Nach einer schmerzhaften Trennung steht der Rechtsanwältin Samantha Willan nicht der Sinn nach neuen Männern. Doch als sie auf den attraktiven Garrett trifft, gerät ihr Entschluss gehörig ins Wanken. Was Samantha nicht weiß: Garrett ist ein unsterblicher Jäger, der abtrünnige Vampire ihrer gerechten Strafe zuführt – und schon seit achthundert Jahren Junggeselle. Ist er jetzt endlich bereit für eine Beziehung?
Originaltitel: The Rogue Hunter |
Die Grundidee der Handlung
Garrett Mortimer und sein junger Vampirkollege Justin Bricker wurden vom Hohen Rat beauftragt, einen abtrünnigen Vampir zu suchen, der einige Menschen gebissen hat. Vorübergehend wohnen sie in einem kleinen Cottage am See, gleich neben einem anderen, in dem drei junge Frauen ihre Ferien genießen. Die sind schon lange gespannt darauf, wer ihr mysteriöser Nachbar ist und als sie feststellen, dass das Cottage bewohnt ist, wollen sie gleich Bande knüpfen. Und das gelingt ihnen ausgezeichnet, denn die Vampirjäger stellen schnell fest, dass sie nicht in jedes Bewusstsein eindringen können. Sam ist die Gefährtin von Garrett: Sam hat jedoch nach einer gescheiterten Beziehung absolut keine Lust auf eine neue Freundschaft und Garrett hat sich immer einen ganz anderen Frauentyp vorgestellt. Doch die Suche nach dem Abtrünnigen bringt die Gruppe immer näher zueinander ...
Es ist erfrischend, dass sich diesmal der Vampir nicht so einfach in sein Schicksal fügt, sich aber der Anziehung und den zugehörigen unangenehmen Folgen nicht entziehen kann. Noch weitere Handlungen verlaufen leicht anders, als man sich dies in der Serie gewohnt ist. Auch nach 9 Bänden versteht es die Autorin, den Leser angenehm zu überraschen.
Stil und Sprache
Der 10. Band der Serie ist abgesehen von Decker fast völlig von der Familie Argeneau losgelöst und bis auf wenige Überschneidungen erhält der Leser neue Protagonisten in einer unbekannten Umgebung. Aufgrund der bisherigen Bände und deren Ausgang der Geschichte wird der Leser zudem aufs Glatteis geführt, denn die Wendungen sind teils völlig unerwartet und die Auflösung überrascht.
In diesem Band sind die drei Unsterblichen absolut unterschiedlich, was Charakter und Alter betrifft. So ist Justin Bricker noch keine 100 Jahre alt und genießt das Essen und den Sex in vollen Zügen. Damit bringt er sich und die Gruppe manchmal in Verlegenheit, weil er die drei Frauen beeindrucken und möglichst eine ins Bett kriegen will. Diese Szenen sind oft zum Schmunzeln und gehen meist auf Kosten von Garrett, der entweder Ziel des Spottes wird oder sich im Lügengespinst von Justin bei Sam verstrickt. Die Emotionen sind diesmal breiter gestreut als bisher und perfekt ausgearbeitet. Gefehlt hat mir ein wenig die Action, es sind weder deutliche Bedrohungen vorhanden, noch müssen Kämpfe ausgefochten werden. Die Neugier wird viel subtiler aufgebaut und richtet sich auf die Beziehung zwischen Sam und Garrett einerseits und die vermisste Tochter eines Klienten andererseits. Die Suche nach dem Abtrünnigen verläuft meist unspektakulär nebenher.
Wie gewohnt wird die Geschichte aus Sicht der beiden Protagonisten erzählt. Garrett hatte jahrhundertelang eine völlig andere Vorstellung von seiner Gefährtin im Kopf und dadurch wirbeln seine Gedanken längere Zeit wild durcheinander, werden dabei von Justin und Decker gelesen und kommentiert. Die drei Schwestern haben ein enges Verhältnis zueinander und auch dort bleiben Hänseleien nicht aus. Dies ergibt insgesamt einen locker-flockigen Plot, der humorvoll geschrieben wurde und leicht zu lesen ist.
Figuren
Die Unsterblichen in diesem Band sind alles Jäger des Hohen Rates, dabei aber völlig unterschiedliche Typen. Sie wirken erfrischend menschlich und zahlreiche Wesenszüge, zum Beispiel von Justin Bricker, würden ihn als normalen Menschen durchgehen lassen. Er hat immer Hunger und vertilgt massenweise Essen. Garrett Mortimer hingegen ist schon über 800 Jahre alt und eigentlich gar nicht so versessen, eine Gefährtin zu finden. Und dann sollte sie eher eine kurvenreiche, hübsche Blondine sein statt einer schlanken, tollpatschigen Karrierefrau. Daher sind seine Reaktionen ungewohnt und vielfältig.
Jo, Alex und Sam sind drei Schwestern, die jedes Jahr im Cottage Urlaub machen, das ihre Eltern gebaut hatten und in dem sie schon als Kind die Ferien verbrachten. Da sie alle beruflich sehr eingespannt sind, bedeuten diese zwei Wochen den Dreien sehr viel. Sie sind lustige, offene Frauen, die auch ohne Männer bestens zurecht kommen, aber auch gerne Partys feiern und jeden im Umkreis kennen. Sam ist Anwältin in einer renommierten Kanzlei und arbeitet Überstunden bis zum Umfallen. Selbst in den Ferien nimmt sie den Anruf ihres Chefs entgegen, dessen kleiner Gefallen sich in eine größere Aktion um eine vermisste junge Frau entwickelt. Dabei legt sie sich auch mit der örtlichen Polizei an, um sicher zu gehen, dass die Suche ordnungsgemäß und schnell durchgeführt wird.
Aufmachung des Buches
Ein sehr schönes Cover und das Dessert mit der Schokoladenfledermaus als Dekoration macht Lust auf Süßes. Die Nascherei ist wie gewohnt mit einer glänzenden Farbschicht versehen. Der grüne Hintergrund wirkt frisch und ansprechend. Am Ende des Textes ist wiederum der Argeneau-Stammbaum abgebildet, was ich sehr praktisch finde. Gefällt mir sehr gut.
Fazit
Nach den beiden sehr spannenden letzten Bänden fehlt im 10. Teil der Serie etwas die Action und der rasante Plot. Dafür erhält der Leser ausgezeichnete Unterhaltung in Sachen Liebe, Beziehungen und den gewohnten Humor.
Hinweise
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Backlist:
Band 5: Vampire haben's auch nicht leicht
Band 6: Ein Vampir für gewisse Stunden
Band 7: Ein Vampir und Gentleman
Band 8: Wer will schon einen Vampir
Band 9: Vampire sind die beste Medizin