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Kategorie: Thriller

Am 18. Geburtstag seiner Tochter erhält Detective Constable Ash Henderson eine Glückwunschkarte. Es ist die fünfte seit Rebecca verschwand – und seit sie tot ist. Ermordet wie all die anderen Mädchen, von denen jede Spur fehlt, bis auf die Fotos, auf denen der Killer seine Taten dokumentiert. Henderson würde alles tun, um ihn zu finden und scheint ihm endlich so nah zu sein wie nie zuvor. Doch der Mörder hat sein Werk noch nicht beendet...

 

Das 13 Opfer 

Originaltitel: Birthdays for the Dead
Autor: Stuart MacBride
Übersetzer: Andreas Jäger
Verlag: Goldmann
Erschienen: 16. Dezember 2013
ISBN: 978-3-442-47969-6
Seitenzahl: 608 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Der Gratulator, so wird derjenige genannt, der seit zwölf Jahren Mädchen kurz vor ihrem dreizehnten Geburtstag entführt und tötet. Die Eltern bekommen jedes Jahr zum Geburtstag ihrer Töchter eine Karte und ein Foto, auf dem der Folterungsprozess festgehalten wurde. Auch DC Ash Henderson erhielt eine solche Karte, ein Jahr nachdem seine Tochter verschwand. Doch um nicht von dem Fall abgezogen zu werden, behält er dies für sich. Denn er ist sich sicher, bald wird er den Täter finden und dann wird abgerechnet...

Korrupte Polizisten, ein mehr als unkonventioneller Einzelgänger als Ermittler, nervige Psychologen und ein brutales Verbrechen – oft ein Garant für atemlose Spannung. Dieses Mal allerdings schießt die Mischung ein wenig übers Ziel hinaus, auch wenn noch versucht wird, das ein oder andere zu retten.


Stil und Sprache
Um dem Geschehen die richtige Note zu geben und dies dem Leser nahezubringen, wird aus der Ich-Perspektive Ash Hendersons erzählt. Das klappt insoweit, als dass man das Gefühl hat, die Ermittlungen und das Drumherum hautnah mitzuerleben. Allerdings wirkt die Erzählweise oft hektisch und hin und wieder zusammenhangslos, so dass man sich schnell auf verlorenem Posten wiederfindet. Sicherlich ist der Stil dem Gefühlsleben des Protagonisten geschuldet, es ist dennoch mitunter schwierig, am Ball zu bleiben. Dadurch kommt es häufig dazu, dass man die letzten Sätze noch einmal lesen muss, um den Faden wieder zu finden, was zu stockendem Lesefluss führt.

Der Spannungsaufbau ist deutlich zu verfolgen, nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch spürbar. Man fühlt quasi, wie die Erregung immer größer wird und man unbedingt bei der Sache bleiben muss, schließlich könnte der Täter ja gefasst werden, wenn man kurzzeitig nicht aufpasst. Hiermit schafft der Autor es zumindest zeitweise, den Leser für zuvor genannte Mankos zu entschädigen. Die Atmosphäre ist durchgängig aufgeladen und wird durch mehr als überraschende Wendungen immer wieder aufgeheizt. Als man es kaum noch aushält und glaubt fast zu explodieren, wird man dann endlich erlöst, allerdings nicht ohne noch mehr Überraschungen zu erleben.


Figuren
Ob Ash Hendersons Verhalten anders wäre, würde er selber nicht so tief in dem Fall drin stecken, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. So jedoch erlebt man einen sehr zornigen Mann, der am liebsten allein ermittelt und Gewalt sehr wohl für eine Lösung hält, und das in jeglicher Situation. Über Konsequenzen macht er sich keinerlei Gedanken, über Verbote setzt er sich schon fast selbstverständlich hinweg, kurz gesagt, ein Sympathieträger ist er nicht gerade. Dass er mit vielen seiner Handlungen durchkommt, behagt dem Leser nicht unbedingt und macht das Geschehen hin und wieder unglaubwürdig. In die Tiefe geht die Darstellung des Detective Constables nicht, sonst würde man seine Meinung möglicherweise noch einmal überdenken, wenn man ihn besser verstehen könnte.

Auch die weiteren Charaktere werden eher oberflächlich dargestellt. Eine enge Bindung baut man zu niemandem auf, denn alle Figuren haben Eigenschaften an sich, die den Leser eher abstoßen und somit eher Antipathie auslösen. Auf Anhieb gibt es keine Person, mit der man ausschließlich positive Aspekte verbindet, was mehr als selten der Fall ist.


Aufmachung des Buches
Das Cover dieses Taschenbuchs wirkt verwittert. Um welches Material es sich dabei handelt, lässt sich nicht genau sagen. Da es jedoch von innen mit einem Messer zerteilt wird, liegt der Schluss nahe, dass man eine Papierart vor sich hat. Am Rande des Schnitts befindet sich Blut, das nach unten rinnt. Auf den ersten Blick ein typisches Cover für einen Thriller und dementsprechend anziehend, zumindest für Leser, die dieses Genre bevorzugen.


Fazit
Stuart MacBride hat mit seiner Reihe rund um Logan McRae bewiesen, dass er atemberaubende und mitreißende Thriller schreiben kann. Mit „Das 13. Opfer“, das unabhängig von genannter Reihe ist, scheitert er jedoch zuweilen in der Ausführung. Die Charaktere zu oberflächlich und die Handlung zuweilen unglaubwürdig bis absurd. Einzig die Spannung kann einiges reißen, so dass die abschließende Wertung nicht unter mittelmäßig rutscht.


3 Sterne


Hinweise
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