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Kommen sich Shinichi und Ran in London endlich näher …?!

Die Schnitzeljagd quer durch London findet jedenfalls endlich ihr Ende! Des Weiteren warten noch ein Entführungsfall, bei dem Rettungscodes der Feuerwehr eine entscheidende Rolle spielen, ein vermeintlicher Selbstmord in der Geisterbahn, sowie ein schwerer Hausfriedensbruch, der mit einer Partie Karten aufgelöst werden kann, auf uns!

 

Detektiv Conan 72 

Originaltitel: Meitantei Conan, Vol. 72
Autor: Gosho Aoyama
Übersetzer: Josef Shanel, Matthias Wissnet
Illustration: Gosho Aoyama
Verlag: Egmont Manga und Anime
Erschienen: März 2012
ISBN: 978-3770476305
Seitenzahl: 192 Seiten
Altersgruppe: ab 8-10 Jahre (Empfehlung des Verlags)


Die Grundidee der Handlung
Die im letzten Band geführte Schnitzeljagd auf Holmes‘ Spuren durch London wird im ersten Kapitel dieses Bandes abgeschlossen und zeigt dem Leser auch nochmal die höchst emotionale Szene zwischen Shinichi und Ran, auf die der Leser gefühlt seit 70 Bänden gewartet hat. Da Conan, zurück in Japan, aber wieder ein kleiner Junge ist, war es das mit den romantischen Momenten für Band 72. Stattdessen müssen drei spannende Fälle gelöst werden, zwei von den Detective Boys und einer mit Hilfe der schlafenden Sonoko. Alle drei Fälle sind relativ kurz, aber nicht minder spannend, als der groß angelegte London-Fall inszeniert. Sie können den Leser fesseln, und wenn man genau liest, findet man sogar wieder eine kleine Anspielung auf ein mögliches Mitglied der schwarzen Organisation.

Den Abschluss des Bandes bildet der Fall „Der Wächter der Zeit“. Kogoro wird wegen vermeintlichen Morddrohungen zur Geburtstagsfeier von Rukako Hoshina gerufen und tatsächlich passiert pünktlich zum letzten Schlag ihrer Geburtstagsstunde ein Unglück … auf die Aufklärung müssen Conan-Fans aber leider bis zum nächsten Band warten.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Die klassische Panel-Aufteilung sorgt auch in diesem Band dafür, dass der Leser trotz viel Text und schnellen Sprüngen den Überblick nicht verliert. Geschickt spielt Gosho Aoyama dabei vor allem in den actionreichen Szenen mit der Panelform und zeigt so zum Beispiel das Besiegen des London-Täters auf einer Ebene mit der Passanten-Reaktion und Conans glücklichem Gesicht.

Soundwords setzt Gosho Aoyama gewohnt sparsam ein, nutzt sie aber in einem der Fälle sehr gut zum zusätzlichen Spannungsaufbau. Ansonsten bilden die vielen Sprechblasen einen gewohnt hohen Textanteil im Manga. Die wenigen japanischen Ausdrücke werden dabei in unauffällig eingebundenen Fußnoten erklärt. Da einer der Fälle diesmal auf einem geschickt versteckten Worträtsel aufbaut, fällt es deutschen Lesern sicher schwer, allein auf die Lösung zu kommen. Aber sobald die Detective Boys das gelöst und die Fußnoten es erklärt haben, kann man zum Glück wieder miträtseln und der kurze Ausflug in das japanische Wortspiel fällt kaum störend auf. Er lässt sich ja sowieso nicht vermeiden, da eine komplette Übersetzung nicht möglich gewesen wäre.

Die Qualität der Zeichnungen ist auch im 72. Band der Detektiv Conan Reihe gewohnt hoch. Wie üblich ist der Manga in Schwarzweiß gedruckt, aber Gosho Aoyama setzt Schraffuren gekonnt ein, um trotzdem den Eindruck von Farben und Tiefen zu erwecken. Besonders die Emotionen auf den Gesichtern der verschiedenen Figuren und die vielen einmaligen Gesichtsmerkmale gelingen ihm herausragend und bieten speziell in den Fällen der Detective Boys viele Details zusätzlich zur bloßen Geschichte. Auch in dem Fall, der in der Geisterbahn spielt, zeigt der Zeichner sein ganzes Geschick und gruselt den Leser mit sehr realistischen Horrordarstellungen, so dass man sich kein bisschen wundert, dass Ran und Sonoko die ganze Zeit kreischen. So detailliert wie die Charaktere sind die Hintergründe diesmal nicht gehalten, das würde auch nur unnötig ablenken. Lediglich ein paar Ansichten von London und das Herrenhaus im letzten Fall zeigen, dass Gosho Aoyama auch meisterhaft die Szenerie gestalten kann.


Aufmachung des Manga
„Detektiv Conan Band 72“ passt nahtlos in die anderen deutschen Veröffentlichungen der Manga-Reihe: Backsteinmuster als Erkennungsmerkmal, ein Schlüsselloch auf der Rückseite – diesmal sehen wir den kleinen Bruder aus dem London-Fall – und ein zum Fall passendes Bild auf der Vorderseite; diesmal Big Ben in London, der damit sowohl zum London-Fall passt, als auch schon eine kleine Anspielung zum letzten Fall des Bandes bietet. Der Conan auf dem Cover stellt nochmal Shinichis Haltung und Kleidung während seiner besonderen Erklärung an Ran dar, ein Moment, auf den die Leser so lange gewartet haben, dass er gerne nochmal auf’s Cover darf. Die Eigendarstellung von Gosho Aoyama zeigt ihn diesmal an den Füßen aufgehängt, und im Lexikon der Meisterdetektive lernen wir Yoshio Kuraishi kennen.


Fazit
Nach einem sehr romantisch-emotionalen Ende des letzten Band kühlt Band 72 der Detektiv Conan-Reihe den Leser wieder ein wenig ab und bietet gerade mit den Detective Boys und Sonoko stattdessen spannende Fälle mit jeder Menge lustiger Momente. Da der letzte Fall nicht beendet wird, kann man es wie gewohnt kaum erwarten, bis man den nächsten Band in den Händen hält.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
- Band 67
- Band 68
- Band 69
- Band 70
- Band 71

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