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Kategorie: Romane

Harte Schale, weicher Kern – das ist Ryder Montgomery. Der attraktive Bauunternehmer ist einer der begehrtesten Junggesellen der Stadt – die Frauen liegen ihm zu Füßen. Nur Hope Beaumont, die Direktorin seines Hotels, zeigt sich von ihm unbeeindruckt. Doch lange ist auch sie gegen Ryders rauen Charme nicht gefeit, und nach einem Kuss an Silvester knistert es gewaltig zwischen den beiden. Alles könnte so schön sein, doch als Hope von ihrer Vergangenheit eingeholt wird, wird die zarte Liebe auf eine harte Probe gestellt …

 

Fliedernaechte 

Originaltitel: The Perfect Hope
Autor: Nora Roberts
Übersetzer: Uta Hege
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 11/2013
ISBN: 978-3-442-38145-6
Seitenzahl: 414 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Hope leitet erfolgreich das Hotel der Familie Montgomery. Es ist nicht die große Welt von Washington, doch sie ist glücklich und genießt jeden Tag. Wäre da nur nicht Ryder, der Sohn ihrer Chefin Justine. Er ignoriert Hope nicht nur rundweg, nein, er ist auch, sofern er sie denn einmal wahrnimmt, ausgesprochen rüde und kurz angebunden. Ein Zustand, der dem hoteleigenen Hausgeist Lizzy scheinbar absolut nicht gefällt. Es geschehen die merkwürdigsten Dinge, und aus einer Situation gibt es schließlich nur einen Ausweg: ein Kuss. Doch wird der genügen, Ryders Haltung gegenüber Hope zu ändern?

Sehr harmonisch, sanft und mit wunderschönen Landschafts- und Schauplatzbeschreibungen hat Nora Roberts den dritten Teil der Inn Boonsboro Trilogie in Worte gefasst.


Stil und Sprache
Im persönlichen Erzählstil durch Hope und Ryder wird der Leser in eine wunderbar harmonische Welt in einer amerikanischen Kleinstadtidylle entführt. Der Schreibstil ist sehr dezent, unglaublich ruhig und noch sanfter. Es passiert dennoch unglaublich viel. Allein die vielen Szenen, wo die Jungs im Garten rumtoben, oder die Männerabende zu einem einzigen Chaos machen, sind zum schmunzeln. Irgendwie hatte ich immer das Gefühl, als ob Nora Roberts hier einen einzigartigen Blick in ihr privates Familienleben gewährt hat. Viel Liebe, Feingefühl und ein bisschen Mystik geben dem Roman das gewisse Etwas – auch wenn mir an einigen Stellen ein Hauch zu viel Pathos drin gewesen ist. Doch im Ganzen betrachtet schadet es dem Buch nicht, bekommt man so doch ganz nebenbei auch noch ein bisschen Geschichtsunterricht mit.
Im Grunde gibt es in Fliedernächte gleich zwei schöne Liebesgeschichten, die ihr Happy End finden. Nora Roberts hat es geschickt verstanden, das Heute mit der Vergangenheit zu verknüpfen, ohne dabei in eine trockene und langweilige Geschichtsaufzählung zu verfallen.


Figuren
Die unterschiedlichsten Charaktere geben sich hier ein munteres Stelldichein. Da ist von der eifersüchtigen Ehefrau über die perfektionistisch veranlagte Hotelmanagerin bis runter zum quirligen Wirbelwind in Form von Avery praktisch alles vorhanden. Und Nora Roberts hat all das zu einem bunten Reigen an schlagfertigen Dialogen und wundervollen Szenen absolut überzeugend und tiefgründig vermischt.

Als die absolut durchorganisierte Perfektionistin ist Hope eigentlich das optimale weibliche Gegenstück zu Owen Montgomery, dem Bruder von Ryder. Doch der ist bereits glücklich vergeben, und so sprühen die Funken zwischen Hope und Ryder – und das gewaltig. Nach Jahren in Washington genießt es die Hotelmanagerin umso mehr, ihren Gästen eine ganz andere Art von Service zu bieten. Persönlicher Rund-um-Service ist das Credo, und dank Handy und eMail gelingt ihr der Arbeitsalltag auch ohne Stress mühelos. Ihre Freundinnen Clare und Avery runden ihr Leben ab, und dennoch fehlt in ihrem straff durchgeplanten Alltag das gewisse Etwas: ein Mann.

Ryder ist kein Mann vieler Worte, hasst es, wenn er per Handy während der Arbeit gestört wird, und die laufend neuen Pläne und Projekte seiner Mutter Justine gehen ihm gelegentlich gewaltig auf den Keks. Und trotzdem liebt er seine Arbeit, das Familienunternehmen und schuftet von morgens bis abends auf den diversen Baustellen. Die einzig wahre und große Liebe steht dabei allerdings nicht auf seinem Plan. Und so wurmt es ihn immens, als sich der Hausgeist Lizzy die Freiheit herausnimmt, ihn und Hope buchstäblich festzusetzen. Solche Manöver sind nicht sein Ding, doch seine Lebensdevise, alles lässig, und nur auf das Nötigste beschränkt, zu handhaben, funktioniert auch hier bestens.


Aufmachung des Buches
Die Klappenbroschur ist in dunklen Farben gehalten, die von Blau über Grün bis hinunter zu Lila reichen. Auch diesmal ist das Haus mitten zwischen den Bäumen zu sehen, nur das hier ein anderer Zaun und mehr Wald um das Haus sind. In der linken unteren Ecke ist ein Fliederbusch abgebildet, der sich über den Buchrücken bis zur Rückseite des Titels zieht. Auch dort ist das Covermotiv – nur seitenverkehrt. Eine kurze Inhaltsangabe steht hier in Weiß vor blauem Hintergrund. Auf der linken Klappe steht ein ausführlicher Text zum Romaninhalt. Eine Karte von der Stadt Boonsboro sowie einige Informationen zur Autorin runden die Aufmachung ab.


Fazit
Ein schöner Roman, zwar im absoluten Weichspülgang - was man von Nora Roberts nicht unbedingt gewohnt ist -, doch das Buch hat durchaus was für sich. Eins ist auf jeden Fall sicher: mit Fliedernächte ist der Autorin ein herrlicher Abschluss ihrer Inn Boonsboro Trilogie gelungen.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Rosenzauber
Band 2: Lilienträume