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Seit den schrecklichen Ereignissen, die ganz CIMERIA erschüttert haben, findet Allie keine Ruhe mehr. Sie ist sich sicher, dass Nathaniel einen Spion auf dem  Internat hat und sie beobachten lässt. Und er weiß, wie er Allie am härtesten trifft: Jeder, der ihr nahesteht, könnte das nächste Opfer sein. Also versucht Allie verzweifelt, ihre eigenen Gefühl zu leugnen, um die zu schützen, die sie liebt – auch wenn es ihr das Herz bricht. Als ihre Großmutter Lucinda sie dann noch in das Geheimnis um die NIGHT SCHOOL einweiht, muss Allie erkennen, dass sie mitten in einen erbitterten Kampf um Macht und Einflussnahme geraten ist. Und dass die Suche nach der Wahrheit tödlich sein kann …

 

Night School 3 

Originaltitel: Night School. Fracture
Autor: C. J. Daugherty
Übersetzer: Axel Henrici; Peter Klöss
Verlag: Oetinger
Erschienen: 09/2013
ISBN: 978-3-7891-3329-9
Seitenzahl: 408 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Durch Gespräche mit ihren Mitschülern, der Rektorin und ihrer Großmutter kommt Allie einer Wahrheit auf die Spur, die sie so nicht erwartet hat. Plötzlich wird aus dem eher spielerischen Training der Night School tödlicher Ernst. So tödlich, dass Allie keine andere Möglichkeit sieht, als alle romantischen Gefühle in ihr komplett zu vergraben und nur noch für die Rache an Jos Mörder zu funktionieren. Doch funktionieren allein ist auch nicht gut – stellt sie Sylvain doch klar und deutlich vor die Wahl. Eine Wahl, die sie nicht treffen will und doch muss.

Fast schon im sanften Tonfall hat C. J. Daugherty den dritten Teil ihrer Night-School-Reihe zu Papier gebracht. An einigen Stellen ergibt das einen herrlichen Kontrast zum Geschehen.


Stil und Sprache
Die Handlung beginnt einige Wochen, nach den Endereignissen des zweiten Bandes. Allie ist so in ihrer Trauer um Jo versunken, dass sie gar nicht mehr wahrnimmt, was um sie herum geschieht. Mittels leiser Töne, einem dezenten Sprach- und Wortstil und einer eher nachdenklich gestimmten Protagonistin erfährt der Leser im personalen Erzählstil durch Allie, warum die Dinge auf der Akademie derzeit so sind, wie sie sind. Auch warum es keine Handys, Computer und dergleichen gibt. Die Autorin hat es wundervoll verstanden, die Ereignisse des letzten Bandes in die jetzige Handlung mit einzubinden, die Reibung zwischen Allie und Isabelle so bildhaft zu machen, dass man die Spannung zwischen den beiden praktisch greifen kann und auch andere Gefühle in den Fokus zu setzen. Uralter Hass, Neid, Eifersucht und mörderische Gier bestimmen unterschwellig die Handlung und das Treiben der Figuren, oder zumindest einiger. Ein stellenweise schon fast amüsantes Katz-und-Maus-Spiel gibt dem Ganzen einen schönen Rahmen, auch wenn ich mich bei einer Szene ernsthaft gefragt habe, warum der böse Junge erneut direkt vor den Augen der Sicherheitsleute entkommen kann. Tut mir leid, aber das war für mich etwas unglaubwürdig. Wie viele Chancen braucht ein Sicherheitsexperte denn noch, um einen einzelnen Mann zu schnappen?


Figuren
C. J. Daugherty lässt ihren Figuren auch diesmal den Hauch des Mysteriösen, des Geheimnisvollen. Von einigen geht so eine unglaubliche Kraft aus, dass man die Gefühle der Charaktere buchstäblich selbst fühlt. Hier überzeugt wirklich alles von der Hauptfigur bis zur Nebenfigur. Selbst die bizarrsten Wesen machen einen Sinn.

