Voyeur erwünscht
Endlich hat Emiru auch mal nächtlichen Besuch von einem Verehrer und Tatsuhiko die Gelegenheit, zu spannen! Völlig elektrisiert klemmt er sich hinter dem Loch in der Wand und merkt zu spät, dass er in Emirus Falle getappt ist und gegen die Regeln verstoßen hat. Knallhart droht sie ihm damit, sein Spannerleben sofort auffliegen zu lassen! Tatsuhiko sieht sich schon in Teufels Küche, doch Emiru macht ihm ein neues Angebot ...
Originaltitel: NO ZO KI A NA Vol. 4 Autor: Wakoh Honna Übersetzer: Jürgen Seebeck Illustration: Wakoh Honna Verlag: Kazé Manga Erschienen: Oktober 2013 ISBN: 978-3-88921-486-0 Seitenzahl: 192 Seiten Altersgruppe: ab 16 Jahre (Verlagsempfehlung) |
Die Grundidee der Handlung
Als Emiru nachts Besuch von Mitsuru bekommt und mit ihm spielt, kann Tatsuhiko den Blick nicht von dem Loch nehmen. Überhaupt kreisen seine Gedanken in letzter Zeit auffällig oft um Emiru – doch der Schuss geht nach hinten los, denn er verletzt versehentlich die strengen, von Emiru auferlegten Regeln. Diese fordert eine Bestrafung ein – und das zu einem gänzlich ungünstigen Zeitpunkt. Und dann mischt noch ein anderes Mädchen mit, dass Tatsuhiko mit einem fiesen Plan für sich gewinnen möchte ...
Neben prickelnder Spannung entwickelt sich die Geschichte in Band 4 weiter und nimmt eine – mehr oder minder überrasche – Wendung, die für die Folgebände eine ganz neue Ausgangslage für die voyeuristische Beziehung zwischen Emiru und Tatsuhiko haben könnte. Man wird sehen ...
Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Der vierte Teil der Serie knüpft nahtlos an den Cliffhanger von Band 3 an – durch Emirus Verführung von Mitsuru wird sofort wieder eine heftig knisternde Spannung aufgebaut. Wakoh Honna hält sich ebenso wenig zurück und lässt diese Szene in erotischen Bildern zur Geltung kommen. Das Tatsuhiko nicht mehr weiß, wo ihm da der Kopf steht, ist verständlich. Wenn sich Emiru in seine Träume schleicht, werden die Bilder von kleinen Lichtflecken begleitet, um sie von der Realität abzugrenzen. Seine Hin- und Hergerissenheit zwischen Emiru und Yuri nimmt zu und drückt sich auch in den Zeichnungen zunehmend deutlicher aus.
Emiru gönnt Tatsuhiko keine Ruhepause, und so findet sich diesmal ein explizites Erlebnis nach dem anderen. Auch mit Yuri erlebt Tatsuhiko wieder ganz neue Höhen. Der Mangaka gelingt es dabei, einerseits die volle Erotik herauszuarbeiten und doch die Intimbereiche so auszusparen, dass ihre Zeichnungen trotz der heißen Liebesspiele zu jeder Zeit niveauvoll bleiben.
Aber natürlich kann Wakoh Honna auch ganz anders – so spielen Gefühle im vierten Band eine große Rolle. Und die sind den Charakteren in ihrer vollen Bandbreite in die Gesichter gelegt und sehr überzeugend dargestellt. Sei es nun Tatsuhikos Verwirrung, Emirus Mimik, als sie sich zurückzieht, Yuris verschmitzte Art oder das großspurige Werben der Jungs auf der Studienfahrt – sie wirken jederzeit glaubhaft. Honna hält die Konzentration fast ausschließlich auf den Darstellern. Bildhintergründe sind zwar dann, wenn sie auftauchen, sehr ordentlich ausgearbeitet, dienen aber nur der Orientierung bzw. der Einordnung der Szene in die richtige Umgebung. Daher finden sie nur selten Verwendung, überwiegend füllen entweder die Charaktere die Panels aus, oder aber die Bildtiefen bleiben schlicht weiß.
Ein Neuzugang in dieser Serie ist Chisato Komori. Ihr Gesicht wirkt deutlich jünger als das der anderen Mädchen, was ihr den Anschein eines „Baby Doll“ verleiht. Dies liegt nicht zuletzt an ihren Augen, die einen Glanz an der Unterseite haben, so als stünden ihr permanent Tränen in den Augen. Eine weitere, bedeutende Nebenrolle kommt Makiko zu – sie wird mit einem hübschen Gesicht, intelligenten Augen, einer Stupsnase und schönen Lippen gezeichnet und wirbelt die nachbarschaftliche Beziehung zwischen Emiru und Tatsuhiko noch ordentlich durcheinander.
Keine Überraschungen gibt es beim Panelverlauf, so dass auch für Manga-Neulinge jederzeit problemlos möglich ist, dem Ablauf zu folgen. Dennoch sei Quereinsteigern empfohlen, „Heimliche Blicke“ lieber mit Band 1 zu beginnen, um die Handlungen auch korrekt einordnen zu können.
Die Gedanken von Tatsuhiko kommen nicht nur in den typischen Gedankenblasen, sondern auch als begleitender Text in Erzählerform zum Ausdruck. Für die richtige Unterlegung der Geräusche sorgen Soundwords – je nach Szene wird von ihnen mal reichlicher, mal sehr verhalten Gebrauch gemacht.
Aufmachung des Mangas
Typisch nach Art japanischer Manga liest sich das Taschenbuch von hinten nach vorne. Die Gestaltung ist wieder so gewählt, dass man sofort die Serienzugehörigkeit erkennt – der glänzende Umschlag, dieses mal in kräftigen Grüntönen, ist nur im Schlüsselloch matt ausgeführt. Zum Abschluss gibt es einen Kurzmanga und die Charakerisierung zu Chisato Komori.
Fazit
Band 4 bietet erneut ein hohes Maß an erotischer Spannung, widmet sich aber auch zunehmend der Beziehung zwischen Emiru und Tatsuhiko. Hinzu kommt eine gerissene Intrige. Da ist für beste Unterhaltung gesorgt!
Hinweise
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