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In ihrem ersten Fall als Privatdetektivin soll die Vampirin Marguerite Argeneau die Mutter eines Unsterblichen aufspüren. Was sich zunächst recht einfach anhört, entpuppt sich jedoch als gefährliches Unterfangen. Nur das beherzte Eingreifen eines Vampirs rettet ihr das Leben. Julius Notte ist überzeugt, dass Marguerite seine Seelengefährtin ist, und will sie für sich gewinnen. Allerdings hat er schon seit ewigen Zeiten keine Frau mehr umworben ...

 

Vampire sind die beste Medizin 

Originaltitel: Vampires Interrupted
Autor: Lynsay Sands
Übersetzer: Ralph Sander
Verlag: Egmont Lyx
Erschienen: Oktober 2010
ISBN: 978-3-8025-8373-5
Seitenzahl: 368 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Marguerite Argeneau sucht sich eine neue Aufgabe, jetzt, da sie alle Kinder glücklich zu ihren Gefährten verholfen hat. Daher reist sie im Auftrag ihrer Schwiegertochter als Detektivin zusammen mit Tiny, einem sterblichen Ermittler, nach Europa, um ein 500 Jahre altes Rätsel zu lösen. Doch so einfach, wie sich das Marguerite vorgestellt hat, verläuft die Suche nicht. Zuerst entkommt sie im Hotel nur knapp einem Anschlag, danach wird ihr auf offener Straße die Handtasche samt Geld, Ausweise und Handy gestohlen, und ausgerechnet der Vater ihres Klienten schließt sich ungefragt den Ermittlungen an, obwohl er doch eigentlich der Hüter des Geheimnisses ist ...

Dieser Band ist ein Vampir-Thriller der Extraklasse und beantwortet alle Frage aus dem letzten Band und lüftet gleichzeitig zahlreiche Geheimnisse. Dies alles ist zu einer stimmigen und äußerst spannenden Geschichte verwoben, wo viel mehr dahinter steckt, als zunächst angenommen.


Stil und Sprache
Die Handlung in diesem 9. Band verläuft zeitgleich zum letzten Roman, wo die 3 Söhne von Marguerite zusammen mit Thomas und Inez nach ihr suchen. Und weil wir die andere Seite aus dem letzten Band bestens kennen, werden in dieser Geschichte kleine Brotkrumen dazu eingestreut, womit der Leser erfährt, wieso tagelang kein Lebenszeichen von Marguerite und Tiny vorhanden war. Dies wirkt erstaunlicherweise keineswegs langweilig oder als Wiederholung, sondern es ergibt sich den einen und anderen Aha-Effekt und man merkt, wie knapp die beiden Gruppen sich jeweils verpasst haben.

Marguerite und Tiny haben den Auftrag, das Rätsel um die Identität von Christian Nottes Mutter zu lösen. Irgendjemand legt den beiden dabei Steine in den Weg und verübt sogar mehrere Anschläge auf Marguerite. Einerseits ist die Neugier schon vor dem Lesen da, angefacht im letzten Band, andererseits tappt der Leser zusammen mit den beiden Ermittlern und deren Begleitern im Dunkeln. Wer die Mutter von Christian ist, wird schon etwa Mitte des Buches offenbart, was einen kompletten Wendepunkt in der Handlung darstellt, dabei aber noch mehr Fragen aufwirft und die Spannung erhöht. Die Gefahr um Marguerite wird immer grösser und auch mit vereinten Kräften gelingt es Julius Notte und den Begleitern nicht, sie genügend zu schützen. Dabei entwickelt sich eine stürmische Liebesbeziehung zwischen Julius, der in ihr seine Lebensgefährtin erkennt, und Marguerite, die sich zeitweise noch dagegen sperrt.

