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"Frag mich mal, wer die kleine Mission anführt!"
"Nein."
"Tanith Low."
Springer-Jack drehte sich vollends um. "Was hast du gesagt?"
"Sie hat jetzt einen Restanten in sich. Er hat ihre Sicht auf die Dinge verändert- Sie ist eine von uns", sagte Sanguin.
"Ist das dein Ernst?"
"Würde ich Witze über eine Frau machen, die so enge Lederklamotten trägt?"
"Tanith Low ist von einem kleinen dunklen Restanten besessen und durch und durch böse?" Jack überlegte. "Und das Risiko?"

Sie ist wieder da: Tanith Low, Skulduggery Pleasants verloren geglaubte Verbündete, mit einem neuen rasanten Abenteuer aus der Welt von Kult-Autor Derek Landy.

 

Tanith Low 

Originaltitel: The maleficent Seven
Autor: Derek Landy
Übersetzer: Ursula Höfker
Verlag: Loewe
Erschienen: 15.11.2013
ISBN: 978-3-7855-7850-6
Seitenzahl: 240 Seiten

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Die Grundidee der Handlung

In diesem Spin-off begleitet der Leser die von einem Restanten besessene Tanith Low bei ihrem Vorhaben, vier unheimlich mächtige Waffen – sogenannte Göttermörder – zu stehlen und zu vernichten, damit diese nicht gegen Darquise eingesetzt werden können. Denn einem Restanten gefällt die Aussicht auf eine zerstörte Welt ziemlich gut. Doch so ausgeklügelt der Plan erscheint, so wohldurchdacht die Zusammenstellung des zur Umsetzung benötigten Teams auch ist, so wenig glatt läuft das Ganze – zumindest für den einen oder anderen ...

Leider kann die Geschichte nicht vollends überzeugen und wirkt – trotz des Humors und der schlagkräftigen Dialoge – nicht so gelungen und spannend, wie man es von "Skulduggery Pleasant" gewohnt ist.


Stil und Sprache
Tanith' Geschichte beginnt in dem Moment, in dem sich ein Restant in ihr eingenistet hat, und es ist interessant, die Geschehnisse aus ihrer bzw. dessen Sicht zu erfahren – auch wenn der Stil recht distanziert wirkt. Erzählt wird dabei in dritter Person, allerdings kommt nicht nur Tanith zu Wort, auch aus Sicht Billy-Ray Sanguins und weiterer Figuren wird hin und wieder berichtet. Besonders aufschlussreich ist dabei der in der Vergangenheit angesiedelte Handlungsstrang, der sich durch Kursivschrift deutlich von der Gegenwart abzeichnet. Diese ist glatt packender und spannender als die Hauptgeschichte und es ist betrüblich, dass Derek Landy nicht daraus ein eigenständiges und umfassenderes Buch gemacht hat.

Der Erzählstil Landys ist gewohnt flott, actionreich und mit bissigem Humor durchsetzt, der Schreibstil cineastisch und so manche Beschreibung einfach nur herrlich – ein typischer Landy, wie zum Beispiel auf Seite 89:
"Bitte beleidigen Sie nicht meine Intelligenz."
"Ich würde jede Menge anderer Dinge vorher beleidigen, bevor ich zu Ihrer Intelligenz käme, Johann. Ihren Bart zum Beispiel. Er sieht aus wie die kombinierten Bärte von Fu Manchu und Ming dem Gnadenlosen und als seien deren bizarre Mutanten-Nachkommen Ihnen ins Gesicht gekrochen und auf Ihrem Kinn gestorben."

Die – wie in diesem Beispiel zu lesen – bei weitem nicht immer ernst zu nehmenden Dialoge sorgen nicht selten für lautes Auflachen auf Seiten des Lesers und bringen auf eher unkonventionelle Art und Weise dennoch die Handlung voran. Allerdings ist Landy in diesem Buch ab und an kurz davor, vom Humorvollen ins Lächerliche abzudriften, selten überschreitet er diese Grenze sogar. Hinzu kommt, dass der Autor es zwar nach wie vor versteht, enormes Tempo in den Text zu bringen – wobei man schon aufpassen muss, bei dem Wust an Figuren nicht den Überblick zu verlieren –, es jedoch diesmal an Spannung mangeln lässt. Der Leser wird nicht vollends gepackt und so fällt es nicht unbedingt schwer, das Buch auch mal zur Seite zu legen. Schade, das kann Landy sonst deutlich besser!


Figuren
Wer hofft, in dieser Geschichte auf Skulduggery Pleasant und Walküre Unruh zu treffen, wird enttäuscht. Dafür hat man Gelegenheit, andere Persönlichkeiten näher kennen zu lernen, wie zum Beispiel Billy-Ray Sanguin, über den Tanith Low auf Seite 6 so schön sagt: "Er war ein voll funktionsfähiger Soziopath und somit für alle möglichen Späße zu gebrauchen." Tanith Low selbst erlebt man – dadurch, dass sich ein Restant in ihr eingenistet hat – von einer ganz anderen, mitleidlosen Seite und es fällt schwer, sich auf sie einzulassen. Sie wirkt fremd und unnahbar, ist aber ihrem (neuen) Charakter entsprechend konsequent ausgearbeitet. Das gleiche trifft auf die – nicht gerade wenigen – Nebenfiguren zu, die ihren Rollen entsprechend mal mehr, mal weniger ins Rampenlicht rücken.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch ist mit einem passenden Schutzumschlag versehen, der mit geprägten und mit Spotlack veredelten Elementen aufwartet. Die Verarbeitungsqualität des Buches ist einwandfrei, die Schriftgröße angenehm.


Fazit
Leider ist "Tanith Low – Die ruchlosen Sieben" kein großer Wurf, für Fans der "Skulduggery Pleasant"-Reihe dennoch durchaus lesenswert.


3 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Die bisherigen Bände der "Skulduggery Pleasant"-Reihe:

Band 1: Der Gentleman mit der Feuerhand
Band 2: Das Groteskerium kehrt zurück
Band 3: Die Diablerie bittet zum Sterben
Band 4: Sabotage im Sanktuarium
Band 5: Rebellion der Restanten
Band 6: Passage der Totenbeschwörer
Band 7: Duell der Dimensionen

"Tanith Low - Die ruchlosen Sieben" spielt zwischen dem 7. und 8. Band der "Skulduggery Pleasant"-Reihe.

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