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Einen Heiligenschein hat sich der berüchtigte Frauenheld Devil Cynster nicht gerade verdient, als er sich zusammen mit der blutjungen Gouvernante Honoria Wetherby aus einem Unwetter in ein einsames, schützendes Häuschen rettete. Doch Devil ist erstaunlicherweise bereit, den Skandal durch eine Heirat aus der Welt zu schaffen – was der temperamentvollen und freiheitsliebenden Honoria zunächst lediglich ein Stirnrunzeln entlockt ...

 

In den Armen des Eroberers 

Originaltitel: Devil's Bride
Autor: Stephanie Laurens
Übersetzer: Elisabeth Hartmann
Verlag: Blanvalet
Erschienen: Juni 2003
ISBN: 978-3-442-35838-0
Seitenzahl: 448 Seiten


Die Grundidee der Handlung
August 1818: Auf dem Weg nach Hause nimmt Honoria wegen eines aufkommenden Gewitters eine Abkürzung durch die Wälder und findet am Wegrand einen schwer verletzten jungen Mann. Noch während sie versucht, die Schusswunde zu verbinden, kommt ein schwarzer Reiter und bringt sie und den Sterbenden in eine finstere Hütte. Wie sich herausstellt, ist Devil ein Herzog und wird nicht eher ruhen, bis er den Mörder seines Cousins gefunden hat. Gleichzeitig muss er sich jedoch um die störrische Honoria kümmern, die sich rundheraus weigert, ihn wegen dem Skandal zu heiraten, obwohl die Funken zwischen den beiden nur so sprühen ...

Ein typischer Liebesroman aus vergangener Zeit mit einer ungewöhnlichen und starken Frau, die sich den Konventionen nicht beugen mag und im attraktiven Herzog ihren Meister findet. Die Lösung des Rätsels und die Verfolgung des Mörders sind dabei spannend in die Handlung eingebunden.


Stil und Sprache
Zwei Handlungsstränge sind miteinander verwoben: Die Liebesgeschichte zwischen zwei starken Persönlichkeiten und der Mord und die Suche nach dem Mörder. In dritter Person Präsens wird aus Sicht der Protagonisten eine humorvolle und auch spannende Geschichte erzählt.

Das Augenmerk wird dabei auf die nicht alltägliche Lovestory gerichtet. Für Devil wird es allmählich Zeit, eine Braut zu finden und einen Erben zu zeugen. Doch eine schüchterne, wohlerzogene Dame, die bei der kleinsten Aufregung in Ohnmacht fällt oder Panik bekommt, kann er als Anführer des berühmt-berüchtigten Cynster-Clans nicht gebrauchen. Honoria passt da viel besser zu ihm, doch will sie partout nichts von einer Heirat wissen. Die Dialoge sind amüsant, hitzig, temperamentvoll und bieten so manche Gelegenheit zum Schmunzeln und Lachen. Das aufbrausende Temperament der beiden bricht immer mal wieder durch und die Gefühle sind perfekt ausgearbeitet. Die enorme Anziehungskraft ist gut zu spüren und gipfelt in prickelnde Erotik, die eher dezent beschrieben ist.

Die Handlung um den Mord, den Ermittlungen und auch die ständige Bedrohung durch den Mörder sind spannend ausgearbeitet. Verschiedene gefährliche Nachforschungen, aber auch Anschläge auf Devil, lassen die Spannung und die Neugier in die Höhe schießen. Überraschende Wendungen sind eingebaut und führen zu einem Showdown, der etwas mehr Spannung enthalten könnte. Die Ausführung des ultimativen Schlags wirkte leicht plump und vorhersehbar. Aber ansonsten sind die Spannungsteile perfekt ausgearbeitet und überzeugen ebenso wie die Liebesgeschichte.


Figuren
Die Protagonisten sind mit zahlreichen Facetten ausgearbeitet. Einerseits mit den üblichen Charaktereigenschaften dieser Zeit, andererseits sind beide außergewöhnliche Persönlichkeiten. Devil ist hart, gebieterisch und herrscht über seine gesamte Familie, zeigt jedoch für die Sorgen und Ängste seiner Angehörigen viel Verständnis und übernimmt dadurch eine riesige Verantwortung. Alle verlassen sich auf ihn, er plant und leitet die Nachforschungen zum Mord, hört aber auch auf die Meinungen seiner Verwandten und Freunde. Als er Honoria im Wald trifft, erkennt er in ihr sofort die Frau, die an seine Seite als Herzogin gehört, und lässt sich daher von den Ausweichversuchen Honorias nicht beeindrucken. Mit Hartnäckigkeit und einem Plan versucht er, Honoria von der Heirat zu überzeugen.

Honoria Wetherby ist eine ungewöhnlich selbständige Frau für diese Zeit, die sich keinesfalls in eine Ehe einsperren und ihre eigene Meinung verbieten lassen will. Sie arbeitet als Gouvernante, obwohl sie das gar nicht nötig hätte, und sucht sich ihre Auftraggeber sehr sorgfältig aus. Honoria geht resolut ihren eigenen Weg und eine Heirat kommt für sie überhaupt nicht in Frage. Auch mischt sie sich immer wieder in die Ermittlungen ein, spioniert sogar Devil und den anderen nach, und kann einige Ideen einbringen. Leider bringt sie ihre Spontanität auch in Gefahr, denn für gewisse Dinge ist sie zu behütet aufgewachsen und viel zu sorglos, sodass man den Kopf über so viel Wagemut und Leichtsinnigkeit schütteln möchte.

Einige Mitglieder des Cynster-Clans lernt man schon sehr gut kennen. Devil schickt seine Männer immer wieder los, um Nachforschungen anzustellen und Absprachen zu treffen. Sehr gut gefallen hat mir auch die Herzogin-Witwe, Devils Mutter, die mit zarter, aber trotzdem eisernen Hand noch immer das Eine oder Andere lenkt und die starken Männer um ihren Finger wickelt.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch zeigt das typische Cover für einen historischen Liebesroman, ist jedoch sehr bunt gestaltet mit zahlreichen Details im Bild. Auf dem Buchrücken ist der Ausschnitt mit dem Liebespaar und auf der Rückseite das gespiegelte Cover zusammen mit der Inhaltsangabe zu sehen. Kein speziell schönes Cover, passt jedoch ausgezeichnet zum Inhalt des Buches.


Fazit
Die ausgezeichnete und kurzweilige Liebesgeschichte, die man auf Grund des Covers erwartet, wird in diesem ersten Band der Cynster-Serie auch geboten. Dazu kommt noch das Geheimnis um den Mord und dessen Auflösung, sodass auch die Spannung nicht zu kurz kommt.


4 Sterne


Hinweise
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