Wie gewohnt wird die Geschichte abwechslungsweise aus der Sicht von Marguerite und Julius erzählt. Der Schreibstil ist dabei über weite Strecken etwas weniger humorvoll, als wir dies in dieser Serie gewohnt sind. Es gibt aber auch hier wieder einige Stellen, bei denen die Verwirrung wegen der Gefährtensache zu ungewollt komischen Szenen führt, über die man ausgiebig lachen kann. Doch eigentlich ist es eine sehr tragische Familiengeschichte und das Leid, die Verbitterung und unschönen Erinnerungen sind zahlreich vorhanden, was sich auf den sonst so locker-flockigen Schreibstil ausgewirkt hat. Die Emotionen sind dabei sehr ausführlich und treffend ausgearbeitet und überzeugen. Auch das Ende bietet nochmals einen Showdown und eine Überraschung, die ich jedoch kurz zuvor kommen sah. Die ausführliche Klärung der bislang offenen Punkte entschädigt diesen kleinen Mangel.


Figuren
Marguerite Argeneau war bisher vor allem als Familienfrau bekannt. Nach dem Tod ihres Ehemannes, der sie überwachte, ihren Verstand kontrollierte und sie manipulierte, hat sie sich voll und ganz dem Glück ihrer Kinder verschrieben. Für alle 4 hat sie die Seelengefährten gefunden und auch für Thomas sind die Weichen bereits gestellt. Daher sucht sich Marguerite eine neue Beschäftigung und übernimmt zusammen mit Tiny McGraw einen Detektivauftrag. Dabei lernen wir sie von einer ganz anderen Seite kennen, mehr Frau als Mutter, die auch ihren Spaß haben und tanzen gehen möchte. Dadurch bekommt sie neue Facetten und zeitweise kann man fast vergessen, dass sie die Mutter von erwachsenen Kindern ist. Sie hat mir in diesem Roman bisher am besten gefallen und ihr tragisches Schicksal bringt ihr zusätzliche Sympathien ein.

Julius Notte hat die letzten 500 Jahre erfolgreich verhindert, dass sein Sohn Christian herausfindet, wer seine Mutter ist. Schon früher hat Christian Privatdetektive angeheuert, und jedes Mal, wenn Julius davon erfahren hat, löschte er deren Gedächtnis. Doch diesmal hat ihm Christian einen fetten Strich durch die Rechnung gemacht. Nicht nur, dass er eine Unsterbliche angeheuert hat, muss er auch noch feststellen, dass sie seine wahre Gefährtin ist. Julius wollte das Gedächtnis der schlafenden Marguerite löschen und konnte es nicht. Er war ein wunderbarer Vater für Christian, ansonsten jedoch ein unzufriedener und mürrischer Mann, der stark unter dem Verlust von Christians Mutter gelitten hat. Daher ist er völlig aus der Übung, was das Umwerben und Unterhalten von Frauen betrifft. Zuerst stellt er sich wie gewohnt sehr tollpatschig an, tappt von einem Fettnäpfchen ist nächste und muss sich sogar Ratschläge von seinem Sohn anhören. Doch schon bald wird sein Beschützerinstinkt geweckt und er wandelt sich zu einem starken Charakter.

Die Angreifer scheinen zahlreich und tauchen immer wieder unvermittelt auf. Meistens ist dies ein Mann, ganz in Schwarz mit Maske, der mit einem Schwert versucht, Marguerite zu töten. Zunächst geben diese Anschläge nur Rätsel auf, weder die Identität der Person noch deren Beweggründe können in Erfahrung gebracht werden, er ist wie ein Phantom, das sich an die Gruppe geheftet hat. Erst ganz am Schluss wird das Rätsel dann komplett gelöst.


Aufmachung des Buches
Wie gewohnt ist das Taschenbuch mit Klappbroschur farbenfroh gestaltet und passt ausgezeichnet zu den restlichen dieser Serie. Am Ende des Textes ich wiederum der Argeneau-Stammbaum eingefügt, was sehr praktisch ist. Gefällt mir sehr gut.


Fazit
Wirklich gelungen, die Auflösung des Rätsels aus dem letzten Band! Zahlreiche überraschende Wendungen führen tatsächlich zu einem logischen und sehr gelungenen Ende. Unbedingt Band 8 und 9 zusammen lesen!


4 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 4: Immer Ärger mit Vampiren
Band 5: Vampire haben's auch nicht leicht
Band 6: Ein Vampir für gewisse Stunden
Band 7: Ein Vampir und Gentleman
Band 8: Wer will schon einen Vampir

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