Smaller Default Larger

Das erste Jahr

Carlotta Prinz ist gar kein Prinzessinnen-Typ. Trotzdem soll sie plötzlich für ein Jahr in ein Schloss ziehen! Aber in dem Schloss befindet sich eine Schule. Ob so ein Internat etwas für sie ist? Alles ist ganz anders als zu Hause.
„Erst mal nur auf Probe! Und höchstens für ein Jahr!“ denkt Carlotta. Aber die beiden merkwürdigen Mädchen, die das Zimmer mit ihr teilen, bringen alles durcheinander …

 

Carlotta Internat auf Probe 

Autor: Dagmar Hoßfeld
Illustration: Edda Skibbe
Verlag: Carlsen
Erschienen: 09/2010
ISBN: 978-3-551-65091-7
Seitenzahl: 221 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Carlotta hat die Wahl: entweder verbringt sie das nächste Jahr bei ihrer Mutter und deren Nilpferdmann und den Babyzwillingen während ihr Papa auf einer Dokumentationsreise ist, oder sie geht in das Internat Schloss Prinzensee. Und obwohl Carlotta ihre Mutter und ihre Halbbrüder sehr liebt, entscheidet sie sich doch für das Internat. Ihre Mutter würde sie eh nur als kostenlosen Dauerbabysitter benutzen und das ewige „Mäuschen“ hängt ihr schon zum Hals raus. Als der große Tag der Internats-Einschulung gekommen ist, beginnt für Carlotta eine aufregende und anstrengende Zeit – doch Carlotta wäre nicht Carlotta, wenn sie sich der neuen Herausforderung nicht stellen würde.

Witzig, voller köstlicher Dialoge und Szenen hat die Autorin diese Mädchengeschichte in Worte gefasst. Der Leser erhält einen herrlichen Einblick in das Internatsleben und Gummibärchen bekommen eine ganz neue Definition. 


Stil und Sprache
Was mich anfangs ein bisschen irritierte, war die personale Erzählperspektive durch Carlotta in der Vergangenheitsform. Das war gewöhnungsbedürftig, zumal ich stellenweise auch den Eindruck hatte, die Geschichte durch die Stimme eines Erzählers zu erleben. Aber nach den ersten paar Seiten ging es dann, und ab da hat es richtig Spaß gemacht.

Dagmar Hoßfeld hat einen spritzigen und flotten Sprach- und Schreibstil und führt den Leser durch eine kurzweilige und sehr unterhaltsame Handlung. Lustige Situationen, schlagfertige Dialoge und vollkommen gegensätzliche Charaktere würfelt die Autorin so zusammen, dass am Ende eine fröhliche und herrlich unterhaltsame Geschichte daraus wird, die mich oftmals zum Lachen gebracht hat. Der Leser erfährt aus erster Hand mit welchen Problemen, Sorgen und Nöten Carlotta als Scheidungskind zu kämpfen hat, was sie sich wünscht und was sie so gar nicht mag.


Figuren
Mit einem Schmunzeln werden hier vollkommen unterschiedliche Charaktere dargeboten, die alle ihre ganz eigenen Seiten haben. Während Carlottas Mutter von ihrem „Mäuschen-Trip“ (so nennt sie ihre Tochter, die das gewaltig nervt) nicht herunter kommt, ist Carlottas Papa da schon ein viel lockerer und sehr attraktiver Typ. Was man von ihrem Stiefvater, dem Nilpferd (Carlottas Bezeichnung, nicht meine), nicht gerade behaupten kann. Bei Carlottas Schulkameradinnen geht es auch durch alle Schichten. Da ist die Belgierin Sofie, die eigentlich nur aus Haut, Knochen und hüftlangen blonden Haaren zu bestehen scheint, die charakterstarke und burschikose Manu aus reichem Hause, die Barbie-Puppen-Zicken Nadine und Simone, der sportliche Australier Brendan und natürlich der Hausmeistersohn Jonas – der gerne angelt, aber nie etwas fängt. Sie alle bilden zusammen mit Carlotta einen bunten Reigen an Stärken und Schwächen und machen den Internatsalltag so richtig lebendig und abwechslungsreich.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch ist richtig schön gestaltet. Spotlackierung und einige Gegenstände aus Mattfolie geben dem Cover den besonderen Effekt. Um Carlotta herum sind die Figuren ihrer zwei Zimmergenossinnen sowie dem Hausmeisterjungen Jonas zu sehen. Die vierte Figur kann ich nicht eindeutig zuordnen. Das könnte ihr Vater sein oder aber einer der Lehrer. Kräftige Farben machen die Aufmachung perfekt. Auf der Rückseite des Buches sieht man Schloss Prinzensee. Direkt darunter steht eine kleine Übersicht über die Geschichte. Besonders toll finde ich das farbige Bild, das man erblickt, klappt man den Buchdeckel auf. Da sieht man ein doppelseitiges Farbbild vom Internatsgebäude, auf dessen Dach Carlotta und Jonas in Übergröße sitzen. Sofie, die zierliche Zimmergenossin von Carlotta, lehnt mit mürrischem Gesicht an einem der Seitenflügel, während anderer Charaktere der Handlung vor dem Schloss flanieren oder über dessen Dach, auf einem Buch als fliegender Teppich, hinweg segeln. Sieht lustig aus und passt prima zum Inhalt.


Fazit
Originell geschrieben, tolle Wortkombinationen und eine Protagonistin, die das Herz auf dem rechten Fleck hat. Carlotta – Internat auf Probe bietet dem Leserauge alles, was sich junge Mädchen nur wünschen können. Super Unterhaltung inbegriffen!


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo