Alles muss anders werden: Genervt von schlechter Luft, ewiger Parkplatzsuche und Baulärm von ihrer Kölner Wohnung beschließt Kiki, mit Mann und Kind aufs Land zu ziehen. An die Mecklenburgischen Seenplatte will sie ein Bed & Breakfast für gestresste Stadtbewohner eröffnen und Gemüse mit den eigenen Händen aus der Erde statt aus dem Supermarktregal ziehen. Leider entpuppt sich das auserkorene alte Schulgebäude als komplette Bauruine. Statt zur feierlichen Eröffnung des Bed & Breakfast reisen die vier Freundinnen an, um kräftig mit anzupacken. Jede bringt ein Stück von ihrem Alltag mit. Außer Caroline, die hat einen Mann im Schlepptau, der ihr nicht geheuer ist.
Streit, Lügen, Verrat, selbst Kikis Umzug in den Osten: Nichts kann die Dienstagsfrauen auseinanderbringen. Höchstens ein Mann. Ein Mann mit Charme und geheimer Agenda.
Autor: Monika Peetz |
Die Grundidee der Handlung
Als ausgerechnet die chaotische Kiki beschließt, mit Mann und Kind aufs Land zu ziehen und sich der Renovierung einer alten Schule zu widmen, sind die restlichen Dienstagsfrauen von Beginn an skeptisch. Aber als wahre Freundinnen sind sie natürlich gerne bereit, ihren jährlichen Urlaub statt in der Karibik in Mecklenburg Vorpommern zu verbringen und kräftig beim Projekt „Bed & Breakfast“ zu helfen. Da jede ihre eigenen Probleme im Gepäck hat und sich dann auch noch ein dubioser, aber höchst charmanter Fremder einschleicht, ist das Chaos natürlich vorprogrammiert …
Monika Peetz führt auch im dritten Band das Leben ihrer Dienstagsfrauen glaubwürdig weiter und gibt ihnen jede Menge Herausforderungen mit in den Urlaub, an denen sie wachsen können … und über die der Leser sich herrlich amüsieren kann.
Stil und Sprache
Wie bei den beiden vorangegangenen Bänden wird die Handlung in der dritten Person aus den wechselnden Perspektiven der Dienstagsfrauen erzählt. Um jede der fünf wird dabei eine eigene kleine Story aufgebaut, die dann zum Ende alle wunderbar und vor allem in weiten Teilen unerwartet zusammen fließen. Bis dahin wird der Leser durch immer wieder neue Probleme, aber auch diverse Slapstick-ähnliche Szenen bei Laune gehalten, und zwar so gut, dass er das Buch kaum aus der Hand legen kann. Trotzdem man die fünf Freundinnen seit nunmehr zwei Büchern kennt und viel mit ihnen erlebt hat, bieten sich immer wieder neue Facetten an und allein die Reaktion der fünf auf das ungewohnte Landleben ist für so manchen Lacher gut. Mit Carolines Verfolger und Kikis Verzweiflung kommen dann zusätzlich noch Spannung und emotionale Tragik dazu. Eine gewohnt perfekte Mischung, die über 341 Seiten beste Unterhaltung verspricht. Bei all dem Spaß beim Lesen sieht man dann auch gerne darüber hinweg, dass die eine oder andere Entwicklung ein wenig überspitzt wird und einige der Zufälle ein wenig unrealistisch wirken.
Der Schreibstil von Monika Peetz lässt wie immer nichts zu wünschen übrig. Sie verleiht ihren fünf Hauptfiguren glaubwürdige Stimmen und trifft sowohl in den lustigen als auch in den dramatischen Szenen den richtigen Ton. Mit viel Wortwitz wird sie vor allem den absurd-chaotischen Szenen mehr als gerecht und treibt dem Leser somit sowohl bei der unfreiwilligen Hühnerjagd als auch beim ungeplanten Planschabenteuer die Lachtränen in die Augen.
Figuren
Obwohl der zweite Band schon ein wenig zurück liegt, kann man sich sehr schnell wieder in die Charaktere hineinversetzen. Monika Peetz schafft es, geschickt einige Details aus den vorangegangenen Bänden einfließen zu lassen, so dass man sich schnell wieder zu Recht findet.
Die fünf Freundinnen entwickeln sich in jedem Band ein wenig weiter und besonders das ungewohnte Landleben stellt sie in diesem auf die Probe. Caroline leidet nach ihrem letzten Fall unter zunehmender Angst und beginnt Gefahren überall zu sehen. Judith entdeckte ihr esoterisches Talent und versucht sich mit den Tarot-Karten. Estelle kämpft mit ihrer Stief-Schwiegertochter um die Macht in der Stiftung ihres Mannes. Eva ist nur knapp dem Tod entgangen und stellt nun ihr gesamtes Leben in Frage und Kiki hat mit dem Renovieren, ihrem abwesenden Mann und den Geldsorgen auch jede Menge Probleme … für Zündstoff und Herausforderungen ist also gesorgt. Alle fünf wachsen an ihren Problemen und bleiben dabei – jede auf ihre Art – so sympathisch und authentisch, wie der Leser es gewohnt ist.
Die Nebencharaktere werden fast alle neu eingeführt, lediglich Kikis und Evas Familie haben kurze Gastauftritte. Einige der Neulinge wirken ein wenig überspitzt, aber im Großen und Ganzen sind sie glaubwürdig und zu ihren Rollen passend ausgearbeitet. Da der Fokus auf den fünf Freundinnen liegt, bleibt aber nicht viel Platz für Nebenhandlungen, so dass die meisten Nebenfiguren im Hintergrund bleiben. Lediglich ein Neuling wird näher beleuchtet und wird wohl auch in einem eventuellen vierten Band eine Rolle spielen.
Aufmachung des Buches
Das Cover ist schlicht gehalten und doch unglaublich passend: weißer Hintergrund, Titel und Autorenname farbig hervorgehoben und fünf Paar bunte Gummi-Stiefel. Nicht nur, dass diese Gestaltung sehr gut zu den ersten beiden Bänden passt, sie ist auch perfekt zur Handlung gewählt, die unterschiedlichen Muster der Gummi-Stiefel werden sogar teilweise erwähnt.
Fazit
Monika Peetz‘ Dienstagsfrauen enttäuschen auch zwischen Kraut und Rüben nicht, sondern sorgen erneut für sehr viel Lesespaß. Viel zu gut, um nach 341 Seiten schon zu Ende zu sein, hoffentlich folgt bald der vierte Band!
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Dienstagsfrauen
Band 2: Sieben Tage ohne - Die Dienstagsfrauen gehen fasten