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Seit Tagen ist Michael spurlos verschwunden. Lebendig begraben. Auf irgendeinem gottverlassenen Acker. Ein kleiner Spaß seiner Freunde beim Junggesellenabschied. Die sich diesen Scherz erlaubt haben, sind tot. Seine Braut und sein bester Freund außer sich vor Verzweiflung: Sie wissen von nichts. Wirklich? Fragt sich Inspektor Roy Grace.

 

  Autor: Peter James
Verlag: Fischer Taschenbuch Verlag
Erschienen: 02/2007
ISBN: 978-3-596-16872-9
Seitenzahl: 336 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Eigentlich wollten sie nur den Junggesellenabschied feiern, doch es ging alles schief. Einer der sechs Freunde steckt im Flugzeug fest und so feiern die anderen fünf alleine, ziehen von Pub zu Pub und besaufen sich. Es ist Dienstag und am Samstag würde Michael seine geliebte Ashley heiraten. Was er nicht ahnt, ist die Rache seiner Freunde für all die Michaels Meinung nach witzigen Späße, die er sich bei deren Junggesellenabschieden ausgedacht hat. Und so fahren sie in einen Wald, laden einen Sarg aus und legen den besoffenen Michael hinein. Erst als sich der Deckel schließt und er alleine mit einem Pornoheft, einer Taschenlampe, einer Whiskey-Flasche und einem Walkie-Talkie in dem beengten Raum liegt, bekommt er Panik.
Eigentlich wollten sie ihn nach zwei Stunden aus dem Sarg befreien, nachdem sie sich in einem weiteren Pub mit Alkohol abgefüllt hatten. Doch es kam alles anders: ein Autounfall kostet alle vier das Leben und sein bester Freund Mark – der aufgrund des Nebels im Flugzeug festgesessen hatte – weiß von nichts. Ashley ist außer sich vor Verzweiflung. Michaels Martyrium beginnt erst noch, doch hätte sich niemand in seinen schlimmsten Albträumen ausmalen können, dass alles noch viel schlimmer kommen würde.

Peter James hat sich eine Geschichte ausgedacht, die unter die Haut geht. Seiner Fantasie scheinen dabei keine Grenzen gesetzt zu sein und so schubst er Michael von einer schlimmen Situation in eine noch viel furchtbarere.


Stil und Sprache
Der erste Absatz des Buches „Stirb ewig“ macht den Leser sofort neugierig, denn warum fahren fünf Menschen mit vier Paten und einem leeren Sarg durch die Gegend. Das lässt schon nichts Gutes ahnen. Doch nach diesem Einstieg wird die Geschichte etwas zu langatmig, eine Kürzung hätte sicherlich gut getan und die Handlung gestrafft. Peter James neigt zu ausschweifenden Beschreibungen, insbesondere des Inneren von Räumen. Von der Uhr bis zur Forelle an der Wand wird alles beschrieben und wenn möglich noch mit Erinnerungen der jeweiligen Figur angereichert. Jedes Detail wird aufgezählt, ist es auch noch so unwichtig; es fehlen nur noch die Wollmäuse unter den Schränken. Dies langweilt und man ist geneigt, diese Passagen einfach zu überspringen.

Zudem tauchen gleich zu Anfang viele verschieden Handlungsstränge auf, deren Zusammenhang zunächst nicht klar wird. Dies verwirrt beim Lesen, da man sich auf keine Figur richtig einlassen und sich mit dieser identifizieren kann, was eine emotionale Reaktion auf das Geschehen erschwert. Nachdem man sich jedoch durch die ersten 50 Seiten gekämpft hat, zieht der Spannungsbogen merklich an, die Handlungsstränge verschmelzen allmählich und die Neugier wird geweckt.

Zum Ende des Buches lässt Peter James einen nicht mehr aus seinem Bann. Die Worte fesseln den Leser, man muss einfach wissen, wie es weitergeht. Seine Beschreibungen sind bildhaft und wirken real. Stellenweise ist das Buch sehr brutal und die Situation dermaßen gut beschrieben, dass einem regelrecht eine Gänsehaut über den Körper jagt.

Die Sprache in dem Buch ist klar, gut verständlich und direkt. Der Autor hat keine Scheu vor der Verwendung von Kraftausdrücken, was dem ganzen Buch und den darin vorkommenden Figuren Authentizität verleiht.


Figuren
Die Figuren sind glaubhaft und dreidimensional, man kann sich letztendlich gut in sie hineinversetzen. Besonders interessant wird Ashley Harper nach der Hälfte des Buches, zeigt sie doch Wesenszüge, die man niemals von ihr gedacht hätte und die doch glaubwürdig sind. Sie ist eine vielschichtige und interessante Figur, auf ihre Bekanntschaft möchte ich jedoch lieber verzichten.
Michael ist ein lieber Mensch, der wohl nie jemandem aus böser Absicht etwas antun würde. Doch er neigt zu Späßen, die wohl nur er witzig findet und teilweise auch unter die Gürtellinie gehen. Das ihm diese Späße zum Verhängnis werden, hätte er sich wohl kaum träumen lassen.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist als Taschenbuch mit 336 Seiten erhältlich. Das Cover ist weiß-grau-bläulich und sieht aus wie Satin, was sicherlich eine Anspielung auf das Innere des Sargs sein soll. Der schwarze Name des Autors und der rote Titel des Buches sind hochglänzend und heben sich – sowohl farblich, als auch tatsächlich – vom Cover ab. Durch die Wörter zieht sich ein Strich, der an einen Schlitz erinnert und schon nichts Gutes ahnen lässt. Obwohl das Cover verhältnismäßig schlicht ist, hatte es mein Interesse geweckt. Der Titel tat sein übriges, denn wie kann man ewig sterben?


Fazit
Peter James zieht den Leser - nach einem langatmigen Anfang, der durchaus eine Kürzung vertragen hätte - in die Geschichte hinein; zum Ende hin jagt er einem mit seinen Worten eine Gänsehaut über den Körper. Alles in allem ein empfehlenswerte Buch, jedoch nicht für sanfte Gemüter geeignet, da es kurz vor dem Höhepunkt der Geschichte heftig zur Sache geht. Der Autor verspricht mit dem Titel „Stirb ewig“ auf keinen Fall zu viel.


4 Sterne


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