Schatz ist, der angeblich tief unten in der Höhle versteckt sein soll. Schnell spitzen sich die Ereignisse zu und alle geraten in tödliche Gefahr …

Eine blinde Höhlenforscherin? Kaum vorstellbar, jedoch kann Tia Traveen sich im Dunklen weitaus besser orientieren als jeder Sehende. Sie beherrscht eine spezielle Schnalztechnik, mit der sie Schallwellen „lesen“ kann. Als Grundidee für diese Reihe eine klasse Idee, dazu dann die jeweils doch sehr beklemmende Atmosphäre der dunklen Höhle, ein paar interessante Wissenschaftsfakten drum herum, fertig ist ein spannender Thriller, der einen ein paar Stunden zu fesseln vermag.


Stil und Sprache
Andreas Laudan braucht dieses Mal eine Weile, um zum eigentlichen Kern der Handlung vorzudringen: Bis Tia und Leon tatsächlich in die Höhle einsteigen, gibt es eine ganze Menge Vorgeschichte und gerade wenn man sich ein wenig zu langweilen beginnt, geht es dann doch noch los. Er erzählt – jeweils in der dritten Person – aus vielen unterschiedlichen Perspektiven und schafft es so, alle Aspekte rundum zu beleuchten und dem Leser ein recht umfassendes Bild zu verschaffen. So ist man den Protagonisten immer mal wieder einen Schritt voraus, etwa wenn Leon befürchtet, dass Tia ertrunken ist, der Leser aber weiß, dass – und wie – sie sich zumindest für den Moment retten konnte. Seltsamerweise nehmen solche Dinge der Handlung keineswegs die Spannung, diese wird durch die kurzen Kapitel und die immer wieder wechselnden Schauplätze sogar noch zusätzlich angeheizt.

Genau wie im ersten Teil gibt es zum Phänomen „blaues Leuchten“ eine durchaus nicht unwahrscheinliche wissenschaftliche Erklärung, so dass hier kein Horror-Schocker entstanden ist, sondern man sogar neben der spannenden Thrillerhandlung noch das ein oder andere lernen kann. Insgesamt ist die Handlung auch nicht auf die reine Höhlenstory beschränkt, sondern bietet eine Menge Aspekte am Rande und eine durchaus glaubwürdige Rahmenhandlung sowie eine stringente Weiterentwicklung der Figuren. Sprachliche Finessen darf man allerdings nicht erwarten, vielmehr beschränkt sich der Autor auf eine schlichte Darstellung der Handlung, was für dieses Thema aber völlig in Ordnung ist.


Figuren
Tia Traveen wurde im ersten Band etwas zu sehr auf ihre Fähigkeiten als Höhlenforscherin reduziert, dieses Mal bekommt sie daneben auch Gelegenheit, etwas mehr von ihrem Wesen zu zeigen. Ein paar Informationen über ihre Familie und ihre Vergangenheit werden nebenbei eingestreut, außerdem bekommt ihre Beziehung zu Leon eine etwas andere Dimension. Das ist gut gelungen und macht Lust auf mehr.

Leon fällt natürlich neben Tia etwas ab, kann er doch nicht mit derart außergewöhnlichen Fähigkeiten aufwarten. Trotzdem hat er eine nicht unwichtige Rolle inne und bekommt auch etwas mehr Raum zur Entwicklung zugestanden. Die übrigen Figuren bleiben eher blass, besonders Phil und Kim, das schatzsuchende Paar, wirken eher wie Statisten als wie echte Handlungsträger. Der Polizist Jan wird leider so plump eingeführt, dass man als erfahrener Thriller-Leser sofort weiß, dass mit ihm etwas nicht stimmen kann. Unnötig zu erwähnen, dass dem auch so ist…hier wäre etwas mehr Raffinesse schön gewesen.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuchs zeigt den Blick aus einer Höhle hinaus nach oben in einen blauen Himmel, nicht ganz passend, aber nahe dran. Der Titel beherrscht die beiden unteren Drittel des Buches und ist unscharf gedruckt, so dass man unwillkürlich das Buch zur Hand nehmen und die Schärfe richtig ausrichten will. Innen gibt es zwischen Prolog und Epilog vier große Teile, die wiederum in jeweils kurze Kapitel gegliedert sind.


Fazit
Vielleicht keine große Literatur, aber (fast) perfekte Unterhaltung für Freunde wissenschaftlich angehauchter Thriller.


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Das Geflecht

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