Eine Bluttat, für die er gebüßt hat.
Seine Begierde, die er jahrelang unterdrückt hat.
Die Nacht, die ihm zum Verhängnis wird.
Lukas Salfeld hat als Jugendlicher seine Freundin ermordet und dafür im Gefängnis gesessen. Nach seiner Entlassung führt er jahrzehntelang ein normales Leben und glaubt, seine gefährlichen Triebe im Griff zu haben. Bis plötzlich wieder ein junges Mädchen nach dem gleichen grausamen Muster getötet wird und er sofort unter Verdacht gerät. Geradezu besessen macht Salfeld Jagd auf den Täter. Doch was, wenn er es selbst ist, den er jagt? Denn er hat keinerlei Erinnerungen an die Mordnacht ...
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Autor: Christa Bernuth |
Die Grundidee der Handlung
Die sechzehnjährige Anne Martenstein wird nach einem Lokalbesuch mit ihren Freunden vermisst. Eine Nachricht, die nicht nur ihre Eltern in Angst und Schrecken versetzt, sondern auch bald bei den Einwohnern von Leyden für Bestürzung sorgt. Denn anstatt wohlbehalten nach Hause zurückzukehren, wird die Leiche der Schülerin in einem verwilderten Garten entdeckt. Vom Mörder gewaschen und sorgfältig geschminkt, liegt sie mit Messerstichen versehen im Gras, wie eine zerstörte Puppe, die niemand mehr will.
Lukas Salfeld ist als Vertreter für Alarmanlagen täglich unterwegs und keiner seiner Kunden weiß, welches schreckliche Geheimnis der unscheinbare Mann hinter einer geschäftigen Fassade verbirgt. Und auch seine Ehefrau Birgit und die beiden jugendlichen Töchter ahnen nicht, dass ein gewissenloser Mörder ihr Leben teilt. Einer, der noch immer krankhafte Fantasien hat und davon träumt, mit einem Messer auf junge Frauen loszugehen. Doch den Mord an Anne Martenstein will Lukas Salfeld nicht begangen haben, und obwohl er nicht mehr weiß, wo er in der fraglichen Nacht gewesen ist, beginnt er ihren Mörder zu suchen.
Mit „Das Falsche in mir" hat Christa Bernuth einen Thriller zu Papier gebracht, der einem gut inszenierten Verwirrspiel gleicht und nur aufmerksamen Lesern seine verwinkelte Handlung in vollem Umfang offenbart.
Stil und Sprache
Zur Darstellung der grausamen Verbrechen und der Jagd nach einem intriganten Mörder hat Christa Bernuth verschiedene Formen gewählt. So lässt sie zum einen das Geschehen von Lukas Salfeld erzählen, der sich regelmäßig mit verheerenden Mordfantasien plagt und einen ständigen Kampf gegen seine Triebe führt. Zum anderen schildert sie die Ereignisse aus der Sicht der Hauptkommissarin Sina Rastegar, die als Kind missbraucht wurde und noch immer unter dem erlittenen Unrecht leidet. Zusätzlich dazu streut sie Erinnerungen aus der Vergangenheit beider Figuren ein, um gravierende Begebenheiten erneut aufleben zu lassen und fügt den teilweise recht erschreckenden Szenen Tagebucheinträge von Salfelds ermordeter Jugendfreundin zu. Ein Thriller, der aus vielen Teilen besteht und nur allmählich die gesamte Tragweite einer fein gesponnenen Intrige offenbart. Geschickt konstruiert und flüssig geschrieben, ist „Das Falsche in mir" ein Buch, das sich nur schwer aus der Hand legen lässt, aufgrund detaillierter Beschreibungen und grausamer Fantasien allerdings nur für hartgesottene Leser geeignet ist.
Figuren
Lukas Salfeld ist ein verurteilter Mörder, der nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis noch einmal ganz von vorne angefangen hat. Mit einer netten Frau verheiratet und als Vater zweier wunderbarer Töchter führt er ein normales Leben und so ahnt niemand, dass es ihn innerlich fast zerreißt. Immer wieder träumt der inzwischen fünfzigjährige Mann davon, wie er den Körper eines jungen Mädchens mit dem Messer malträtiert und sich an den blutigen Wunden ergötzt. Ein Trauma, das seinen Höhepunkt erreicht, als eine vermisste Schülerin tot aufgefunden wird und Lukas Salfeld in den Kreis der Verdächtigen gerät. Doch anstatt sich mit den Beschuldigungen abzufinden, beginnt er auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Ein Antiheld, der mit enormer Kraft gegen innere Dämonen kämpft, durch seine Andersartigkeit aber nur verlieren kann. Ihm gegenüber stellt sich die zweite Hauptfigur in dem entsetzlichen Geschehen ganz anders dar. Als einstiges Opfer brutaler Männerfantasien befindet sich Hauptkommissarin Sina Rastegar auf der entgegengesetzten Seite und versucht, Verbrecher aller Art dingfest zu machen. Doch auch bei ihr haben frühere Ereignisse gravierende Spuren hinterlassen, die sich in der Unfähigkeit, dauerhafte Beziehungen einzugehen, äußern.
Neben den beiden Hauptfiguren, deren Leben und Gefühle schonungslos entblättert werden, lernt der Leser weitere Beteiligte kennen, deren Rollen eher im Hintergrund angesiedelt sind. Wie zum Beispiel die Ehefrau von Lukas Salfeld, die bis zum Eintreffen der Polizei nichts von der scheußlichen Vergangenheit ihres Ehemannes wusste oder den betuchten Kollegen der Kommissarin, den nach 43 Jahren im Dienst der Polizei grausame Bilder in seinen Träumen heimsuchen. Charaktere, deren Handlungsweisen nachvollziehbar sind, die aber bei Weitem nicht so umfassend dargestellt wurden, wie Lukas Salfeld und Sina Rastegar.
Aufmachung des Buches
Der spannend arrangierte Thriller ist als Taschenbuch erschienen und präsentiert sich mit einem Cover, das einen ersten Hinweis auf seinen Inhalt gibt. Dabei weisen ein Berg von spitzen Nadeln und ein bluttriefender Buchtitel unmittelbar auf die grausam verübten Taten eines Mörders hin und lassen Schlimmes erahnen. Neben dem gelungenen Erscheinungsbild und dem üblichen Klappentext enthält das Buch eine weitere umfassende Inhaltsangabe sowie die Kurzvita und das Porträtbild der Autorin, die auf dem klappbaren Einband aufgebracht worden sind.
Fazit
„Das Falsche in mir" ist ein spannender Thriller, der tief in die Abgründe der menschlichen Seele blicken lässt, in seiner Ausführung manchmal aber etwas konfus erscheint. Deshalb ist die volle Aufmerksamkeit des Lesers gefordert, um das grausame Versteckspiel in all seinen Facetten verfolgen zu können.
Hinweise
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