Allie hat eine erstaunliche Entwicklung gemacht. Sie lässt sich nicht länger vorschreiben, was sie zu denken, fühlen, sagen oder zu tun hat – auch wenn sie aus Respekt und Achtung zu ihrer Großmutter dies für einige Zeit wieder tut. Zumindest nach außen hin. Sie behauptet sich, auch in stressigen Situationen. Sicher, die Rolle als Anführerin hat sie sich nicht ausgesucht, doch sie weicht keinen Millimeter, als eine Situation es erfordert, Courage zu zeigen. In meinen Augen tut sie dies in einer der Schlüsselszenen, als sie sich im fast schon konfrontierenden Dialog mit Raj Auge in Auge gegenübersteht und dabei beweist, wie viel von ihrer Großmutter wirklich in ihr steckt.

Langsam kristallisiert sich auch heraus, dass Sylvains Interesse und Gefühle für Allie sehr viel tiefer gehen, als er oder sie es sich bisher eingestehen wollten oder die Autorin dem Leser bis dato zeigte. Sylvain ist auch jetzt der Fels in der Brandung, wenn es darum geht an Allie zu glauben, ihr Rückhalt zu geben und trotzdem die Dinge realistisch zu sehen. Bei all seiner Leidenschaft für sie bleibt er dennoch rational in Krisensituationen und wird dadurch umso wertvoller und unverzichtbarer für sie.

Doch am intensivsten empfand ich die Szene mit Gabe. Sie ist, im Vergleich zum restlichen Roman, extrem kurz, ihre Wirkung dafür umso nachhaltiger. Dank Allie hat er seine umwerfende maskuline Schönheit zwar verloren (eine Szene des zweiten Bandes ist dafür offensichtlich verantwortlich), doch sein mörderischer Hass auf sie, die Night School und deren Mitglieder ist nach wie vor ungebrochen. Er ist als Figur nur kurz präsent, doch dieses Gefühl der alles zerstörenden Wut, dass da von ihm ausging, das war gigantisch.


Aufmachung des Buches
Das schwarzgebundene Buch fühlt sich merkwürdig glatt an. Auf dem Buchdeckel ist das Covermotiv des Schutzumschlags abgebildet – nur dass hier der Serien- und Buchtitel unterhalb des weißen Gesichts abgedruckt ist. Der Schutzumschlag ist in den Farben Schwarz, Silber, Weiß und Purpur gehalten. Die Ranken, Ketten, Anhänger und der Rahmen sind leicht erhoben und diesmal ist es eine Rosenblüte, die hervorsticht. Hält man das Buch leicht schräg, glänzen die Ranken, der Rahmen sowie die Ketten und Anhänger. Der Buchrücken ist ähnlich gestaltet wie das Cover, und  bildet im Bücherregal zusammen mit den ersten beiden Bänden eine schöne Ansicht. Auf der Rückseite ist das Covermotiv ebenfalls zu sehen, allerdings ohne das Gesicht, dafür aber mit einem kleinen Überblick über den Inhalt der Geschichte. Sieht nicht schlecht aus, finde ich.


Fazit
Ein schönes Buch, keine Frage. Spannung, viele Fragen, eine gut durchdachte Handlung und Figuren, die es perfekt beherrschen Durcheinander und Chaos zu meistern. Doch mir hat die prickelnde Leidenschaft der beiden anderen Bände etwas gefehlt. Ja, die Spannung wer denn nun der Übeltäter ist, die ist da, doch ohne das erotische zwischen den Zeilen erscheint das fast wie kalter Kaffee. Für Fans der Reihe oder die, die es noch werden wollen, empfehle ich den Band dennoch, schließlich gibt es noch genug packende Szenen und Dialoge – und die machen die Schwachstellen wieder wett.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Du darfst keinem trauen
Band 2: Der den Zweifel sät

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