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Nach der jüngsten Enttäuschung hat Lottie endgültig die Nase voll von bindungsunfähigen Männern. Als sich da plötzlich Ben meldet, eine alte Flamme von ihr, geht alles ganz schnell. Denn Ben erinnert Lottie an einen vor Jahren geschlossenen Pakt, wonach die beiden einander heiraten wollten, sollten sie mit dreißig noch Single sein. Lottie zögert nicht lange und marschiert kurzentschlossen mit Ben zum Altar. Von dort geht es geradewegs in die Flitterwochen nach Ikonos, jene griechische Insel, auf der sie sich einst kennengelernt hatten. Freunde und Familien der beiden sind entsetzt. Und schließlich machen sich Lotties Schwester Fliss und Bens Freund Lorcan auf nach Ikonos, um Honeymoon und Hochzeitsnacht nach Kräften zu sabotieren ...

 

Das Hochzeitsversprechen 

Originaltitel: Wedding Night
Autor: Sophie Kinsella
Übersetzer: Jörn Ingwersen
Verlag: Goldmann
Erschienen: 20. Januar 2014
ISBN: 978-3-442-47986-3
Seitenzahl: 512 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Lottie scheint sich immer in die falschen Männer zu verlieben. Wenn die Beziehung eine geraume Zeit reifen konnte und die Sprache auf das Thema Hochzeit kommt, scheuen die Herren der Schöpfung sehr schnell zurück – und Lottie fällt jedes Mal in ein tiefes Loch. Meistens führt dies zu einer Kurzschlusshandlung. Dieses Mal tritt sie kurzerhand mit ihrer Jugendliebe Ben, der genau zur richtigen Zeit wieder auftauchte, vor den Altar. Freunde und Angehörige auf beiden Seiten sind nicht gerade begeistert und versuchen Lottie und Ben zur Vernunft zu bringen – mit allen nur erdenklichen Mitteln ...

Einzelbetten in der Honeymoon-Suite, zu viel Alkohol und der Bräutigam schläft in der Hochzeitsnacht ein, das sind nur die harmlosen Beispiele, mit denen die frisch Vermählten sich herumschlagen müssen. Eins ist klar: Solche Freunde und Verwandte, die einem vorsätzlich die Hochzeitsreise vermiesen wollen, wünscht man seinem schlimmste Feind nicht.


Stil und Sprache
Die Geschichte rund um Lottie, Ben und die Hochzeitsreise wird mal aus Lotties Perspektive und mal aus der ihrer Schwester Fliss erzählt. Hin und wieder überschneiden sich die Situationen, so dass man diese direkt aus zwei Blickwinkeln betrachten kann, um sich ein besseres Urteil zu bilden. Sicherlich fließen viele subjektive Einflüsse der beiden Ich-Erzählerinnen ein, dennoch ist es dem Leser möglich, diese ein wenig herauszufiltern und seine eigene Meinung zu entfalten. Sprachlich unterscheiden die Perspektiven sich nicht großartig voneinander. Einerseits ist dies positiv, da der Lesefluss nicht unterbrochen wird. Andererseits jedoch hätte man sich eine klarere Abgrenzung gewünscht, da man dann doch das ein oder andere Mal nachschauen muss, bei wem man sich gerade befindet. Prinzipiell ist der Erzählstil locker und flüssig, so dass es ein Leichtes ist, dem Geschehen zu folgen. Auch der Humor bleibt nicht auf der Strecke, man darf dahingehend allerdings keine großartigen Überraschungen erwarten. Einige Situationen, in denen die Autorin auf den Witz baut, erscheinen klar konstruiert und kommen dementsprechend gezwungen herüber.

Es handelt sich zwar in erster Linie um einen Unterhaltungsroman mit einer Spur Romantik, auch wenn man sie hin und wieder suchen muss, spannend wird es aber auch zwischenzeitlich. Glaubt man bereits das Geschehen überblickt zu haben und genau zu wissen wie sich alles entwickeln wird, hat man sich getäuscht. Sicherlich gibt es einige Ereignisse, die man bereits erahnen kann, noch bevor sie sich ankündigen. Aber die Autorin hat es dann doch noch geschafft ein paar Kracher einzubauen, die völlig überraschend auf den Leser hereinbrechen. Dadurch wird die Erzählung lebendig gehalten und auch das Tempo angezogen, wenn die Handlung drohte zum Stillstand zu kommen.

 
Figuren
Wer ist Lottie? Diese Frage stellt man sich im Grunde die ganze Zeit. Denn sie scheint selber noch gar nicht genau zu wissen wer sie ist, was sie will und wo sie steht. Dementsprechend schwierig ist es ihren Charakter zu fassen zu bekommen. Ähnlich ergeht es einem auch bei ihrer Schwester Fliss. Diese ist zwar ein paar Jahre älter und um einige Erfahrungen reicher, aber in einer schweren Phase, die sie ein wenig aus der Bahn wirft. Trotz vieler Hinweise auf das Gefühls- und Gedankenleben der beiden Frauen bleiben sie distanziert, als hätten sie Angst, dass ihnen jemand zu nahe kommt.

Generell fällt auf, dass die Figuren, ob wichtig oder eher am Rande agierend, hauptsächlich an Äußerlichkeiten festgemacht werden. Selten erfährt man etwas über konkrete Charaktereigenschaften, die den Menschen ausmachen und im besten Falle noch Wiedererkennungswert haben. Im Grunde genommen stört diese Art der Darstellung im Gesamten betrachtet nicht, die ein oder andere Person hätte man dann aber doch gerne näher kennengelernt. Allerdings muss man auch sagen, wenn dies der Fall gewesen wäre, hätte man sicherlich noch einige Ereignisse mehr vorhersehen können.


Aufmachung des Buches
Es handelt sich bei diesem Titel um ein Taschenbuch aus dem Goldmann Verlag. Passend zum Thema Hochzeit ist der Hintergrund des Covers weiß gehalten. Im oberen Bereich sieht man eine Frau, von der Taille abwärts, in einem Hochzeitskleid vor einer blauen Türe stehen. Diese wird zu beiden Seiten mit Büschen sprießender Blumen gesäumt. Es lässt sich gar nicht genau definieren, ob das Bild nun Freude ausstrahlt oder doch eher Verzweiflung, vielleicht sogar Angst. Genau deswegen zieht es den Betrachter quasi magisch an und macht neugierig auf den Inhalt.


Fazit
„Das Hochzeitsversprechen“ ist nicht unbedingt das herausragendste Buch von Sophie Kinsella. Sicherlich hat es seinen Charme und trägt zur Unterhaltung bei, durch einige kleinere Kritikpunkte schwächelt das Gesamtkonstrukt dann aber.


3 5 Sterne


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